Kuehe essen Wiese auf
sie zu bekommen und kauen zu dürfen, wurde so mancher Husten gekonnt vorgetäuscht …
Abgesehen von seiner wohltuenden und heilenden Wirkung für die Atemwege und die Lunge ist der auch WeißeMalveoder Schleimwurzgenannte Eibisch ein schön blühender, attraktiver Gartenbewohner. Die Pflanze braucht feuchten, tiefgründigen Boden und Platz in alle Richtungen, denn sie kann bis zu 1,50 Meter hoch werden und sollte daher einen Standort bekommen, der sich gut in die »Skyline« des Gartens einfügt.
Frauenmantel
Angeblich denken Frauen immer zuerst an die Familie und an sich selbst zuletzt. Falls das stimmt, ist es umso wichtiger, die richtige Notfallmedizin griffbereit zu haben. Genau dafür lässt die Natur den Frauenmantel wachsen. Und damit man sich nicht erst in Feld und Flur auf die Suche machen muss, gehört auch diese Pflanze in jeden Hausgarten. Dieses großblättrige Kraut – die Blätter ähneln einer ausgebreiteten Pellerine und wurden deshalb im Volksglauben mit dem Mantel der Mutter Gottes assoziiert – mit seinen unscheinbaren Blüten gilt als typisches Frauenkraut. Im Volksmund wird es auch Taumantel genannt, weil es in schwülen Sommernächten Guttationstropfen absondert, die dann schillernd in der Blattmitte am Stielansatz liegen. Diese »Schweißtropfen« sind nicht einfach Destillationswasser, sondern enthalten pflanzliche Inhaltsstoffe, die besonders wertvoll sind.
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Mit einer Pipette kann man diese wunderschönen Tropfen am Morgen einsammeln und dann am besten im Verhältnis 1:1 zu Rosenwasser geben. Das ergibt ein herrliches, wohltuend erfrischendes Gesichtswasser. Zugegeben, dieses Tropfensammeln ist ein Geduldsspiel und eine Zeitfrage. Aber Kinder freuen sich sehr, wenn man ihnen diese diffizile Aufgabe überträgt.
Wer übernächtigt ist und eine entsprechend müde Gesichtshaut hat, kann folgendes altes Hausmittel, das ich schon oft mit Erfolg angewandt habe, ausprobieren: Man trage einen starken Frauenmantelaufguss mit geschlagenem Eiweiß vermengt als Gesichtsmaske auf und lasse sie 15 bis 20 Minuten einwirken. Das Ergebnis ist verblüffend, weil es die zusammenziehenden Kräfte des Frauenmantels deutlich sichtbar macht. Also vielleicht doch eine Art Jungbrunnen?
Der Frauenmantel ist – auch wenn man es ihm nicht ansehen kann – ein Rosengewächs und so etwas wie die ältere Schwester der Rose. Er hat die Erde schon bevölkert, bevor es Frauen und Männer auf ihr gab. Es existieren Hunderte Sorten dieses Frauenheilkrauts, von denen einige auch in den Bergen bis in Höhen von 3000 Metern wild wachsen. Die Alchemisten des Mittelalters versuchten mithilfe der Guttationstropfen sogar Gold zu gewinnen und den Stein der Weisen zu finden, sie vermuteten das Geheimnis der ewigen Jugend darin. Diese Goldsucher gaben der Pflanze den Namen Alchemilla.
Heute sind wir heilfroh um viel banalere Hilfe durch den Frauenmantel, auch wenn seine Wirkweisen von der Wissenschaft immer noch nicht durchschaut und deshalb bezweifelt werden. Am Ende ist es doch immer die praktische Erfahrung, die überzeugt. Unzähligen Frauen, Generation um Generation, hat dieses Kraut bei Unterleibsbeschwerden wie Menstruationsschmerzen und Weißfluss sowie als Wehenunterstützung geholfen. Sitzbäder lindern Geburtsverletzungen, aber auch Wechseljahrbeschwerden können mithilfe des Frauenmantels abgemildert werden.
Auch bei ganz normalen Verletzungen hilft das Auflegen von gequetschten Frauenmantelblättern – sie desinfizieren und stoppen den Blutfluss. Akne kann man damit ebenso mildern oder sogar abheilen. Früher soll man sogar mit Frauenmantelauflagen gegen Sommersprossen vorgegangen sein. In Naturkosmetikprodukten wird Frauenmantel wegen seiner straffenden Wirkung eingesetzt – ganz ohne die schrecklichen Tierversuche.
Wie diese Aufzählung zeigt, kann Frauenmantel unendlich viel. Nur eines kann er nicht, obwohl der Volksmund es behauptet: Die Jungfräulichkeit kann auch er nicht wiederherstellen. Die Zeiten, wo das für Frauen existentiell wichtig war, sind in unserem Kulturkreis aber inzwischen Gott sei Dank vorbei …
Indianernessel
Als indianischen Gruß, der über »das große Wasser« zu uns kam, kann man die Indianernessel ,auch Goldnesseloder Monardegenannt, bezeichnen. Die amerikanischen Ureinwohner – ohnedies begnadete Pflanzenkenner – hielten das Kraut in hohen Ehren und machten einen wohlschmeckenden Tee daraus, der wohltuend auf den Verdauungsapparat und die Atemwege wirkt,
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