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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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seinem Büro.
    In Juttas Büro angekommen, knurrte mein Magen. Kein Wunder, kalorienmäßig gesehen stand ich längst auf Reserve. Meine Kollegin hatte Erbarmen und stellte eine Dose Kekse auf den Tisch.
    »Einen Fasttag kann ich dir wirklich nicht zumuten«, meinte sie mit einem gemeinen Lächeln. »Im Pfalzbau gibts bestimmt nur Sachen, die deiner Lebensphilosophie nicht entsprechen.«
    Dankbar griff ich zu und schwieg. Mit vollem Mund blieb mir auch nichts anderes übrig.
    Eine Beamtin kam herein, lachte bei meinem Anblick und übergab Jutta ein Blatt Papier. Sekunden später war sie wieder verschwunden.
    »Kennst du die?«, fragte Gerhard.
    »Noch nie gesehen«, antwortete ich, nachdem mein Mund leer war.
    »Schade«, kommentierte mein Kollege.
    »Das ist ein Fax«, unterbrach Jutta unsere Konversation. »Es wurde vor ein paar Minuten aus Frankenthal geschickt.«
    »Bestimmt die Ermittlungsergebnisse zum Fall Morda«, meinte ich. »Da hat wohl eine Seite gereicht.«
    »Von wegen, Reiner. Das Fax ist von Theobald Kreuzberger.«
    »Wie bitte?« Ich riss ihr das Fax aus den Händen. »Was will der denn von uns?«
    »Nicht von uns, von dir, Reiner.«
    Ich las das maschinengeschriebene Fax laut vor:
    »Sehr geehrter Herr Palzki, entschuldigen Sie bitte diese Art der Kontaktaufnahme. Ich habe leider im Moment keinen eigenen PC, um Ihnen eine E-Mail zu schicken. Das Fax war die einfachste und schnellste Möglichkeit, mit Ihnen Verbindung aufzunehmen. Ich habe eine wichtige Information für Sie im Zusammenhang mit Pako. Es würde mich freuen, wenn wir uns nachher im Pfalzbau kurz unter vier Augen sehen könnten. Ich schlage vor, wir treffen uns gegen 16 Uhr im Kammersaal des Pfalzbaus. Der Kammersaal ist eine Verlängerung des Konzertsaals, in dem heute Abend Pako auftritt. Der Kammersaal wird bei seinem Auftritt nicht benötigt und ist daher mit einer Schiebewand abgetrennt. Dort können wir uns ungestört unterhalten. Bitte tun Sie so, als wüssten Sie von nichts, falls Sie mich vorher zusammen mit anderen Personen, insbesondere meiner Frau, antreffen. Die Informationen, die ich habe, sind sehr heikel. Mit freundlichen Grüßen T. Kreuzberger.«
    Ich musste den Text ein zweites Mal lesen. Das könnte einen Durchbruch in der Ermittlungssache bedeuten. Vorausgesetzt, das Fax war authentisch. Ich gab das Blatt an Jutta zurück. »Kann man den Absender verifizieren? Wurde das wirklich aus dem Congressforum geschickt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Da muss ich dich enttäuschen. Ich habe mal an einer Fortbildung teilgenommen. Absenderangaben lassen sich bei der Faxübertragung leicht verfälschen. Ich gebe das gleich runter, vielleicht findet man trotzdem etwas raus. Eine letzte Sicherheit hast du nur, wenn du nach Frankenthal fährst und das Faxprotokoll beim Sendegerät identische Angaben zeigt. Dann weißt du aber immer noch nicht, wer das Ding geschickt hat, falls mehrere Personen das Fax nutzen können.«
    »Das können wir immer noch machen, Jutta. Würdest du bitte Tuflinskys Sohn, den Guru, auf deine Überprüfungsliste setzen? Er hat am Samstag seinen Vater an seinem Arbeitsplatz besucht und mit einiger Wahrscheinlichkeit war er heute Morgen erneut im Congressforum.«
    »Aber sein Vater lebt doch nicht mehr«, unterbrach mich Jutta.
    »Genau das macht ihn verdächtig. Er hatte wohl zu einer anderen Person Kontakt. Im einfachsten Fall war dies Tomas Morda.«
    »Dann hätten wir unseren Täter bereits identifiziert«, schlussfolgerte Becker, der die ganze Zeit wie wild mitschrieb.
    »Die Realität ist niemals so einfach wie die trivialen Fälle in Ihren sogenannten Krimis, Herr Becker.«
    Und zu Jutta sagte ich: »Den Guru schnappen wir uns morgen. Wenn er bis dahin noch lebt«, ergänzte ich.
    »Befürchtest du, dass er dann nicht mehr unter uns weilt?«
    »Das war nur ein Scherz über das Gesetz der Serie. Jutta, hast du was über diesen Stefanus rausgekriegt?«
    »Jürgen ist krank, aber die gängigen Datenquellen kenne ich auch. Claudius Stefanus arbeitet seit fünf Jahren als Leiter des Veranstaltungsmanagements im Congressforum. Vor wenigen Wochen hat er ein kleines Büro in Worms in der Nähe des Doms angemietet.«
    »Ein Büro?«, fragte ich überrascht. »Hat er dort Personal? Weiß man, was er vorhat?«
    Jutta zuckte die Schultern. »Mehr weiß ich bis jetzt noch nicht. Vielleicht hat er nebenher ein paar Geschäfte in eigener Sache laufen?«
    »Das klären wir morgen. Oder noch besser: Ich frage ihn

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