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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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auf äußere Einflüsse reagiert: Mal ist es zu trocken, mal zu nass, mal zu windig, mal hat man die falschen Nachbarn gewählt (niemals in die Nähe oder gar neben Rauken, also Kreuzblütlerpflanzen, setzen – er würde sofort die Blätter einrollen und so quasi Selbstmord begehen) oder ihn einfach mit einem falschen Blick bedacht. Schon ist er beleidigt – man kann es dem Basilikum selten recht machen. Wer sich deshalb für die Töpfchenkäufe im Supermarkt entschließt, sollte zu Hause aber auf jeden Fall sofort in gute Erde umtopfen. Wer sich jedoch nicht entmutigen lässt und das Glück hat, eine Pflanze zu haben, die sich gut gelaunt entschieden hat, doch zur Gartenfamilie gehören zu wollen, den macht Basilikum nicht nur in der Küche glücklich. (Glücklich macht Basilikum allerdings auch das Schneckenvolk – er ist ihre absolute Lieblingsspeise!) Basilikum birgt auch jede Menge gesundheitsförderndes Potenzial: Er wirkt gegen Appetitlosigkeit und Blähungen, hilft gegen Sodbrennen und hemmt die Bildung von Magengeschwüren. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung wurde Basilikum früher verwendet, um Fisch und Fleisch länger frisch zu halten. Eine wahrhaft königliche Pflanze. Und war es nicht schon immer das Vorrecht der Könige, etwas eigenwillig zu sein?
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    Basilikum sollte man niemals mit dem Messer schneiden oder hacken, sondern zerzupfen oder zerstampfen. Dadurch wird beim frischen Kraut das volle Aroma entfaltet. Getrocknetes Basilikum entwickelt selbst beim Garen noch ein starkes Aroma – auch das unterscheidet ihn von anderen Kräutern.

    Beifuß
    Der fast vergessene Beifuß , auch Besen-, Fliegen- oder Gänsekraut bzw. Wilder Wermut genannt, gehört ebenso in jeden Kräutergarten. (Der Wermut hat übrigens infolge der verheerenden Umweltkatastrophe in Tschernobyl traurigen Namensruhm erworben, weil »Tschernobyl« so viel wie Beifuß/Wermut heißt.) Erfahrene Landgasthof-Köchinnen setzen die feine Bitternis des Beifuß von jeher als Würzkraut für fette Braten ein, weil er die Magensäure- und die Gallensaftbildung anregt und daher eine große Verdauungshilfe ist. Wer Sportler im Haus hat, sollte auf Beifuß im Kräuterbeet keinesfalls verzichten, denn laut Plinius verleiht das Kräutlein Läufern nicht nur Ausdauer, sondern auch Geschwindigkeit. (Diese Überzeugung hat sich gehalten, denn im Volksmund heißt es heute noch: »Bist du nicht gut zu Fuß – so nehme Beifuß!«) Ein bisschen Aberglaube war dabei wohl auch im Spiel, denn die Alten von damals meinten, ein Beifußzweiglein ans Bein gebunden verhindere Müdigkeit. Marathonläufer werden für diesen Tipp dankbar sein. Wohingegen sich die alten Germanen zur Sonnwende in der Johannisnacht Gürtel aus Beifuß wanden, um die Dämonen abzuhalten. Diese Angst vor bösen Geistern hat sich bis ins Mittelalter gehalten, da wurde der Beifuß nämlich als Schutz gegen Hexerei betrachtet. Hier und da kann man kleine Überbleibsel dieser Überlieferungen auf dem Land noch sehen: Mit der Spitze nach unten am Dachfirst aufgehängt soll ein Beifußzweig vor Blitzschlag und Seuchen schützen. Woran unschwer zu erkennen ist, dass die Menschheit auch in Sachen Aberglauben Fortschritte gemacht hat: Unsere Ängste wurden im Lauf der Zeit sehr viel konkreter und realistischer.
    Kinder lieben solche Geschichten, sie sind ein wahrer Schatz für Eltern und Großeltern, um die Kleinen für den Garten und das Gärtnern zu interessieren. Dass der aromatisch-bittere Beifuß ein ausdauerndes Küchenkraut ist, das auch auf trockenen, kargen Böden klarkommt und wild wuchernd viel Platz im Garten braucht, und dass man ihn ernten soll, bevor die hübschen Blütenkörbchen aufblühen (weil die Blätter sonst zu bitter werden), sind zwar wichtige Informationen, aber für Kinder bei Weitem nicht so geheimnisvoll wie eine kleine Hexengeschichte.
    Allergiker sollten übrigens vorsichtig sein – die Beifußpollen sind berüchtigt und könnten ihnen zusetzen.
    Bohnenkraut
    Noch so ein vergessener Küchenschatz ist das Bohnenkraut , dessen Verwendung in der Küche sich schon im Namen ausdrückt. Der leicht pfeffrige Geschmack macht sich aber auch in Fleisch- und Teigwarenfüllungen, Suppen und Salaten gut. Es wirkt ebenfalls verdauungsfördernd und ist aufgrund seiner Anspruchslosigkeit leicht im Garten zu halten. Es verträgt volle Sonne, sollte aber genügend Feuchtigkeit und einen windgeschützten Standort bekommen.
    Borretsch
    Dass Küchenkräuter auch

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