Kuehe essen Wiese auf
auch die abgelegten Schneckeneier verschmausen können. Den Winter über geben sie sich mangels Leibspeise mit Körnerfutter zufrieden, wie man es auch den Hühnern gibt. Im Sommer bekommen sie durchaus auch Körner, man sollte sie jedoch nicht am Morgen damit füttern, damit sie die Lust auf die Schneckenjagd nicht verlieren. Enten sind gesellige Tiere, deshalb sollte man auf jeden Fall mindestens zwei von ihnen halten, drei oder vier wären noch besser.
Wenn die gefiederte Schneckengarde loszieht, ist das mit großem Geschnatter verbunden. Auf lärmempfindliche Ohren – ob auf die der Entenhalter oder die der Nachbarn – wird da keine Rücksicht genommen. Besonders die Stimmen der Weibchen tun sich da hervor. Ein guter Schneckenplatz wird sofort und unüberhörbar vermeldet und wenn sich die Tiere einmal aus den Augen verloren haben, wird stimmgewaltig nacheinander gerufen.
Die Entenweibchen legen auch Eier, die übrigens durchaus küchentauglich sind. Allerdings müssen sie wirklich gut gegart oder gebacken sein, weil sie sonst die menschliche Verdauung gehörig durcheinanderbringen können. Am besten sind sie zum Kuchenbacken geeignet.
R osis R at
Mit Enten generell und mit Indischen Laufenten als Schneckenjäger habe ich mehr gute als schlechte Erfahrungen gemacht. Am besten ist es, wenn man die richtigen Voraussetzungen schafft und es einfach ausprobiert. Die Tiere sind nicht eigenbrötlerisch und vertragen sich gut mit unseren anderen Hofbewohnern. Bei guter Haltung erreichen sie das hohe Alter von zehn bis fünfzehn Jahren.
In früheren Zeiten hatte jeder Bauernhof seine freilaufenden Hühner, Enten, Gänse und Truthähne, ja sogar Pfauen waren manchmal dabei. Für die Schwalben ließ man im Sommer Stallfenster offen, damit sie aus- und einfliegen und ihre kunstvollen Nester an die Wände und Balken kleben konnten. Je mehr Schwalben in einem Haus nisteten, desto mehr Gesundheit, Erfolg und Glück war für seine Bewohner vorausgesagt. Nebenbei vertilgten sie tausende von Fliegen. Hühner, Enten, Gänse und Konsorten waren den ganzen Tag unterwegs auf Futtersuche und haben dadurch mitgeholfen, das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen aufrechtzuerhalten.
Freunde von englischem Rasen (auf dem barfuß gelaufen wird), blank polierten Terrazzofliesen auf der Terrasse, Hollywoodschaukel und Pool sollten von Federviehhaltung absehen. Hühner- und Entendreck zwischen den nackten Zehen ist äußerst unerfreulich. Andererseits könnte man sich das Terrain im Garten ja auch teilen …
Sammeln wie Ahörnchen und Behörnchen – Die Vorratshaltung
Die amerikanischen Verwandten unserer hiesigen Eichhörnchen – wegen ihrer schwarzen Markierung auch Streifenhörnchen genannt – wurden nicht zufällig von den Zeichnern Walt Disneys in den Comic-Olymp von Micky Maus aufgenommen. Natürlich waren sie mit ihren prall gefüllten Bäckchen und den Nussknackerzähnchen dazu da, Pluto, Donald, Tick, Trick, Track und auch alle anderen Bewohner Entenhausens zu ärgern. Dennoch war ihre Wahl durch die Disney-Zeichner wahrscheinlich gar nicht so zufällig. Vielleicht sollten sie mit ihrem ewigen Nüsschensammeln und -verbuddeln an die guten alten Eigenschaften der Siedler erinnern? An deren Überlebensstrategien und die Kunst der Selbstversorgung, ohne die kein Einwanderer am Leben geblieben wäre.
Auch unsere Vorfahren waren auf das Wissen um die richtige Vorratshaltung angewiesen – die Winter, in denen es nichts zu ernten gab, waren lang und hart. Supermärkte mit ihren endlos langen, wohlgefüllten Regalen wären noch für unsere Urgroßeltern jenseits aller Vorstellungen gewesen, zumal auf dem Land. Dort verband man den sonntäglichen Kirchgang, oft zu Fuß von weit her kommend, in manchen Gegenden noch bis vor 60 bis 80 Jahren, mit dem Besuch des Krämerladens, wo die Frauen das Wenige erwarben, das man nicht selbst produzieren konnte (während die Männer im Wirtshaus die Weltlage diskutierten): Das war oft nicht viel mehr als Zucker, Salz, ab und an Bohnenkaffee sowie Zwirn, Näh- und Stricknadeln, Schuhbänder und vielleicht das eine oder andere kostbare Gewürz für besondere Backwerke an hohen Feiertagen. Alles andere lagerte zu Hause, wohl verschlossen und streng gehütet in Kellern, Speisekammern und auf Dachböden.
Die Frauen verfügten nicht nur über das Wissen um die Haltbarmachung der Wintervorräte, sie hatten auch die Schlüsselgewalt über die Vorratskammern. Sommerliche Missernten
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