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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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es dort sogar bis zum »Gewürzpapst« gebracht hat: Ohne Küchenkräuter ist gutes, geschmackvolles Essen gar nicht möglich. Dass diese Gewürzkräuter und -gemüse jedoch auch von enormer gesundheitlicher Bedeutung sind, ja sogar oft starke Heilwirkung haben, ist den wenigsten Menschen bewusst. Deshalb sollten nicht nur Schnittlauch, Petersilie und Basilikum im Kräuterbeet angesiedelt sein, sondern noch ein paar pflanzliche Geschmacks- und Gewürzmeister mehr.
    Anis
    Zum Beispiel Anis . Dessen Aroma (das von den jungen Estragon-Trieben, auf die weiter unten noch die Rede kommt, nur »imitiert« wird) ist unschlagbar: Auch Anisgehört unbedingt in jeden Kräutergarten. Er ist ebenso wie der Koriander (der übrigens ein guter Beetnachbar für Anis ist) ein Gewürz, über das es geteilte Meinungen gibt. Nicht jeder mag den unverwechselbaren Anisgeschmack gern. Doch später bei den weihnachtlichen Anisplätzchen oder beim Aniskuchen zur englischen Teatime sind auch Skeptiker meistens wieder dabei. Ungeübte Augen verwechseln Anis aufgrund seines ähnlichen Blütenstands oft mit dem giftigen Schierling, was ein fataler Irrtum wäre. Die alten Kreter kannten schon den Unterschied (Sokrates könnte ein Lied davon singen) und würzten ihren Wein (neben Koriander, Wacholder und Oregano) auch mit Anis. Und Pythagoras konnte nicht nur gut rechnen, sondern war auch ein Feinschmecker: Mit Anis gewürztes Brot war für ihn eine Delikatesse. In der altrömischen Küche wurde Anisgebäck an hohen Feiertagen gereicht. Vergil wusste schon von Aniskeksen zu berichten und bei Ausgrabungen im Kolosseum wurden sogar noch Krümel von diesen »Snacks« gefunden. Da werden sich unsere Nachfahren in zweitausend Jahren schon schwerer tun, denn von Kartoffelchips und Gummibärchen wird nicht viel übrig bleiben …
    In der modernen Küche wird die Anispflanze – die übrigens nicht ganz anspruchslos ist, sondern viel Licht, Feuchtigkeit und gute Gartenerde braucht – immer noch als Brot- und Kuchengewürz eingesetzt. Anis ist aber auch zum Würzen der französischen Fischsuppe unverzichtbar. Viele Spirituosen sind auf Anisbasis angesetzt, man denke nur an den berühmten Absinth, der in den Zwanzigerjahren in Künstlerkreisen das war, was heute Koks ist, und so manch ein Talent ruinierte. Aber auch Sambuca, Raki, Ouzo, Pastis und Anisette wären ohne Anis nicht denkbar. Anis sagt man zudem eine aphrodisische Wirkung nach, weshalb junge, schlaue Bäuerinnen früher angeblich ab November – wenn die Feldarbeit beendet war – viel mit Anis gekocht haben. Was wohl nicht nur Spaß in langen Winternächten, sondern auch viele Geburtstage im Sommer zur Folge hatte.
    Und noch von anderen Anis-Liebhabern ist zu berichten: Tauben sind richtig scharf auf Anis. Aus diesem Grund füttern Züchter sie damit, um sie an den Schlag zu gewöhnen. Von manchen wird der Taubenschlag sogar mit Anisaroma bestrichen. Was manchen Katzen die Katzenminze, ist den Tauben offenbar Anis. Jedes Tierchen hat eben auch sein Pläsierchen.
    In der Volksmedizin, also jenseits der Erotik, wird Anisaufguss bei Husten als schleimlösendes Mittel eingesetzt und als Tee gegen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Koliken und Krämpfe.
    R osis R at

    Weihnachten ohne unsere Aniskekse bzw. Anisbögen geht gar nicht – das würde Familienprotest geben. Das Rezept ist ganz einfach: Relativ dünnflüssigen Biskuitteig in kleinen Gaben auf das gefettete Backblech geben, sodass er zu runden Formen auseinanderläuft, reichlich Anissamen daraufgeben und dann leicht goldbraun backen. Noch heiß aus dem Backrohr nehmen und vorsichtig um den Kochlöffelstiel biegen. Fertig sind die Anisbögen. Weihnachten kann kommen!

    Basilikum
    Das beliebteste Küchenkraut, sozusagen der König der Küchenkräuter ist zugleich eine Art »Prinzessin auf der Erbse«, die Rede ist vom Basilikum . Sobald man die Blätter dieser Wunderpflanze auch nur berührt, verströmen sie ein wahrhaft betörendes Aroma. Ein Aroma, das nichts nachahmt, sondern einfach nach dem Original, nämlich unverwechselbar nach Basilikum riecht. Das hat die Gilde der Gärtner zum unentwegten Züchten und Experimentieren verführt. Daher gibt es inzwischen unzählige Sorten, auch welche mit kleinen Aromazugaben, die Spuren von Zimt, Nelken, Zitronen und vielen anderen Geschmacksrichtungen enthalten, sowie rotblättrige, die noch dazu optische Zierde des Gartens sein können.
    Basilikum ist schwer im Garten zu halten, weil er sofort

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