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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Unbekannten heraus. Quasi zur Absicherung.«
    »Ich klopfe auch auf Holz«, gab Bongani grinsend zu. »Wir sind schon ein bisschen verrückt, oder?«
    In dem Moment gesellte sich Pleasant zu ihnen und bot auf einer Platte hauchdünn geschnittenes Steakfleisch an, eingelegt in eine Marinade aus Sojasoße und Sesamöl. »Wieso verrückt?«, fragte sie und lächelte Bongani an.
    Bongani antwortete stotternd: »Ach, nur so. Wir unterhalten uns gerade ein bisschen.«
    »Unsinn!«, warf Ian ein. »Bongani ist zu bescheiden. Wir haben über das merkwürdige Phänomen geredet, dass selbst gebildete Leute inAfrika noch immeran die Macht der Medizinmänner glauben. Bongani hat erklärt, eine Hälfte von ihm glaube daran, die andere nicht. Was halten Sie davon, Pleasant?«
    Die Frage verursachte ihr eine Gänsehaut. »Ich habe Angst vor ihnen. Sie können das Denken und Handeln anderer Menschen beeinflussen. Ich glaube zwar nicht, dass es einen Effekt hätte, wenn ein Medizinmann mich verhexen würde, ohne dass ich es wüsste. Aber wenn mir jemand davon erzählte, dann hätte es Auswirkungen – alles Kopfsache, oder? Hattest du eine Begegnung mit einem Medizinmann, Bongani?«
    Bongani sah Ian an, der fast unmerklich nickte. »Ich nehme an, dass Kubu dir nichts von der kürzlichen Mordserie erzählt hat, oder?«
    »Nicht viel. Du bist also tatsächlich einem Medizinmann begegnet! Erzähl uns davon.«
    Bongani zögerte und fasste dann seine drei Begegnungen kurz zusammen. Als er ausgeredet hatte, meinte Pleasant: »Du musst doch vor Angst fast verrückt geworden sein, vor allem, als er zu dir nach Hause kam und behauptete, dein Vater zu sein. Wie hat er das gemacht?«
    Bongani hatte inzwischen seine Schüchternheit und Pleasants Neckereien vergessen. »Er hat mir Drogen gegeben oder mich hypnotisiert, oder beides. Er hat allerdings gar nicht vorgegeben, mein Vater zu sein. Er deutete es irgendwie an, und den Rest habe ich dann ergänzt. Weder sah er wie mein Vater aus, noch sprach er wie er. Er benahm sich einfach wie ein Vater, und den Rest hat dann mein Unterbewusstsein übernommen.«
    »Ich wäre vor Angst fast gestorben«, meinte Pleasant. »Ich bewundere dich dafür, dass du es so gelassen nimmst.«
    »Das war anfangs nicht leicht. Ich habe mir nächtelang den Kopf darüber zerbrochen. Aber bei der Beerdigung der Hofmeyr-Zwillinge hat er sich von mir verabschiedet. Ich glaube, es ist vorbei. Ich werde ihn nie mehr wiedersehen.«
    Pleasant stellte die Fleischplatte auf den Tisch und bemerkte: »Wie ich sehe, hast du nichts mehr zu trinken. Ich weiß, wo Kubu seinen guten Wein versteckt. Komm, wir gehen welchen holen. Möchten Sie noch einen Scotch, Ian?«
    Aufmerksam wie immer, lehnte Ian ab. »Nein, danke, ich sehe mich mal ein bisschen unter den anderen Gästen um. Ich schenke mir später selbst nach. Kubu hat mir gezeigt, wo er seinen Vorrat aufbewahrt.«
    Pleasant und Bongani verschwanden plaudernd in Richtung Küche, und Ian ging hinaus auf die Veranda, wo Mabaku und Kubu den ungewöhnlich kühlen Abend genossen.
    »Hallo, Ian«, sagte Kubu. »Ich habe gesehen, dass du dich mit Bongani unterhalten hast. Was hat er denn so erzählt?«
    »Ach, ich habe mich dafür interessiert, wie er seine Begegnungen mit dem Medizinmann erlebt hat. Es muss sehr schwer für einen Wissenschaftler sein, wenn einen die traditionelle Kultur immer wieder einholt. Ich glaube, er hat es noch nicht ganz verarbeitet, aber inzwischen festgestellt, dass Intellekt nicht alles ist.«
    Kurz darauf rief Joy lächelnd zu Pleasant hinüber: »Pleasant, tut mir leid, dass ich störe! Bitte sag doch allen, dass sie sich setzen sollen. Die Suppe ist fertig.«
    Pleasant dirigierte Bongani zum Esszimmer und holte die Männer von der Veranda. Es dauerte nicht lange, und alle saßen um den Esstisch, der durch einen Beistelltisch verlängert worden war, sodass sieben Personen daran Platz fanden.
    »Vorsicht«, sagte Joy, als sie das Tablett mit der kalten Kürbissuppe hereinbrachte. »Wo die beiden Tische sich berühren, gibt es eine Kante. Wenn man ein Glas darauf stellt, kippt es um.«
    Kubu sprach den Segen, und dann schwiegen alle und genossen die Suppe. Joy hatte als Letzte aufgegessen. Als sie ihren Löffel hinlegte, stand Mabaku auf.
    »Meine Damen und Herren, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit«, sagte er und klopfte mit einem Messer gegen sein Glas. Er wiederholte seine Aufforderung. Kubu stöhnte lautlos. Warum musste er sich immer wichtig machen?
    »Der

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