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Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
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in ihrem Groll, dass sich inzwischen die Zwiebelfliege gemütlich auf ihr eingerichtet hat. Und die Buschbohne, vom Krieg mit der Zwiebel abgelenkt, hat die Zuwanderung der Schwarzen Laus völlig übersehen. Wenn die Zwiebel aber neben der Karotte wachsen dürfte, würden sie sich beide gegenseitig die Möhren- bzw. Zwiebelfliegen vom Leib halten. Bohnenkraut wiederum wäre der Buschbohne nicht nur eine gute Nachbarin, sondern sogar eine echte Freundin, die die Läuse vertreibt. Erfreulicherweise gibt es nur wenige Gemüse, die sich gegenseitig nicht ausstehen können, deshalb kann man sie sich leicht merken.
    Bohnen mögen, wie gesagt, keine Zwiebeln, aber auch die Erbsen sind ihnen – Hülsenfruchtfamilie hin oder her – ein Dorn im Auge. Die Erbse wiederum kann die Tomate nicht leiden und auch der Fenchel ist nicht erpicht auf sie. Die Tomate ihrerseits kann die Nachtschattenverwandte namens Kartoffel nicht in ihrer Nähe aushalten, sie bekommt geradezu hysterische Zustände in deren Nachbarschaft. Der Kopfsalat wird niemals Freund mit der Petersilie werden und dasselbe gilt auch für Zwiebel und Lauch. Darüber hinaus tun Fenchel und Koriander einander nicht gut und werden im Gartenleben niemals ein liebendes Paar – einer von beiden wird sich vorher in die ewigen Pflanzengründe verabschieden.
    Bei der Schädlingsabwehr halten folgende Pflanzen wie Pech und Schwefel zusammen und treiben ihre Feinde gegenseitig in die Flucht:
    Kapuzinerkresse, Lavendel und Bohnenkraut halten Läuse in Schach. Es wäre also klug, sie als kleine Läusewächter unter Obstbäume zu setzen. Zumal die Knöllchenbakterien der Kresse die Baumwurzeln mit lebensnotwendigem Stickstoff versorgen und für Bodenlockerung sorgen. Lavendel unter Rosen gesetzt vertreibt nicht nur Läuse, sondern ist auch eine wahre Augenweide.
    Knoblauchzehen, schon beim Pflanzen zu Blumenzwiebeln gesteckt, halten Mäuse und andere Nager fern und auch Wolfsmilchgewächsesind nicht gerade beliebt bei Mäusen. Mit solch milchigen Pflanzenbarrikaden kann man dem gefräßigen Katzenfutter auf vier Beinen ordentlich den Appetit verderben. Erdbeeren kann man mit Knoblauchnachbarschaft vor Mehltau bewahren, zumal der kleine Stinker auch das Wachstum der Erdbeere beflügelt.
    Apropos starke Dufter: Pfefferminze, Basilikum und Thymian vertreiben Erdflöhe, Kohlweißlinge und gelegentlich sogar Ameisen. Thymian hält auch Schnecken ab, allerdings nur, wenn man eine ganze Thymian-Kompanie Aufstellung nehmen lässt. Schnecken sind langsam und beharrlich, deshalb brauchen sie stärkere Geschütze, aber davon wird noch die Rede sein.
    Mit List und Tücke gegen unerwünschte Krabbler
    Auf die Eigeninitiative der Pflanzen kann sich der Gärtner aber nicht immer verlassen. Es gibt Zeiten, da überrollen tierische Invasionen das kleine Gartenparadies – Massenüberfälle in der Art von Hausbesetzungen ganzer Straßenzüge, denen mit Liebe und Gottvertrauen allein nicht Herr zu werden ist. Raupen des Kohlweißlings sind beispielsweise eine dieser Plagen. Der Schmetterling selbst ist eigentlich ganz schön anzuschauen, auch wenn er bestimmt darunter litte, wenn er wüsste, dass er von vielen für einen farbarmen, in der Sonne ausgebleichten Zitronenfalter gehalten wird. Aber für seine Blässe kann er ja nichts. Nur dumm, dass er in der Kindheit als Raupe so gefräßig ist und genau die Pflanzenteile mag, die wir Menschen auch mögen: Mit den Strünken hat es die Kohlweißlingsraupe genauso wenig wie wir – und lässt sie stehen. Wer da nicht eingreift, steht über kurz oder lang vor rauchenden Pflanzenruinen. Da hilft nur, die Schmetterlingskinder regelmäßig abzusammeln und an einen anderen Ort zu bringen. Wer Federvieh zu seinem Haushalt zählt, kann dafür sorgen, dass sie das Problem lösen. Wer weder Hühner noch Gänse hat, muss die Vielfraße dennoch nicht von eigener Hand töten, sondern kann ihr Schicksal der Natur überantworten, indem man sie auf einen Spaziergang mitnimmt und aussetzt. Nein, nicht beim Nachbarn und auch nicht in einem Steinbruch. Futter müssen sie schon erreichen können. Nur eben nicht unseres.
    Auch gegen die diversen Arten von Hähnchen-Käfern ist kein Kraut gewachsen, sie muss man ebenfalls absammeln. Diese kleinen, rot lackierten Burschen haben sich eine raffinierte, allerdings ziemlich unappetitliche Art der Brutpflege ausgedacht: Sie tragen ihren eigenen Mist auf ihrem Rücken herum und haben darin ihren Nachwuchs verbuddelt. Ihr

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