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Kühle Rache - heißes Herz

Kühle Rache - heißes Herz

Titel: Kühle Rache - heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule McBride
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erklommt erneut die Spirale der Lust. Macon stöhnte laut, als sie die Arme um ihn schlang, ließ seiner Leidenschaft freien Lauf.
    Einen so befreienden Höhepunkt hatte er noch nie erlebt. Er fühlte sich vollkommen entspannt und wie neugeboren. Sanft strich er ihr über den Bauch, fuhr ihr durchs Haar und stöhnte vor Glück. Das war das Ende von sechzehn verrückten Jahren mit dieser Frau.
    Von jetzt an würden Hester und er sich vernünftig aufführen.

10. KAPITEL
    Gegen Morgengrauen badeten Hester und Macon gemeinsam, und als Hester später aufwachte, fühlte sie sich frisch wie ein Garten nach einem Wolkenbruch. Sie konnte kaum glauben, dass Macon und sie sich so aufwühlend geliebt hatten. Sie zog die Bettdecke etwas höher und träumte noch halb. Lächelnd öffnete sie die Augen und sah, wie die Sonne hell durch die Blätter eines großen Baums ins Zimmer schien. Einen Moment lang erschrak sie und dachte, sie hätte verschlafen.
    Hastig drehte sie sich zur Seite, doch statt Macon lag dort nur ein Zettel.
Ich bin zur Kirche gefahren.
    Kurz und sachlich lag der Zettel in der Mulde im Kopfkissen, die Macons Kopf dort hinterlassen hatte.
    Kurz nach halb zehn! Hester fuhr hoch. Um zehn Uhr heiratete Macon! Sie sprang nackt aus dem Bett und kam sich vor, als würde sie von einem Motor angetrieben. Er will die Hochzeit absagen, beruhigte sie sich. Das hat er mir gestern Nacht gesagt.
    Und wenn nicht? Hastig zog sie sich den Morgenmantel an und verließ das Zimmer. Wenn er nur die Hochzeit absagen wollte, dann wäre er damit doch längst fertig! Auf einmal ergab alles einen schrecklichen Sinn. Macon würde niemals Chantal Morris in ihren Gefühlen verletzen wollen, und gleichzeitig wollte er Hester die Demütigung ersparen, seine Hochzeit miterleben zu müssen. Wenn er Chantal in der Kirche mitteilen wollte, dass die Hochzeit ausfiel, dann hätte er sie, Hester, doch geweckt, oder?
    Ganz ruhig, sagte sie sich. Aber wie sollte sie ruhig bleiben, wenn Macon gerade jedes Vorurteil bestätigte, dass sie von ihrer Mutter zu hören bekommen hatte? Hatte die vergangene Nacht ihr andererseits nicht gezeigt, dass Macon und sie zusammengehörten?
    Ihre Mutter hatte ihr immer geraten, so schnell wie möglich aus dieser verschlafenen Stadt zu fliehen, und genau das hätte Hester spätestens nach Bruce' Tod auch tun sollen.
    Gestern hatte sie sich ihm hingegeben, und heute war sie allein.
    Als Hester ein Auto vor dem Haus anhalten hörte, rannte sie sofort zur Haustür. Aber es war nicht Macon, der dort gerade ausstieg.
    “Oh nein!”, stöhnte Hester. “Nicht das noch.”
    Lois Potts stieg aus und kam auf die Veranda gelaufen. An ihrem Aufzug erkannte Hester deutlich, dass sie genau wie alle anderen in Pine Hills auf dem Weg zu Macons Hochzeit war. Hochhackige Schuhe, ein enges Kleid mit einem durchsichtigen weiten Taftrock darüber, manikürte Fingernägel und ein blauer Strohhut, farblich auf das Kleid abgestimmt, den sie mit einer Hand festhielt.
    “Wenn dir der Hut nicht im Cabrio weggeflogen ist, dann verlierst du ihn hier vor meiner Haustür bestimmt auch nicht”, murmelte Hester missgelaunt.
    Doch als sie Lois auf sich zukommen sah, empfand sie eine Mischung aus Traurigkeit, Sehnsucht und Nostalgie. Aus der Entfernung sah Lois so jung und lebhaft wie damals aus. Wieso habe ich damals nicht in Macons Auto gesehen, dachte Hester. Dann hätte ich gewusst, was dort passiert. Aber damals hatte sie sich vor der Wahrheit gefürchtet.
    Hester atmete tief durch und trat auf die Veranda hinaus. Auch wenn sie und Lois niemals Freundinnen geworden waren, so wollte sie doch höflich bleiben.
    Noch achtzehn Minuten, dachte sie, dann heiratet er Chantal. Das darf er nicht!
    “Hester.” Lois war außer Atem und wollte keine Sekunde vergeuden. “Wie ich höre, war Macon letzte Nacht hier.”
    Fassungslos sah Hester sie an. “Mit wem ich die Nacht verbringe, geht dich nichts an, Lois Potts.”
    Lois ließ sich nicht beirren. “Du magst mich nicht, Hester, und das kann ich sogar verstehen. Du hast als Kind zwei Klassen übersprungen, warst jünger als alle anderen, und ich …”
    Lois war das reichste und hübscheste Mädchen der Stadt, und sie hatte als erste Brüste bekommen. Alle hatten sie gemocht. “Wirklich, Lois, im Moment …”
    Energisch strich Lois sich das dauergewellte Haar aus der Stirn und umklammerte den Schulterriemen ihrer Handtasche. “Die Dinge sind nicht mehr so wie damals auf der Highschool.”
    Allerdings

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