Kuehe essen Wiese auf
ist, mindestens genauso stark ist die Riege der Koriander-Verehrer.
Die Kügelchen bleiben – ähnlich wie die Kümmelsamen – richtig gelagert sehr lange aromatisch und keimfähig. Im industriellen Anbau wird Koriander vorwiegend für Currymischungen verwendet – vielleicht eine Anregung für kreative Gewürzexperimentierer? Koriander wird in der asiatischen Küche wie bei uns die Petersilie eingesetzt und sieht ihr auch zum Verwechseln ähnlich. Bei uns kommen, wie gesagt, vorwiegend die Samen zum Einsatz, die geröstet oder frisch gemahlen verwendet werden, da sich die ätherischen Öle nach dem Aufbruch der harten Samenhülle rasch verflüchtigen. Sie harmonieren wunderbar mit Kohl, Kürbis und Hülsenfrüchten, im und auf dem Brotteig und in Kleingebäck, Fleisch und Wurst, Marinaden (oft in Verbindung mit Kreuzkümmel) und Soßen, ja, sogar fein dosiert im Kompott. Im Lebkuchenteig ist frisch gemahlener Koriander das Tüpfelchen auf dem i. Koriander ist appetitanregend und verdauungsfördernd, wirkt jedoch schwächer als Kümmel und Fenchel. Die Pharmaindustrie verwendet Koriander oft in Medikamenten gegen Magen-Darmstörungen. Die Parfümindustrie setzt seine ätherischen Öle zur Harmonisierung anderer Aromen ein. Von wegen Wanzen!
Kümmel
Wo Dill ist (der sich übrigens auch ohne die helfende Hand des Gärtners schnell vermehrt und auswildert), da sollte sein verdauungsstärkender und krampflösender Kumpel, der Kümmel, nicht fehlen. Die Pflanze strebt der Sonne entgegen und kann bis zu einem Meter hoch werden. Die Blätter weisen ein leichtes Dill-Aroma auf, die kleinen, mondsichelähnlich geformten Samenkörner dürfen in keiner Küche fehlen. Ihr unverwechselbarer, hocharomatischer Geschmack gibt dem Gulasch den letzten Pfiff, aber auch bei Braten, Kohlgerichten, geschmorten Äpfeln und bestimmten Käse- und zahlreichen Brotsorten ist Kümmel nicht wegzudenken. Auch in der Kuchenbäckerei lässt sich Kümmel einsetzen, in der Spirituosendestillerie (Aquavit, Köm) spielt er sogar eine wesentliche Rolle.
Kümmel ist eines unserer ältesten Gewürze und findet schon in vorchristlichen Aufzeichnungen Erwähnung. Kümmelsamen behalten bei richtiger Lagerung sehr lange ihr unverwechselbares Aroma, mit dem positiven Nebeneffekt, dass sie bei trockener und lichtgeschützter Lagerung bis zu drei Jahren keimfähig sind. In Säckchen aufgelegt hilft Kümmel übrigens auch bei Rheuma- und Zahnschmerzen.
Lavendel
Als wertvolles Würzkraut wird der Lavendel von Gartenbesitzern nur selten wahrgenommen. Die meisten kennen ihn als Zierpflanze mit Heilwirkung. Nicht ohne Grund wurde Lavendel auch zur Heilpflanze des Jahres 2008 erkoren. Er wirkt leicht beruhigend sowie gegen Erschöpfungszustände und Einschlafstörungen. Aber auch gegen Migräne und Magen-Darm-Beschwerden. Er wird auch in der Aromatherapie eingesetzt. Lavendelöl hilft, rheumatische Beschwerden zu lindern und als Badezusatz wirkt er kreislaufstabilisierend. Seine antibakterielle Wirkung empfiehlt ihn auch als Gurgelwasser gegen Halsschmerzen. Das altmodische Wäschesäckchen unserer Großmütter sollte nicht nur gut riechen, sondern auch Motten, Insekten und anderes Ungeziefer abwehren. Im Garten richtig platziert kann Lavendel als natürlicher Pflanzenschutz der Schädlingsbekämpfung dienen.
In der italienischen, französischen und spanischen Küche werden die jungen Lavendelblätter und -triebe zum Würzen und Aromatisieren von Fisch, Geflügel, Lammgerichten, Eintöpfen, Suppen und Soßen, in winzigen Mengen auch für Salate verwendet. Das ist nicht so erstaunlich, wie es auf den ersten Blick aussieht, denn das Bitterwürzige des Lavendels ähnelt dem Rosmarin-Aroma. Die jungen, »wilden« Avantgardeköche der Edelgastronomie haben das Lavendelaroma auch für die Dessertküche entdeckt. Zum Beispiel für Mousse aus weißer Schokolade oder Aprikosensorbet. Lavendel ist wichtiger Bestandteil der berühmten Herbes de Provence. Trocken und luftdicht aufbewahrt hält das Lavendel-Aroma sechs bis neun Monate.
Liebstöckel
Neben anderen gibt es noch so ein Kräuterstiefkind, das lohnt, wieder entdeckt zu werden: das Liebstöckel , oft auch Maggikrautgenannt. (Hat allerdings mit der industriellen Würzflüssigkeit nichts zu tun und ist auch nicht darin enthalten.) Liebstöckel ist ein winterharter, unscheinbar gelblich-weiß blühender Doldenblütler, der auch zur Strauchbildung neigt und bis zu zwei Meter hoch werden kann.
Frische
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