Kuehe essen Wiese auf
gelben Blütenkelche in die Sonne und lässt daraus die Gurkenbeeren wachsen. So krumm, wie jede Lust hat. EU hin oder her. Da die Gurke eine Kletterin ist, freut sie sich über eine Rankhilfe. Was den Vorteil hat, dass die Früchte nicht auf der Erde liegen und sauber geerntet werden können. Die Pflanze ist kälteempfindlich und darf erst nach den Eisheiligen ins Beet. Wenn man seine Gurken liebt, verwöhnt man sie mit »hitzigem« Pferdemist. Gurken brauchen gut gedüngten Boden und lieben Nährstoffgaben in Form von Pflanzenjauche.
R osis R at
Ich spare mir aufwendiges Düngen, indem ich Kapuzinerkresse in die Nähe der Gurken pflanze, die sich gegenseitig bei der Bodenaufbereitung helfen und ergänzen. Wenn man Gurken auf der Fensterbank vorzieht und dann noch einmal Mitte Mai, nach den Eisheiligen, zusätzlich neben den Gurkenpflänzchen Kerne in den Boden steckt, kann man von einer stufenweisen Gurkensaison profitieren.
Man erntet Gurken, wenn sie beginnen, sich gelb zu verfärben – erst dann sind sie reif. Wenn Gurken schwer im Magen liegen, sind sie höchstwahrscheinlich zu früh geerntet worden.
Gurken aus dem Bioanbau müssen vor dem Verzehr übrigens nicht unbedingt geschält werden. Wenn doch, sollten sie immer vom Stielansatz weg geschält werden. Damit verhindert man das Aufreißen der Bitterstoffgefäße.
Die Gurkenpflanze stammt ursprünglich aus Indien. Sie fand schnell auch in nördlichen Breitengraden eine Heimat. Gurken werden schon in vorchristlichen Aufzeichnungen erwähnt und waren nach Plinius das Lieblingsgemüse von Kaiser Tiberius. Und schon damals fanden Gurkenscheiben, auf die Gesichtshaut gelegt, bei den feinen Römerinnen kosmetische Verwendung. Gurkenmasken erzeugen eine weiche, reine Haut, die teure Cremes vor Neid erblassen lässt.
Gurken sind nicht nur eine Bereicherung in der Salat- und Gemüseküche, sondern auch wahre Speicher von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen: Vitamin A, B und C, Kalium, Mangan, Schwefel u.v.a. verleihen der Gurke zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. Ihre Wirkstoffe sind entzündungshemmend und entwässernd, darum fördern sie die Ausscheidung von Harnsäure und wirken sich auf diese Weise positiv auf Gelenkerkrankungen und rheumatische Beschwerden aus. Menschen mit empfindlichem Verdauungstrakt sollten Gurken jedoch vor dem Verzehr entkernen.
Rote Bete
Ein anderer Gemüse-Tausendsassa ist die Rote Bete , auch Rote Rübe oder im Süden und Österreich oft auch Rahner, Rahne oder Rohnen genannt. Diese Rübenwurzel hat einen unverwechselbaren süßlich-pikanten Geschmack, was ihre Verwandtschaft mit der Zuckerrübe (und dem Mangold) erklärt. Manche Sorten weisen zudem ein leicht erdiges Aroma auf, das allerdings nicht jedermanns Geschmack ist. Auch diese farbenfrohe Erdwurzel hat ihren Ritterschlag inzwischen von den Sterneköchen erhalten, die sie höchst kreativ einsetzen. So ist es eben auf der Welt: »Teuer« wirkt oft sympathiefördernd …
Die Rote Bete kam mit den Römern aus Nordafrika zu uns und faszinierte unsere Vorfahren allein schon wegen ihres roten Farbstoffs Betanin. Der ist zwar nicht hitzebeständig, wird aber noch heute als Naturfarbstoff für das Färben von Lebensmitteln verwendet. Wer viel Rote Bete isst, sollte nicht erschrecken, wenn er danach kurzfristig eine Urinverfärbung feststellt – da war Betanin am Werk und das ist völlig harmlos. Menschen, die zur Steinbildung – speziell zu Nierensteinen – neigen, sollten um die Rote Bete wegen der in ihr enthaltenen Oxalsäure allerdings einen Bogen machen.
Rote Bete ist ein wichtiges Wintergemüse und füllt wegen seines reichen Gehalts an Vitamin B, Kalium, Eisen, Folsäure (besonders wichtig für werdende Mütter) und Magnesium die Energiespeicher in den dunklen Monaten des Jahres auf. Im Sommer lassen sich übrigens auch die Blätter in der Gemüseküche wohlschmeckend verarbeiten! Die Inhaltsstoffe der Roten Rübe sind Viren- und Bakterienkiller, wirken also gut bei Erkältungszuständen. Sie sind blutbildend, regen die Zellerneuerung und den Stoffwechsel an und stärken die Arbeit der Leber, man sagt ihnen auch blutdrucksenkende Eigenschaften nach. Also – wer schnell auf 180 ist: Rote Bete essen!
R osis R at
In meiner Kindheit gab es bei Blutarmut und Blässe nur eins: Rohnensaft und Rohnensalat. Die Roten Rüben waren ein Hauptgemüse in der Winterzeit. Im Keller stand eine große, mit feinem Flusssand gefüllte Kiste, in der die
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