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Kühle Rache - heißes Herz

Kühle Rache - heißes Herz

Titel: Kühle Rache - heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule McBride
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nicht. Aber Hester wollte Lois nicht kränken. Jeder wusste, dass sie sich von Jimmy Weston, dem ehemaligen Kapitän des Footballteams, hatte scheiden lassen, nachdem sie ihn mit dem Kindermädchen erwischt hatte. Jetzt lebte er mit der jungen Frau in Opossum Creek. Wertvolle Zeit verging, aber Hester beherrschte sich. “Es hat sich vieles geändert.” Als sie an die Treffen mit Macon am
Star Point
denken musste, fing sie fast zu weinen an.
    Lois biss sich auf die Unterlippe. “In jener Nacht habe ich dich gesehen, Hester.”
    Hester wusste sofort, welche Nacht Lois meinte.
    “Macon hatte im
Big Grisly's Grill
etwas zu viel getrunken, und ich habe ihn förmlich zu seinem Wagen geschleppt.” Anscheinend fiel Hester dieses Geständnis schwer, denn sie senkte den Blick. “Als ich mit Macon zusammen im Wagen saß, habe ich dich über seine Schulter hinweg gesehen. Ich wusste, dass ihr beide in dieser Nacht durchbrennen wolltet, weil Macon es mir erzählt hatte.” Sie sah Hester in die Augen und bat sie mit ihrem Blick um Verzeihung. “Ich habe ihm nie gesagt, dass du gekommen bist. Und er hat all die Jahre geglaubt, du hättest ihn versetzt. Damals hat er mir den schönsten Diamantring gezeigt, den ich je gesehen habe, Hester. Er wollte dir einen Antrag machen, Hester, das hat er mir verraten.”
    Hesters Knie gaben fast nach. Er hatte sie heiraten wollen, obwohl er von dem Kind nichts wusste? Ungläubig sah sie Lois an.
    Lois schluckte. “Auch wenn du es sicher nicht von mir hören willst, muss ich dir sagen, dass Macon dich liebt. Es heißt, dass Cordy euer gemeinsamer Sohn ist, und nach der letzten Nacht vermute ich, dass Macon dich immer noch liebt.” Damit drehte sie sich um und lief zum Auto. Durch das offene Fenster rief sie Hester noch zu: “Wenn du nicht aufpasst, Hester, dann endest du noch so wie ich.”
    Im Smoking war Macon seiner Familie zur Kirche gefolgt. Er musste unbedingt mit Chantal reden, auch wenn die Gemeinde bereits versammelt war.
    “Was soll das heißen, ich darf sie nicht sehen?”, regte er sich seiner Mutter gegenüber auf.
    “Es bringt Unglück, wenn du die Braut vor der Trauung im Brautkleid siehst.” Blanche wirkte sehr entschlossen. Sie wollte ihren Sohn heute heiraten sehen, damit ihr Mann sich zur Ruhe setzte. Eine Hand legte sie sich auf das Herz. “Zum Glück bist du endlich da. Wir haben uns schon Sorgen gemacht.” Sie schob ihn durch eine Seitentür zum Altar. “Es wird Zeit, Macon”, flüsterte sie ihm zu.
    Im Smoking stand er vorn in der Kirche und kam sich wie ein Betrüger vor. Seltsamerweise lächelte ihm niemand aufmunternd zu. Mirabella und Jeff, Anna und Diego, Carrie Dawn und Charlie, Judith und Cordy, alle standen mit steinernen Mienen seitlich aufgereiht da. Macon erkannte bedrückt, dass er jetzt nur noch abwarten konnte, dass Chantal neben ihn vor den Altar trat.
    Nein, sagte er sich, Chantal kann das alles auch nicht wirklich wollen.
    Offenbar irrte er sich. Als er sich neben Cordy stellte, dröhnte die Orgel los, und Chantal Morris kam mit gesetzten Schritten auf Macon zu. Der Rock ihres knielangen weißen Kleids wölbte sich über ihrem Bauch. Ihr Schleier war so lang wie das Kleid. In einer Hand hielt sie einen riesigen Strauß Margeriten, mit der anderen hatte sie sich bei einem großen hageren Farbigen eingehakt, der keine Miene verzog.
    Das ist also mein Schwiegervater, dachte Macon, als die beiden beim Altar ankamen. Mr. Morris würdigte Macon keines Blickes, als er sich in die vorderste Reihe neben seine Frau setzte.
    Jetzt war Macons einzige Chance. Gerade als der Pastor vor sie beide trat, beugte Macon sich zu seiner Braut. “Wir müssen miteinander reden, Chantal.”
    “Macon!”, zischte Reverend Shute ihm tadelnd zu, und er sah ihn aus seinen hellblauen Augen durchdringend an. Sein dichtes weißes Haar war nach hinten gekämmt.
    Flüchtig bemerkte Macon, dass Cordy genauso besorgt wie Chantals Eltern aussah. Durch den Schleier hindurch konnte er Chantals Gesicht nicht deutlich genug erkennen. “Chantal?”, flüsterte er wieder.
    Anscheinend beschloss der Reverend, die Trauung etwas zu beschleunigen. “Liebe Gemeinde, liebes Brautpaar”, begann er.
    “Ich muss mit Chantal reden”, flüsterte Macon.
    “Wir sind hier heute versammelt …” Er hob dramatisch das Buch, aus dem er las, vor das Gesicht und sprach ganz leise zu Macon: “Cam ist schwer krank. Hier geht es um die Gesundheit meines besten Freunds, und wenn du hier und

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