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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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unreiner Haut oder Zahnschmerzen – das sind nur einige der unzähligen Einsatzmöglichkeiten der Pflanze. Die Kamille wirkt schmerzstillend, krampflösend und entzündungshemmend. Sie kann innerlich und äußerlich angewandt werden – alle Pflanzenteile sind segensreich.
    Die Heilwirkung der Kamille ist ihrem ätherischen Öl zu verdanken, das sich bei der Gewinnung tiefblau färbt. Den höchsten Ölanteil weisen Kamillenpflanzen auf, die auf Getreide- oder Kartoffelfeldern wachsen. Unter Weizen, Gerste oder Roggen läuft sie zu ganz besonderer Form auf. Da man in der modernen, industrialisierten Landwirtschaft aber überall unter dem irreführenden Begriff »Pflanzenschutzmittel« jede Menge Unkrautvernichter – also Chemie in Hochpotenz – einsetzt, darf man keinesfalls dort die Kamille ernten. Leider entwickelt sie an Wegrändern und im eigenen Garten bei Weitem nicht so viel Heilkraft wie in den erwähnten Nachbarschaften. Aber immerhin noch genug, um wirken zu können, weshalb man keinesfalls im Hausgarten auf sie verzichten sollte.
    Kamille braucht einen sonnigen Standort und trockenen Boden. Man kann sie gut in die Nähe von Kohl und Lauch setzen – Pfefferminze kann sie allerdings nicht leiden. Die Kamille ist anspruchslos und treibt immer wieder von selbst aus. Die kleinen Blütenköpfchen darf man nur bei strahlendem Sonnenschein ernten, niemals bei feuchtem Wetter. Je öfter man die Blüten zupft, desto üppiger blüht die Pflanze.
    Dass dieses kleine Wunderwerk ins Visier des Aberglaubens geriet, muss einen nicht erstaunen. Wieder einmal traf es die kräuterkundigen Frauen: Um Hexen zu entlarven, hängte man einen Kamillenstrauß in der Stube auf. Wenn eine Frau die Stube betrat und sich dieses Pflanzenbündel bewegte, war es um die arme Person geschehen. Wie viel medizinisches Wissen in diesen dunklen Zeiten aufgrund der Verfolgung dieser Frauen der Welt für immer verloren ging – darüber darf man gar nicht nachdenken …
    R osis R at

    Ein wirklich hilfreiches Mittel gegen Zahn- und Ohrenschmerzen sind kleine Kamillenkissen. Ich trockne dafür Kamillenkraut – also Blüten, Stängel und Blätter – und nähe dieses Kamillenheu in ein kleines Leinenkissen ein. Bei Bedarf im Backrohr stark erwärmen und an die schmerzende Stelle legen.

    Kleinblütiges Weidenröschen
    So wie die Natur für uns Frauen die heilende und beschwerdenlindernde Kraft des Frauenmantels bereithält, so hat sie auch die Männer nicht vergessen: Obwohl das »starke Geschlecht« gesundheitliche Probleme meist so lange wie möglich ignoriert und von Krankheiten nichts wissen will, gibt es doch das Kleinblütige Weidenröschen – und das ist gut so. Nämlich für alle Männer, die Prostataprobleme haben.
    Kaum jemand kennt das Kleinblütige Weidenröschen heute noch, selbst in modernen Kräuterbüchern ist es oft nicht mehr zu finden. Und das, obwohl es uns in der freien Natur, vorwiegend an feuchten Standorten, auf Schritt und Tritt begegnet. (Dementsprechend muss es auch im Kräutergarten vor Trockenheit geschützt werden.)
    Eine Tasse Tee vom Kleinblütigen Weidenröschen morgens auf nüchternen Magen und eine Tasse abends vor dem Schlafengehen kann frau sicher auch dem widerspenstigsten Mann anempfehlen (oder aufnötigen). Pro Tasse nimmt man einen gehäuften Teelöffel von dem Kraut, überbrüht ihn mit heißem Wasser – keinesfalls kochen – und lässt das Ganze kurz ziehen.
    Dieses wunderbare »Männerkraut« wirkt antibakteriell und wird inzwischen sogar von der Pharmaindustrie untersucht. Man sagt ihm auch positive Wirkung bei der Linderung von Blasen- und Nierenbeschwerden nach. Bei anhaltenden oder sogar sich steigernden Prostatabeschwerden ist der Gang zum Arzt jedoch unerlässlich.
    Pfefferminze
    In keinem Kräuter- und Heilkräutergarten, der etwas auf sich hält, darf die Pfefferminze fehlen. Es gibt unzählige Sorten, die man allerdings nicht nebeneinander setzen sollte, weil sie gerne fremdgehen und sich daraus die verwegensten Kreuzungen ergeben (was schon so manchen Botaniker zum Haareraufen gebracht hat). Diesen Multikultieffekt kann man im Falle eines Falles allerdings verhindern, wenn man die stark wuchernden Pflanzen vor der Blüte schneidet.
    Der wichtigste heilende Wirkstoff der Pfefferminze ist das ätherische Öl Menthol, das uns im Alltag auch in industriellen Produkten – vom Kaugummi über Hustenbonbons und Zahncreme bis hin zur Mentholzigarette – immer öfter begegnet. (Wer nach dem

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