Kuehe essen Wiese auf
meinen feinen Estragonessig: Frisch geschnittene Estragonzweige und -blätter zerkleinern und in einen Glasballon oder eine Glasflasche mit weitem Hals geben. Bis zur Hälfte, und dann mit gutem Weinessig auffüllen. Die Flasche ein bis zwei Wochen in die Sonne stellen und dann in kleinere Fläschchen abfüllen. Dunkel lagern und vor Verwendung eventuell mit weichem Wasser je nach Geschmack verdünnen.
Den Geruch der Pflanze mag manche Nase als eigen und durchdringend empfinden – der Geschmack jedoch ist angenehm aromatisch.
Kapuzinerkresse
Und noch so eine blühende, wohlschmeckende Schönheit – über viele Jahre hinweg ein wenig aus der Mode gekommen – ist wieder zu entdecken: die Kapuzinerkresse. Spitzenköche haben die prachtvoll geformten gelben, orangefarbenen und roten Blüten längst als essbare, sogar sehr wohlschmeckende Dekoration salonfähig gemacht. Die Kapuzinerkresse ist wahrscheinlich die am besten schmeckende unter allen essbaren Blüten. Und übrigens weder mit der Garten- noch mit der Brunnenkresse verwandt, aber ebenso wie sie lediglich zum rohen Verzehr geeignet. Da Kapuzinerkresse gerne wuchert oder hängend nach unten zum Boden strebt, ist sie hervorragend auf schattigen Außenfensterbänken untergebracht. Und für Kinder gibt es auch hier etwas zu entdecken: Die kreisrunden Blätter der Kapuzinerkresse sind nicht nur der Form halber eine Ausnahmeerscheinung innerhalb der Pflanzenwelt, sie weisen auch den Lotuseffekt auf, sind also schmutzabweisend. Was wir Menschen oft nicht fertigbringen, können die Blätter der Kapuzinerkresse perfekt – Ärger einfach »abperlen« lassen. Ein ungewöhnlich hoher Vitamin-C-Gehalt und eine harntreibende, antibiotische Wirkung machen diese Schönblüherin zudem zu einem wirksamen Kraut gegen Sommer- und Herbsterkältungen.
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Das »Kapuzinerle« unter Obstbäume gesät, hält nicht nur Blattläuse, sondern auch Raupen, Schnecken und Ameisen ab. Stangenbohnen, Tomaten, aber auch Rosen mögen seine Nachbarschaft. Außerdem dient Kapuzinerkresse der Bodenverbesserung, da ihre Knöllchenbakterien am Wurzelwerk Stickstoff binden und dadurch die Erde mit natürlichem Stickstoff anreichern.
Grüne Knospen in Essig eingelegt sind ein wohlschmeckender Kapernersatz.
Kerbel
Ein besonderes Küchenkräutlein ist der Frühlingsbote Kerbel . Die berühmte traditionelle Kerbelsuppe am Gründonnerstag ist aber auch ein unvergessliches Geschmackserlebnis. Die zarten, fein gefiederten Kerbelblättchen sind im Frühjahr das erste Grün im Küchenkräutergarten. Sie signalisieren das Ende der Wintermonate, allein schon ihr Anblick weckt die Lebensgeister, weshalb man Kerbel verstärkt in der feiertäglichen Osterküche einsetzt – insbesondere am Gründonnerstag. (Man könnte meinen, der Kerbel hätte diesem Tag seinen Namen gegeben!) Sein reichlicher Vitamin-C-, Eisen- und Magnesiumgehalt füllt die Körperdepots wieder auf. Der leicht pfeffrige Geschmack des Kerbelaromas erinnert ein wenig an Petersilie und ist daher nicht nur ein ideales Suppenkraut, sondern würzt auch Gemüse und Salate. Auf jeden Fall ist es an der Zeit, den etwas vergessenen Kerbel wieder in die Gartenkräuterfamilie aufzunehmen.
Koriander
Ein Aromakönig ist neben dem Kümmel (auf den wir geich zu sprechen kommen) der Koriander , wenn auch nicht jedermanns Sache. Schon einer seiner volkskundlichen Namen – Wanzenkraut – deutet darauf hin. Er zählt wie der Kümmel zu den ältesten bekannten Gewürzkräutern. Die einen bezeichnen die Pflanze auch als arabische, asiatische oder chinesische Petersilie, andere wiederum finden, dass Koriander nach Wanzen riecht. Nun begegnen wir alle heutzutage erfreulicherweise eher selten Wanzen und sind daher auch keine Experten bei deren Geruchsbestimmung. Gehen wir einfach mal davon aus, dass Wanzen nicht so gut riechen. Diesen Widerwillen (bis hin zum Brechreiz) gegen das Korianderkraut empfinden vor allem Koriander-Allergiker, von denen es einige gibt. Sie sind sozusagen mit einem Antigen ausgestattet. Alle anderen stufen das Pflanzenaroma des Korianders hingegen nicht so drastisch ein, sie beschreiben es als scharf-bitter, moschusartig, eventuell zitronig. Kraut und Samen weisen übrigens völlig unterschiedliche Geschmacksrichtungen auf, die Blätter werden vielfach auch als seifig empfunden. Es sind jedoch ohnedies vorwiegend die kugelrunden Koriandersamen, die den Küchenchef interessieren. So groß die Fraktion der Koriander-Gegner
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