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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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allzu griesgrämig aussah, antwortete ich: »Guten Morgen, KPD, setzen Sie sich doch zu uns.«
    Becker bekam eine Maulsperre. Diefenbachs Spitzname war ihm durchaus bekannt; dass ich meinen Chef damit ansprach, war für ihn ein Novum. Er blickte im schnellen Wechsel zwischen uns beiden hin und her. Anscheinend erwartete er ein Donnerwetter.
    »Das haben Sie schön gesagt, Herr Palzki. Als KPD fühle ich mich sehr geehrt. Ich kann es nur wiederholen: Sie haben mir damit eine große Freude bereitet. Wenn wir beide unsere jeweiligen Ermittlungen abgeschlossen haben, genehmige ich Ihnen aus unserem Schwarzgeldetat einen kleinen Pizzabackofen, Na, ist das was?«
    Der Student verstand die Welt nicht mehr. Hatte er vielleicht ›Sofies Welt‹ längst gelesen?
    KPD sprach weiter. »Wie weit sind Sie eigentlich mit Ihrem Toten aus Frankenthal? Herr Becker und ich stehen kurz vor dem Abschluss unserer Sache, nicht wahr?« Er schaute den Studenten an, dem nichts anderes übrig blieb, als devot zu nicken und sich seinen Teil zu denken.
    »Es hat ein paar unerwartete Schwierigkeiten gegeben, Herr Diefenbach. Gestern Mittag gab es ein weiteres Attentat auf Pako.«
    Der zufriedene Gesichtsausdruck unseres Chefs verschwand. »Wer auch immer dieser Pako sein mag«, sagte Diefenbach und machte eine kurze Pause. »Es muss einen Grund geben, warum man ihm nach dem Leben trachtet. Fragen Sie ihn, so schwer kann das doch nicht sein. Sehen Sie, bei meinem nebulösen Fall habe ich niemanden, den ich befragen könnte. Das macht die Sache bei mir auch so verworren. Gut, dass ich mich selbst darum kümmere. Aber bei Ihnen, Herr Palzki, kann das nicht so wild sein. Eliminieren Sie einfach die falschen Spuren, und schon landen Sie automatisch beim Täter. Und denken Sie daran, eine Leiche genügt! Nicht, dass in der Bevölkerung wegen Ihrer diffusen Ermittlungsmethoden eine Panik ausbricht.«
    Becker hatte während KPDs Rede einen Plan geschmiedet. »Herr Diefenbach, ich hätte da einen tollen Vorschlag, den Sie bestimmt gutheißen werden. Wahrscheinlich wollten Sie das sowieso gerade vorschlagen.«
    Ob KPD auf diesen simplen rhetorischen Trick reinfallen würde?
    »Dann lassen Sie mal hören, Herr Becker. Dann kann ich Ihnen sagen, ob meine Idee die gleiche ist.«
    Wahnsinn, KPD hatte einwandfrei pariert. Das hätte ich ihm nicht zugetraut.
    Becker ließ ein paar Sekunden verstreichen, um die Spannung zu erhöhen. »Sie, Herr Diefenbach, haben gerade gesagt, dass Sie kurz vor der Auflösung Ihres schwierigen Falles stehen. Bei Herrn Palzki dagegen sind Schwierigkeiten aufgetaucht und alles scheint etwas kompliziert zu sein. Unser Vorschlag wäre also – «, er schaute KPD an, der dem untergeschobenen Wörtchen ›unser‹ nicht widersprach, »– mich bei Herrn Palzki einzusetzen, damit ich den Fall als neutrale Person in Ihrem Interesse als Außenstehender beurteilen und vermitteln kann. Als Verbindungsmann werde ich Sie ständig auf dem Laufenden halten. Durch diese Konstellation können Sie Herrn Palzki und seine Kollegen wie mit einer Fernbedienung fernsteuern.«
    Oh warte, das wirst du mir büßen, dachte ich und ballte unter dem Tisch wütend die Faust.
    KPD schien an der Idee Gefallen zu finden. »Ja, so wollte ich es auch vorschlagen«, meinte er. »Dann kann ich beide Ermittlungsverfahren gleichzeitig führen. Sie rufen mich an, sobald es was Neues gibt, und ich diktiere dann die nächsten Schritte. So machen wir es.«
    KPD stand auf und verließ, ein Lied summend, das Büro.
    »Was war das jetzt?«, fragte Gerhard.
    »Der kleine Zinnsoldat«, antwortete Jutta.
    Wir schauten alle verwirrt zu Jutta.
    »So heißt das Lied, das er gesummt hat.«
    Für so etwas hatte ich im Moment keinen Nerv. »Was soll das, Herr Becker? Wollen Sie uns alle zum Affen machen? Wir sind doch nicht KPDs Zinnsoldaten, äh, Marionetten!«
    Becker erblasste. »Entschuldigen Sie bitte, es war nicht so gemeint«, murmelte er. »Mir ist spontan nichts Besseres eingefallen.«
    »Nichts Besseres?«, schrie ich ihn an. »Gehen Sie heim und lesen Sie ein Buch. Das habe ich Ihnen vorhin bereits vorgeschlagen.«
    Verschämt blickte der Student zu Boden. »Ich will KPD ja überhaupt nicht informieren. Hauptsache, ich muss heute nicht mit ihm zum Gräberfeld.«
    »Wie stellen Sie sich das vor? KPD wartet bestimmt viertelstündlich auf Ihre Anrufe.«
    »Dann ist eben mein Handy-Akku leer«, sagte er trotzig. »Und alles, was ich ihm weitergebe, bespreche ich vorher mit

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