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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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Wahlkreises Speyer-Schifferstadt in nur fünfminütigem Abstand angerufen. Die müssen von Frau Kreuzberger ganz schön unter Druck gesetzt worden sein.«
    »Druck ist für Politiker nichts Ungewöhnliches«, lästerte ich. »Lass mich raten: Ihr Schützling soll rund um die Uhr bewacht werden. Am besten mit einem Dutzend gut ausgebildeter Personenschützer.«
    »Woher weißt du das? Genau das waren die Forderungen.«
    Für einen Moment war mir ein guter Einfall auf der Zunge gelegen, den ich aber sofort wieder verwerfen musste. Dietmar Becker hatte ja am Sonntag bereits den Kontakt zum Künstler gesucht. Mit dieser Argumentation könnte es gelingen, den Studenten eine Zeit lang loszuwerden und als Bodyguard bei Pako zu parken. Da es aber überall, wo Becker auftauchte, von Leichen geradezu wimmelte, wäre das fatal gewesen. Wie ich Becker kannte, würde er als Augenzeuge den Fall zwar lösen, aber der Künstler wäre dann nicht mehr am Leben.
    »Ich werde mit Frau Kreuzberger darüber reden«, murmelte ich. »Wie und wann kann ich sie erreichen?«
    »Genau das wollte ich auch vorschlagen. Pako wird heute Abend im Ludwigshafener Pfalzbau auftreten. Seine Managerin wird ihn begleiten.«
    »Schon wieder ein Auftritt?«, fragte ich verwundert.
    Jutta nickte. »Er ist in der Kurpfalz ziemlich beliebt. Ich habe ihn mal in Neustadt erlebt. Wie er mit dem hiesigen Dialekt umgeht und die Mentalität der Kurpfälzer auf die Schippe nimmt, ist richtig genial. Er scheint ein genauer Beobachter zu sein.«
    »Dann wäre er bei der Polizei. Komm Gerhard, ja, Sie auch, Herr Becker. Wir schnappen uns erst mal den Morda, dann sehen wir weiter.«
    Während wir aufstanden, fiel mir noch etwas ein. »Jutta, wenn du ein bisschen Zeit hast: Würdest du bitte nach Claudius Stefanus recherchieren? Er ist im Congressforum für das Veranstaltungsmanagement zuständig. Aber irgendwie ist mir der Kerl nicht ganz hasenrein. In Mannheim ist er gestern auch aufgetaucht und dabei benahm er sich ziemlich verdächtig.«
    »Hast du irgendwelche Anhaltspunkte, wobei er sich verdächtig gemacht hat?«
    Ich klatschte zwei- oder dreimal auf meinen Bauch. »Der da hats mir zugeflüstert. In der Vergangenheit hat er sich manchmal als kluges Köpfchen erwiesen.«
    Becker fragte verdattert: »Ihr Bauch ist ein kluger Kopf?«
    »Ja und? Ist das ungewöhnlich? Bei Ihnen läuft ja auch die Nase und Ihre Füße riechen.«
    Gerhard und Jutta brüllten vor Lachen. Becker benötigte einen Augenblick für die Auflösung des Wortspiels.
    Während der Fahrt löcherte uns der Student mit 1000 Fragen. Wer Morda sei, was bei Tuflinskys Hausdurchsuchung herausgekommen war und vor allem, was gestern im Capitol passiert war. Widerwillig gaben Gerhard und ich zumindest bruchstückhaft Antwort. Sollte er sich den Rest doch selbst zusammenreimen.
    Da wir wie immer in Zivil waren und Tomas Morda uns bisher im wahrsten Sinne des Wortes nur flüchtig gesehen hatte, konnten wir das Risiko eingehen, offiziell am Verwaltungseingang zu klingeln. Die Stimme, die aus der Sprechanlage kam, fragte nach unserem Begehr, und ich antwortete dem Kasten in neutraler Formulierung: »Polizei. Wir hätten ein paar Fragen.«
    Der Türöffner summte und die blecherne Sprechanlagenstimme wies uns den bekannten Weg.
    An der Theke in dem schmalen Flur begrüßte uns eine unbekannte Frau mit extrem asymmetrischer Frisur, was mich einen Augenblick lang irritierte. Ich schätzte sie auf Anfang 40.
    »Guten Tag, sind Sie wirklich von der Polizei? Dürfte ich bitte Ihren Ausweis sehen?«
    Ich befriedigte ihre Bedürfnisse und zog meinen Dienstausweis hervor. Sie nickte zufrieden. »Ich habe Sie heute Morgen im Internet gesehen, Herr Palzki. Die kleine Fotoserie ist wirklich sehr gut gelungen. Als Hobbyfotografin kann ich mir da ein Urteil erlauben. Aber deswegen sind Sie wohl nicht gekommen. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    Während Becker ratlos dreinschaute, plusterte Gerhard seine Backen auf.
    »Wir wollen zu Herrn Stefanus oder hockt der gerade auf dem Klo?«
    Die Dame schaute verlegen zu Boden. »Nein, um diese Uhrzeit hat er die Bildzeitung längst gelesen. Er sitzt zusammen mit Frau Westermann und Herrn und Frau Kreuzberger in Künstlerzimmer 7. Es ist eine kurzfristig einberufene Besprechung.«
    Gerhard fischte sich einen Bonbon aus dem Kugelglas auf der Theke. Becker tat es ihm nach, wodurch es beinahe auf dem Boden zerschellt wäre.
    »Warum in Künstlerzimmer 7?«, wollte ich wissen. »Ist der

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