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Kuehles Grab

Titel: Kuehles Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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Die Ermittler hatten ein ausgezeichnetes Gedächtnis für Details – sie wussten ganz genau, das Officer Dodge vor zwei Jahren in eine tödliche Schießerei mit einem Mann namens Jimmy Gagnon verwickelt gewesen war. Dieser Nachname – das war sicherlich kein Zufall.
    Aber sie stellten keine Fragen, und er hielt sich bedeckt.
    »Charlie Marvin hat Annabelle auf dem Boston-State-Mental-Gelände gesehen«, erzählte D. D. »Und behauptet, sie komme ihm bekannt vor. Ich habe ihn, nachdem Annabelle weg war, noch mal nach Einzelheiten gefragt. Vielleicht hatte er sie oder jemanden, der ihr ähnlich ist, in Mattapan gesehen. Er blieb jedoch ziemlich vage und meinte, er habe sich für einen Moment eingebildet, sie von irgendwoher zu kennen – einer dieser flüchtigen Eindrücke. Keine Ahnung, ob dahinter mehr steckt oder nicht. Annabelle war noch ein Kind, als diese Klinik geschlossen wurde. Demnach ist ein Zusammenhang zwischen ihr und dem Tatort …«
    »Relativ unwahrscheinlich«, ergänzte Sinkus.
    Die Mitglieder der Sondereinheit verfielen in Schweigen.
    »Also, wo stehen wir?«, drängte McGahagin nach einer Weile, um die Dinge zu einem Abschluss zu bringen.
    »Wir müssen Christopher Eola aufspüren«, schlug Detective Sinkus vor.
    »Die Überprüfung der vermissten Mädchen abschließen«, setzte D. D. mit einem vielsagenden Blick auf McGahagin hinzu. »Und«, fuhr sie versöhnlicher fort, »den Zeitrahmen von 1980 bis 82 genau unter die Lupe nehmen. Wir wissen, dass die Klinik 1980 geschlossen wurde. Und dank Detective Sinkus wissen wir auch, dass zur selben Zeit ungewöhnlich viele Haustiere in Mattapan abhanden gekommen sind – das ist ein interessanter kleiner Nebenstrang in dieser Geschichte. Zudem ist uns bekannt, dass ein anderer Triebtäter, Richard Umbrio, zuerst die Idee hatte, ein Mädchen in einer unterirdischen Kammer gefangen zu halten, und dass ein Typ 1982 ein kleines Mädchen in Arlington verfolgt und beobachtet hat. Kurz danach wurde ihre beste Freundin im fünfundzwanzig Meilen entfernten Lawrence entführt. Wir haben Grund zu der Annahme, dass all diese Ereignisse miteinander zu tun haben. Lasst uns da weiterermitteln.
    Sinkus, Sie kümmern sich um Christopher Eola – ich will wissen, wo er sich aufgehalten und was er gemacht hat, nachdem er das Boston State Mental verlassen hatte. McGahagin, Ihr Team soll die Liste der vermissten Mädchen vervollständigen. Konzentrieren Sie sich auf die frühen achtziger Jahre, fassen Sie die Details aus allen Fällen kurz zusammen, suchen Sie nach Verbindungen zwischen diesen Mädchen! Wie viele Namen haben Sie bereits?«
    »Dreizehn.«
    »Gut. Prüfen Sie nach, ob irgendeines dieser Mädchen etwas mit Mattapan, Christopher Eola, Richard Umbrio oder Annabelle Granger zu tun hatte. Ich will wissen, ob sich die Eltern an kleine Geschenke erinnern, die ihre Töchter vor ihrem Verschwinden anonym bekamen. Nehmen wir an, Annabelles Fall zeigt uns eine bestimmte Vorgehensweise des Täters, dann müssen wir herausfinden, ob die anderen ins Muster passen. Was Catherine Gagnon betrifft … Bobby und ich fliegen morgen nach Arizona und sprechen mit ihr. Das lässt Bobby genau –«, sie schaute auf ihre Uhr, »– zwölf Stunden Zeit, alle relevanten Verbindungen zwischen Richard Umbrio, Catherine und Annabelle aufzudecken. Also, Leute, an die Arbeit.«
    D. D. stand auf, und die anderen taten es ihr nach.
    Bobby folgte ihr aus dem Raum. Er schwieg, bis sie ihr Büro erreicht hatten.
    »Ein hübscher Hinterhalt«, bemerkte er.
    »Du bist ganz gut damit zurechtgekommen.« D. D. war nicht der Typ, der sich entschuldigte. »Was gibt's?«
    »Ich habe heute Abend über etwas nachgedacht.«
    »Schön für dich, Bobby. Ich bin müde, hungrig und würde meine Seele für eine Dusche verkaufen. Aber in fünf Minuten muss ich zu einer Besprechung mit dem Deputy Superintendent und ihn überzeugen, dass wir entscheidende Fortschritte bei der Ermittlungsarbeit machen. Also bitte keine Zweideutigkeiten – dafür bin ich zu kaputt.« Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und funkelte ihn an.
    »Laut Annabelle Granger hat sich ihre Familie am helllichten Nachmittag aus dem Staub gemacht und fünf Koffer mitgenommen. Was wurde aus dem Haus, den Möbeln und all den anderen Sachen?«
    D. D. zwinkerte. »Keine Ahnung. Was ist mit dem Haus?«
    »Ich habe zwei Stunden lang Zeitungsberichte von Ende 1982 bis 83 durchgesehen. Ein ganzes Haus, voll möbliert und von einem Tag auf den anderen

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