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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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Rohnenknollen lagerten. Wenn sie auf dem Speiseplan standen, wurden wir Kinder in den Keller geschickt, um sie – mit mehr oder weniger Lust – aus dem Sand zu graben. Sie wurden weich gekocht und dann geschält. Wir bekamen dabei nicht nur blutrot verfärbte Hände, sondern auch die Kleider und manchmal sogar die Wand bekamen von der Farbe etwas ab.

    Im Garten ist Rote Bete anspruchslos und pflegeleicht. Sie gedeiht sogar im Halbschatten. Pflanzenjauche als Düngung nimmt sie gerne an, verlangt aber nicht danach. Die Saatgutkörner sind so groß, dass man sie einzeln und gezielt in die Erde legen kann. Gurken und Buschbohnen mag sie gern als Nachbarn und sie zieht auch kaum Schädlinge an – wenn man von den Schnecken einmal absieht. Bei der Ernte der Roten Bete muss man allerdings vorsichtig zu Werke gehen: Wenn man sie verletzt, läuft der gute Saft aus und die Knolle »verblutet«.
    Kartoffeln
    Es gibt eine Wunderknolle, die in unseren Breitengraden überall fast täglich auf den Tisch kommt und dennoch völlig unterschätzt wird: die Kartoffel , in Österreich auch Erdapfel oder Grundbirne genannt. Sie ist ein Nachtschattengewächs wie die Tomate, Paprika oder auch der Tabak und das viertwichtigste Nahrungsmittel der Erde. Kein Gemüse der Welt hat so sehr Politik gemacht wie die Kartoffel – man denke nur an die Auswanderungswelle der Iren nach Amerika aufgrund von Missernten. Kein Wunder, dass sich Großkonzerne ganze Sorten gentechnisch schützen ließen und lassen … Aber das ist ein anderes, trauriges Kapitel.
    Wer selbst Kartoffeln anbauen will, braucht einen großen Garten, deshalb wird sich dieses Selbsterzeuger-Vergnügen kaum jemand gönnen können. Obwohl sich so ein kleines Versuchsfeld am Gartenzaun entlang lohnen und viel Freude bringen würde! Wie dem auch sei, die Kartoffel ist aus der Gesundheitsküche und aus der Volksmedizin nicht wegzudenken. Gegen Rheumaschmerzen haben unsere Vorfahren das Kartoffel-Kochwasser getrunken und gegen Gicht wurden heiße, gekochte Kartoffeln auf die schmerzenden Gelenke gelegt. Auch als Hals- und Brustwickel können sie bei Rachen- und Mandelentzündung und festsitzendem Husten gute Dienste leisten. Rohe, in ein Küchentuch geriebene Kartoffeln – mit Honig vermischt – auf schmerzende Gelenke oder schlecht heilende Wunden gelegt, können wahre Wunder wirken. Wer rohe Kartoffeln kaut, fördert die Speichelbildung und dieser natürliche Brei wirkt beruhigend auf einen übersäuerten Magen und beseitigt Sodbrennen, Übelkeit und Aufstoßen. Bei Magengeschwüren wurde früher oft die berühmte Kartoffelsaft-Rollkur empfohlen: Dabei wurde auf nüchternen Magen gepresster Kartoffelsaft getrunken, dann legte man sich wechselweise alle zwei bis drei Minuten auf den Rücken, den Bauch und die Seite, sodass der Kartoffelsaft die Magenwände gleichmäßig auskleiden konnte. Unsere Großeltern haben darauf geschworen.
    Wer das nächste Mal vor seinem Kartoffelbrei, seinen Bratkartoffeln, seinen Kartoffelpuffern mit Apfelmus sitzt oder sich Butter auf sein Kartoffelbrot schmiert, sollte einen guten Gedanken an die Kartoffelpflanze richten. Sie enthält neben dem Vitamin A, C und den Vitaminen der B-Gruppe Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen und vieles mehr. Spurenelemente gibt es kostenlos obendrauf.
    Mais
    Ein anderes Heilmittelgemüse, noch mehr unterschätzt als die Kartoffel, ist der Mais , in Österreich auch Kukuruz genannt. Mit Mais wird viel Schindluder von den global agierenden Konzernen getrieben: Er wird genmanipuliert, zum Viehfutter und Biogas-Spekulationsobjekt degradiert und so exzessiv angebaut, dass man in manchen ländlichen Gegenden durch »grüne Wände« zu fahren meint. Die »Vermaisung« der Welt hat bedrohliche Formen angenommen: Im amerikanischen Mittelwesten trägt der Wind jährlich tonnenweise Erde von den endlosen Weiten der Maisfelder ab – die Verkarstung ist abzusehen – und die Mexikaner können sich aufgrund der Preisspekulationen ihr tägliches (Mais-)Brot nicht mehr leisten. Maiskolben vom Feld zu klauen, weil das eh keiner merkt, sollte Kindern allein aus diesem Grund keinen Spaß machen. Wer will schon chemiegebeiztes, minderwertiges Viehfutter stehlen?
    Dabei galt Mais aus gutem Grund schon bei den Indianern als probates Heilmittel gegen Durchfall, Fieber, Hautentzündungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Während wir heute den Mais eher als Lieferanten für Polenta oder Tortillas schätzen, weiß die

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