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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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weiß, dass aller Lauch der Welt da nichts genützt hätte. Bei den Altgermanen war der Lauch eine heilige Pflanze. Sie benannten bemerkenswerterweise auch eine Rune nach ihm. Und der österreichische Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann kreierte sogar ein Semmelknödelrezept mit gedünstetem Lauch (eine Köstlichkeit, die übrigens nicht zu runden Knödeln geformt in Salzwasser oder Brühe gekocht, sondern flach gedrückt in der Pfanne geröstet wird).
    Lauch enthält jede Menge Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Ebenso wie seine Verwandten – die Zwiebel und der Knoblauch – hat der Lauch desinfizierende Wirkung. Er stimuliert den Verdauungstrakt, wirkt beruhigend und regenerierend auf dessen Schleimhäute und begünstigt die Ansiedlung nützlicher Mikroorganismen. Dadurch verhindert er Fäulnisprozesse im Darm und unterstützt zudem die Arbeit von Leber, Galle und Nieren. Lauch gehört wahrscheinlich zu den am meisten unterschätzten Gemüsesorten, die uns zur Verfügung stehen. Ganz abgesehen davon, dass sich mit ihm köstliche Gerichte zaubern lassen, die wegen ihrer Milde auch von Kindern geliebt werden.
    Knoblauch
    Von Milde kann beim strengen Onkel des Lauchs, dem Knoblauch , nicht die Rede sein. Er ist so geruchsintensiv, dass er die Menschheit stark polarisiert: Feinschmecker wissen, dass ganz viele Gerichte ohne ihn nur die Hälfte wert sind, andere wiederum verzichten lieber auf diese Genüsse, weil sie Knoblauchgeruch abstoßend finden.
    Im Garten ist der ganzjährige Knoblauch leicht zu vermehren, allerdings ist er eigen, was seine Nachbarschaft betrifft: Neben Erbsen, Bohnen und Kohlgemüse sollte man ihn nicht platzieren – das geht nicht gut aus. Neben Karotten, Zwiebeln, Lauch und Gurken fühlt er sich aber wohl. Ebenso neben Erdbeeren, Himbeeren oder in der Nähe von Obstbäumen. Auch Blumen wie Lilien, Rosen oder Tulpen können ihn leiden und er sie umgekehrt auch. Auf Rosenfeldern wird Knoblauch sogar oft gezielt angepflanzt, weil er angeblich die Rosen zu stärkerer Duftbildung anregt. (Man könnte meinen, sie duften sozusagen gegen den »Stinker« an!)
    Jenseits aller kulinarischen Genüsse, die Knoblauch zu bereiten weiß, hat er jedoch auch noch eine geballte Ladung an Heilkraft aufzuweisen. Diese ist so vielfältig, dass man um ihretwillen die schwefeligen ätherischen Öle, die so manchem unangenehm in die Nase steigen, gern in Kauf nehmen kann. Die antibakterielle Wirkung der Knoblauchinhaltsstoffe sind legendär und bekämpfen erfolgreich Magen-Darm-Infektionen sogar chronischer Art. Im Bereich von Atemwegsbeschwerden hilft Knoblauch gegen Husten und Bronchitis und auch Asthmatiker schwören auf Erleichterung mithilfe von Knoblauch. Die berühmte Häufung von Hundertjährigen in den Balkanländern wird ebenfalls auf starken Knoblauchverzehr zurückgeführt: Arteriosklerose, also Gefäßverkalkung, ist dort tatsächlich wesentlich seltener anzutreffen als bei uns. Zudem wirkt Knoblauch vorbeugend gegen Schlaganfälle, weil ihm auch eine blutdruckregulierende Wirkung nachgesagt wird.
    R osis R at

    Knoblauch ist eine feine, dankbare und genügsame Pflanze im Garten, ebenso wie die Zwiebel. Allerdings mag er es noch ein bisschen wärmer als seine vielschichtige Verwandte. Und man muss nicht unbedingt ein eigenes Knoblauchbeet anlegen: Ich stecke Knoblauchzehen aus dem Supermarkt, die schon ein grünes Spitzchen zeigen und austreiben – also schon älter sind – irgendwohin im Garten zwischen anderes Gemüse an sonnige Plätze. Da ich damit keinen gärtnerischen Plan verfolge, sondern mich nach den Gelegenheiten richte, gibt es bei mir im Garten immer irgendwo frischen Knoblauch zu ernten.
    Mäuse mögen übrigens Knoblauch gar nicht, daher kommt zu meinen Krokuszwiebeln, die ich im Herbst zu Hunderten in die Wiese stecke (nicht nur der Schönheit wegen, sondern auch den ersten Bienenausflügen zuliebe), jeweils eine Knoblauchzehe. Zur Schädlingsabwehr ist Knoblauch sowieso unübertroffen!

    Gurken
    Die in den letzten Jahren in Mode gekommene Beschimpfung ineffizienter Arbeitsteams als »Gurkentruppe« tut diesem wohlschmeckenden Kürbisgemüse zutiefst unrecht. Und dass man in Brüssel der Salat -, auch Schlangengurke genannt, den Krümmungsgrad vorschreiben wollte, hat diese ungewöhnliche Beerenfrucht (ja, Sie lesen recht, die Gurke ist eine Beere!) nicht im Geringsten beeindruckt. Die steifborstig behaarte Gurkenpflanze windet und krümmt sich in ihrem Beet, streckt ihre

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