Kuehe essen Wiese auf
ausgegraben, angewandt und weitergegeben werden.
Schon immer wurden Raupen und unerwünschte Käfer von Hand abgesammelt – die Hühner haben sich mit guten Eiern für diese Eiweißgaben bedankt. Enten und Gänse, die einst in jedem außerstädtischen Haushalt gehalten wurden, dienten als zusätzliche Schädlingspolizei.
Um Schädlinge nicht überhand nehmen zu lassen, brauchen unsere Pflanzen auf jeden Fall ideale Bedingungen, was Standort, Bodenbeschaffenheit und Bewässerung betrifft. Zu diesem Thema ist Wesentliches in dem Kapitel Die Erde lebt – und wie! (siehe S. 42) bereits gesagt worden. Die idealen Bedingungen für die Pflanzen sind deshalb unverzichtbar, damit sie kräftig und gesund heranwachsen können. Kränkelnde Pflanzen sind leichte Beute für Schädlinge jeglicher Art. Das unterscheidet die Tierwelt nicht von der Pflanzenwelt und uns Menschen geht es nicht viel anders. Ein dünner, magerer Halm hat auch eine dünnere Haut, die Eindringlinge zur Übergriffigkeit einlädt. An festen, gesunden Strukturen beißt sich eine Raupe schon eher mal die Zähne aus.
In der freien Natur setzen sich immer die starken, robusten Exemplare durch – das gilt für Pflanzen ebenso wie für Tiere. Im Garten, der ja eine Kulturform, also ohnedies schon eine »Verzärtelung« der Natur ist, sind Pflanzen durch Züchtungen bereits sehr viel sensibler und daher anfälliger. Man könnte das mit Pferden vergleichen: Ein schwerer, bedächtiger Haflinger ist in der Regel nicht so krankheitsanfällig wie ein hochgezüchtetes, nervöses Rennpferd. Der Gärtner muss also klug dafür sorgen, dass die robusten Anteile in den Genen seiner Pflanzen gestärkt werden. Dieser Prozess lässt sich durch entsprechende Nährstoffgaben unterstützen und indem die Fruchtfolge im Boden beachtet wird. Darüber hinaus sollten nur die Pflanzen in Nachbarschaft leben, die sich auch »vertragen«.
Schutzimpfungen für Gartenbewohner
Mit den Nährstoffgaben, sprich dem Dünger , die die Mikroorganismen im Boden füttern und sie dadurch in die Lage versetzen, ihrerseits die Pflanzennahrung zu produzieren, sollte man sich als Gärtner etwas näher beschäftigen.
Pflanzen brauchen für ihr Wachstum und zur Eiweißbildung Stickstoff. Als natürliche Stickstoffproduzenten – dem sogenannten Gründünger – eignen sich Kapuzinerkresse und verschiedene Kleesorten, ebenso Erbsen, Bohnen und Lupinen. Zwischen die Gemüsereihen gesät oder als Zwischenfrucht vor dem nächsten Anbau (so wie die Bauern das früher, vor dem massenhaften Einsatz von Kunstdünger, mit der Anlage von ganzen Kleefeldern gemacht haben), bringt man damit alle Beteiligten im Boden zum Jubeln. Schaf- und Ziegenmist sind ebenfalls gute Stickstofflieferanten, ebenso abgelagerter Kuhmist. (Darum gibt es auf Bauernhöfen Misthaufen. Sie dienen nicht allein der Scharrgymnastik der Hühner, sondern sorgen dafür, dass der Mist »durchreift«, bevor er auf die Felder und Wiesen ausgebracht wird.)
Für die Blüten- und Fruchtbildung der Pflanzen ist Phosphor vonnöten. Das Geheimnis so manchen prachtvollen Balkonblütenschmucks ist Hühnermist. Zugegeben, kein Nasenschmeichler. Im Handel gibt es als Phosphordünger auch Guano , der nicht ganz so heftig in der Nase beißt.
Auch Kali ist unverzichtbar. Er sorgt unter anderem für die Kräftigung von Stängeln und Blättern, ist also für die Statik des Wunderwerks Pflanze zuständig, und spielt eine wichtige Rolle in der Fotosynthese. Kali kommt zwar natürlich im Boden vor, aber unter Umständen nicht ausreichend, und muss deshalb gegebenenfalls zugeführt werden. Kali ist beispielsweise in Form von Algenkalk zu kaufen.
R osis R at
Ich verwende in meinem Garten die gute alte Holzasche aus dem Kachelofen als Kalidünger. Aber auch Asche vom Holzkohlengrill eignet sich dafür. Will man allerdings Holzkohlenasche vom Grill verwenden, muss man schon beim Kauf auf die Herkunft der Kohle achten. Es gibt Grillkohle pflanzlicher Herkunft (eben aus Holzmeilern) und es gibt Grillkohle aus Braun-oder Steinkohle. Diese können Schwermetalle enthalten. Das ist keine böse Absicht vom Hersteller, sondern naturgegeben. Nur wollen wir eigentlich keine Schwermetalle im Garten haben, oder? Schon mit geringen Mengen an Algenkalk oder Holzasche deckt man in der Regel den Bodenbedarf von Kali ab, der wichtige Spurenelemente wie beispielsweise Kupfer und Magnesium enthält. Das sind lebensnotwendige Stoffe, die die Pflanzen über die Nahrung an uns
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