Kuehe essen Wiese auf
verabreichen.
Diesen Sirup kann man auch mit anderen Hustenkräutern – beispielsweise Huflattich, Schlüsselblumen, Malven, Spitzwegerich, Eibisch und Königskerze – zubereiten. Man kann die Kräuter zugeben, wie sie der Reihe nach wachsen und blühen, oder man verwendet nur zwei oder drei, je nach Vorliebe. Man kann aber natürlich auch von jedem Kraut einzeln einen Hustenhonig ansetzen. Allerdings gilt es zwei Dinge zu beachten:
Für Hustenhonig niemals Billighonig aus dem Supermarkt verwenden, sondern beim Bio-Imker besorgen. Und – ebenfalls sehr wichtig – gerade bei Blattkräutern wie Huflattich und Spitzwegerich häufig das Glas auf den Kopf stellen, damit die nach oben steigenden Blätter nicht zu schimmeln beginnen.
Ysop
Und noch eine vergessene Pflanze sollte unbedingt ins Kräuterbeet: Die meisten von uns Heutigen kennen nicht einmal mehr den Namen des wunderbaren Ysop. Dabei müsste man nur die Bienen fragen – sie lieben ihn, weshalb er auch als Bienenkrautbezeichnet wird. Aber er wird auch oft Eisen- oder Josefskraut genannt. Der Name »Ysop« leitet sich aus dem Hebräischen ab, darum klingt er ein wenig fremd in unseren Ohren. Der auch wild wachsende Zwergstrauch liebt trockene Hänge und Hügel und ist daher oft in Weingärten anzutreffen. Er liebt aber auch karge, kalkhaltige Böden und ist aus diesem Grund ebenso ein Kandidat für Steingärten. Ysop ist verwandt mit Thymian und Salbei, was sich in seinem kräftigen Aroma ausdrückt, das von Blüten und Blättern ausgeht und auch noch zusätzlich eine Spur Rosmarinduft enthält.
Ysop ist – sparsam und wohldosiert verwendet – ein wohlschmeckendes Salatgewürz, passt hervorragend zu Tomaten und Quarkaufstrichen, aromatisiert aber auch feine Braten und Soßen. Aufgrund der leichten Bitterstoffanteile wirkt Ysop vor allem bei schweren Speisen verdauungsfördernd. Er ist wesentlicher Bestandteil des weltberühmten Klosterlikörs Chartreuse der Kartäusermönche in Grenoble. Das Rezept ist ein großes Geheimnis, das nur wenige Mönche kennen (die deshalb angeblich nie gemeinsam verreisen dürfen).
Ysop gehört neben Lavendel, Salbei, Rosmarin und Thymian zu den ungekrönten Aromakönigen.
Zichorie
Da wir alle längst gewohnheitsmäßige Kaffeetrinker geworden sind und uns auch von schwankenden Kaffeepreisen (die leider – wenn sie hoch sind – so gut wie nie den afrikanischen oder südamerikanischen Kaffeebauern zugutekommen) davon nicht abhalten lassen, ist uns die großelterliche Bezeichnung Muckefuck für Kaffeeersatz gar kein Begriff mehr. Der Muckefuck wurde aus der Wegwarte namens Zichorie gebraut. Diesen Sud kannte man schon im Mittelalter – lange bevor man von der Existenz echten Kaffees bei uns überhaupt wusste. 1806 – nach Napoleons Kontinentalsperre – erinnerte man sich wieder daran und braute den schauderlich schmeckenden Zichorienkaffee.
Wer ein Fan von ausgeprägter Bitternis ist, sollte sich diesen milchsaftführenden Verwandten von Endivie, Chicorée und Radicchio unbedingt in den Garten holen. Die Blätter können nicht nur als Salat, sondern gekocht auch wie Spinat gegessen werden. Aber Vorsicht, das ist nicht jedermanns Sache!
Wer es mit der Bitterkeit nicht so hat, kann Zichorie mit seinen wunderschönen blauen Blüten aber auch als Heilkraut betrachten. Der Tee aus den Wurzeln wirkt leicht abführend und harntreibend. Die zerstoßenen Blätter sind, auf kleinere Wunden aufgetragen, entzündungshemmend. Warum also nicht so einen altmodischen Exoten wie die Zichorie in die Küchen- und Würzkräutergemeinschaft aufnehmen?
Zitronenmelisse
Die weiter oben bereits erwähnte Zitronenmelisse spielt ebenso wenig wie die Minze in unseren Küchen eine Hauptrolle und wird hauptsächlich für sommerliche Kaltgetränke, aber auch zur Geschmacksverfeinerung von Kompott und Speiseeis sowie bei der Kräuterlikörherstellung verwendet. Dafür hat sie einige gesundheitsfördernde Vorteile anzubieten: Sie unterstützt die Verdauungsarbeit des Magens, wirkt nervenberuhigend und krampflösend und ist daher eine ideale Einschlafhilfe. Bäder helfen oft gegen Hautentzündungen, wirken aber gleichzeitig entspannend und mildern Kreislaufbeschwerden. Für alle Bienenfreunde ist die Zitronenmelisse eine von mehreren Lieblingspflanzen: Bienen sind über jeden Garten glücklich, der ihnen blühende Zitronenmelisse anbietet. Je mehr, desto besser.
R osis R at
Mein Imkerinnenherz schlägt natürlich ganz besonders für die
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