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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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Melisse, deren griechisch-lateinische Bezeichnung (Bienenblatt) schon darauf hindeutet, dass es sich um die Lieblingspflanze der Bienen handelt. Aber auch in der Küche ist mir die Melisse willkommen: Ich gebe gerne ein bis zwei fein geschnittene Blättchen der Zitronenmelisse zum grünen Salat, der dadurch noch erfrischender schmeckt. Und nur ein einziges Blatt Zitronenmelisse in rohem Karottensalat bringt die Geschmacksknospen in Verzückung. Und was täte ich ohne meinen Melissenwein und meine Melissentropfen bei Nervosität, innerer Unruhe und Schwindel?
    Mein Rezept für Melissenwein geht so: Je zwei Handvoll Melissen- und Oreganoblätter (das sind jeweils etwa 50 Gramm) mit zwei Litern gutem Weißwein vermischen und zwei Wochen im Dunkeln stehen lassen. Danach durch ein Tuch filtern und mit zwei großen Esslöffeln Honig süßen. So lange umrühren, bis sich der Honig komplett mit dem Wein vermischt hat. In saubere, dunkle Flaschen füllen und erneut eine Woche stehen lassen. Bei innerer Unruhe und Unwohlsein täglich vor dem Schlafengehen ein Schnapsgläschen trinken. (Auch zwei – aber nicht mehr!) Wirkt wahre Wunder!

    Gottes Hausapotheke – Die Heilkräuter
    Wir alle wären nicht auf der Welt, wenn unsere Urahnen – die noch in Höhlen lebten und mit ihren Wehwehchen nicht einfach zum Arzt oder Apotheker marschieren konnten – nicht die heilende Kraft der Pflanzen entdeckt, erkundet und für ihr Überleben genutzt hätten. Die frühen Hochkulturen der Ägypter und Chinesen, die Ureinwohner Afrikas, Nord- und Südamerikas und Australiens – sie alle haben das Pflanzenwissen erforscht und von Generation zu Generation weitergegeben. Mögen die Chemielabore der modernen Welt noch so perfekt sein, forschen, produzieren und nachahmen, mit der Vielfalt und Raffinesse, die die Natur zu bieten hat, können sie nicht wirklich konkurrieren. Womit weder die enorme kreative Leistung der Medizin noch die der Pharmaindustrie geschmälert werden soll. Ohne deren Errungenschaften würden wir heute nicht so lange, so gut und trotz Verschleißerscheinungen gesund leben und alt werden. Beklagenswert ist allerdings, dass wir dabei sind, das Basiswissen um die Heilkräfte der Natur zu vergessen, weil wir die Verantwortung für unser Wohlbefinden an die Ärzte und Pharmazeuten delegiert haben. Wahrscheinlich zieht es vorwiegend Menschen, die das als falsch erkannt haben, aufs Land. Das sind im besten Fall keine Romantiker, sondern Realisten, die wieder lernen wollen, mit sich und der Umwelt in Einklang zu leben und nicht bei jedem Unwohlsein sofort mit der großen Chemiekeule zuzuschlagen. Diese Sehnsucht hat nichts mit Bilderstürmerei zu tun und ist auch alles andere als rückständig.
    Wer so fortschrittlich denkt, muss allerdings ein paar Tatsachen anerkennen, die in unseren modernen Zeiten auf den ersten Blick vielleicht seltsam anmuten. Zum Beispiel die, dass Pflanzen Lebewesen sind, so wie wir auch, und zwar sehr sensible. Pflanzen pflegen eine intensive Kommunikation mit ihrer Umwelt, leidenschaftliche Gärtner wissen, dass Pflanzen »eingeschnappt« sein und nicht jeden Nachbarn leiden können. Früher wurden Kinder vom Blumenpflücken mit dem Hinweis abgehalten, dass das der Pflanze »wehtut«. Nicht die schlechteste Sensibilisierungsmethode …
    Da Pflanzen weder mit dem Schwanz wedeln noch knurren oder schnurren können und sie daher im Gegensatz zu Tieren weniger Ausdrucksmöglichkeiten haben, die wir verstehen und relativ rasch einordnen können, braucht man viel Zeit, Geduld und eine gute Beobachtungsgabe, um ihr Wesen und ihre sehr individuelle Persönlichkeit zu ergründen. Die Aussaat-, Pflege- und Ernteanweisungen in alten Kräuterbüchern muten uns heute oft seltsam an, denn in unserer arroganten Überzeugung, die Krone der Schöpfung zu sein, fiele es uns nicht ein, eine Pflanze um Erlaubnis zu bitten, sie pflücken zu dürfen oder sich für ihre heilende Hilfe zu bedanken. So etwas muss ja auch nicht in Worte gefasst werden, allein auf eine entsprechende innere Haltung kommt es an und es würde uns dabei auch kein Zacken aus der Krone fallen.
    Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht wiegen und nicht messen können und doch sind sie vorhanden. Zu unserem Wohle. Man muss nicht alles ergründen und ausrechnen können. Vielleicht ist die gesündeste Haltung die, unsere modernen Errungenschaften dankbar zu nutzen, sie aber mit den alten Erfahrungsschätzen zu verquicken. Natürlich

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