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Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten

Titel: Kühlfach zu vermieten - Profijt, J: Kühlfach zu vermieten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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»Erst muss ich   …«
    »Aber danach – umgehend«, stellte ich fest.
    Martin seufzte. »Okay.«
     
    Natürlich wurde nichts draus, das hätte ich mir ja denken können. Denn KK Jenny tauchte in Martins Büro auf.
    »Hallo, Herr Gänsewein«, sagte sie mit schüchternem Lächeln. »Ich hätte da noch ein paar Fragen. Darf ich reinkommen?«
    Martin starrte sie an wie ein Kaninchen die Schlange.
    »Herr Gänsewein?«, fragte sie vorsichtig.
    »Also, nun ja, haben Sie einen Termin?«
    KK Jenny runzelte die Augenbrauen. »Einen Termin? Mit Ihnen? Nein. Das wüssten Sie doch wohl, oder?«
    »Herr Forch hat uns untersagt, ohne seine Kenntnis und Einwilligung mit der Polizei zu reden. Wenn Sie sich also nicht bei
     ihm angemeldet haben, dann darf ich nicht   …«
    Ihr Blick machte den Schnelldurchgang von überrascht über ungläubig über fassungslos über ungehalten bis zu vulkanisch-prä-eruptiv
     durch. Lehnte sie eben noch wie ein junges Mädchen an der Tür, stampfte sie nun wie eine gereizte Nashornkuh über den Flur.
    »Äh, es tut mir leid   …«, rief Martin ihr von der Tür hinterher.
    Sie winkte ab.
    Martin drehte sich um und erschrak fast zu Tode. Direkt vor ihm stand Birgit.
    »Na, Streit gehabt?«
    Der sarkastische Unterton entging Martin natürlich völlig. »Ich habe ihr die neueste Direktive der Institutsleitung mitgeteilt
     und sie war verständlicherweise nicht begeistert.«
    »Direktive?«, fragte Birgit verwirrt.
    »Herr Forch hat uns jeden Umgang mit der Polizei untersagt. Jede Ermittlung, jede einzelne Befragung muss bei ihm angemeldet
     werden.«
    »Polizei?«, fragte Birgit, inzwischen total fassungslos.
    »Kriminalkommissarin Gerstenmüller.« Martin deutete mit der rechten Hand vage den Flur entlang in die Richtung, die das Panzernashorn
     genommen hatte.
    »Und was wollte sie am Freitag von dir?«, fragte Birgit.
    Martin wunderte sich noch nicht einmal, dass Birgit von dem Besuch wusste, so sehr waren seine Gedanken auf die bestreuselte
     Direktive des Sparschweins fixiert.
    »Dasselbe. Ein paar Fragen wegen des Überfalls auf Jochen.«
    »Erzähl ihr, dass sie sich schuldig fühlte«, riet ich Martin.
    Er wunderte sich kurz, warum er das tun sollte, erzählte Birgit aber auf dem Weg in sein Büro das ganze Drama von der heulenden
     Kripomaus auf seinem Besucherstuhl.
    »Und du hast sie getröstet und dafür hat sie dir zum Abschied einen Kuss gegeben«, sagte Birgit mit einem nur noch ganz winzig
     kleinen Augenbrauenrunzeln.
    Martin nickte. Wieder riffelte er nicht, dass Birgit das offenbar schon irgendwoher wusste, obwohl er ihr das gar nicht erzählt
     hatte.
    »Na gut«, sagte Birgit. Das folgende Lächeln war nicht ganz so glücklich strahlend wie sonst. »Und wie ist der aktuelle Stand
     der Ermittlungen?«
    »Dazu darf ich nichts sagen«, murmelte Martin. »Wer quatscht, fliegt.«
    »Das ist lächerlich«, sagte Birgit.
    Sie sah echt entrüstet aus. Ob wegen des Schweigegebotes allgemein oder weil Martin sie in das Verbot mit einschloss, konnte
     ich leider nicht feststellen.
    »Nein«, entgegnete Martin todernst. »Das ist fürchterlich.«
    »Martin«, sagte Birgit wie eine strenge Grundschullehrerin, bevor sie einem erklärt, dass man seinem Schulkameraden nicht
     das Wurstbrot klaut und auch nicht auf die Nase haut, bloß weil er die geilen Markensportschuhe hat, die man selbst gern hätte
     haben wollen. »Herr Forch kann dir nicht den Mund verbieten. Du kannst über alles mit mir reden.«
    Martin blickte sie unglücklich an. »Na gut«, sagte er gedehnt. »Aber nicht hier.« Den zweiten Satz hatte er fast geflüstert.
     Das Misstrauen hatte ihn bereits voll im Griff.
    »Wir können ja heute Abend darüber reden – nach der Wohnungsbesichtigung.«
    Martins Gesichtsausdruck wurde noch unglücklicher. »Welche   …«
    »Hier.« Birgit legte einen Ausdruck auf Martins Schreibtisch. Martins Schultern sackten noch weiter ab.
    »Ich komme dich um sechs abholen.« Damit drückte Birgit Martin einen Kuss auf die Wange und verschwand.
     
    KK Jenny tauchte nicht wieder auf. Seltsam.
    »Vielleicht hat Herr Forch ihre Fragen direkt beantwortet«, schlug Martin vor.
    »Klaro«, gab ich zurück. »Wo er sich ja so supergut mit der Rechtsmedizin auskennt. Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich inzwischen
     mehr weiß als er.«
    Martin widersprach nicht! Das war ja nun schon so ziemlich der Gipfel der Illoyalität, den man sich bei ihm vorstellen kann.
     Mein liebes Martinsgänschen stand

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