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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Eiskunstlauf Erfolg zu haben, nicht nur Talent benötigt, sondern auch Leidenschaft. Die Leidenschaft aber kommt von hier drin. Aus dem Herzen.« Sie legte sich die Hand auf die Brust. »Entweder man hat sie, oder man hat sie nicht. Sie meinten, meine Eltern könnten mich zwar zwingen, an Wettkämpfen teilzunehmen, und ich würde vermutlich sogar die eine oder andere Medaille gewinnen, früher oder später aber daran zerbrechen. Und in den Augen meiner Großmutter war dieser Preis zu hoch. « Lexies Stimme zitterte verdächtig.
    Coop streichelte ihr mit der Hand über die Wange. Er war dankbar, dass sie diese schmerzlichen Erinnerungen
mit ihm teilte. »Und, hat sie sich durchgesetzt ?«
    »Zuerst meinte mein Dad, nur bei einem Pferd könne der Wille gebrochen werden. Worauf Grandma zu ihm sagte: ›Wenn du das glaubst, bist du ein Pferdearsch‹. «
    Coop lachte und Lexie grinste.
    »Yank hat meinen Eltern ins Gewissen geredet, damit sie mich meine Kindheit genießen und meinen eigenen Weg gehen lassen. Mom und Dad haben dann zwar nachgegeben, aber sie haben bis zum heutigen Tag nicht verstanden, warum mich das Eislaufen so unglücklich gemacht hat, obwohl ich doch so gut gewesen wäre.« Lexie rieb sich die Arme, als wäre ihr kalt. »So, jetzt weißt du es. Meine Familie versteht mich einfach nicht. «
    »Außer deiner Großmutter.«
    » Genau.« Lexie nickte. »Und, verstehst du mich? «, fragte sie voller Hoffnung.
    Er beugte den Kopf und wusste nicht recht, was er antworten sollte.
    Ihre Seele hungerte danach, die Welt zu sehen, das hatte er nun begriffen. Welche Ironie des Schicksals: Da hatte er sich geschworen, dass er sich nie mehr mit einer Frau einlassen würde, die keine Wurzeln schlagen konnte, und nun war er im Begriff, genau dies wieder zu tun. Nein, er hatte sich bereits auf sie eingelassen.
    Zu sehr, um jetzt einfach zu gehen. Aber er konnte es sich nicht leisten, noch mehr Gefühle zu investieren, denn er wusste, er würde tief fallen.

    »Hey, hast du Hunger?«, fragte er, um das Thema zu wechseln und für etwas Abstand zu sorgen. »Es ist zwar noch früh, aber was hältst du davon, wenn wir Mittagspause machen?«
    »Ich bin immer hungrig.«
    Er lachte. »Ein Mädchen nach meinem Geschmack. « Sein Herz schlug unwillkürlich schneller bei dem Gedanken.
    Es ist nur vorübergehend, sagte er sich. Bis die Recherchen über den Ring abgeschlossen waren und sie seine Webseite entworfen hatte. Dann musste sie aus seinem Leben verschwinden.
    Zumindest wusste er diesmal, was ihn erwartete.
     
    Der Tag verging rasch, wie Lexie fand. Sie unterbrachen die Aufräumarbeiten, um in einer Pizzeria um die Ecke zu Mittag zu essen. Dann gingen sie zur Bank, wo Coop ein Schließfach eröffnete, in dem er den Ring deponierte. Anschließend kehrten sie in seine Wohnung zurück, um weiter Klarschiff zu machen. Es gab keine weiteren Küsse.
    Lexie erhielt den ganzen Nachmittag über immer wieder Anrufe von ihrer Großmutter, die unbedingt wissen wollte, wo sie steckte. Nachdem ihr klargeworden war, dass der »Kunde«, bei dem Lexie war, Sam Cooper hieß, schickte sie ihr eine SMS nach der anderen.
    Seit wann wusste ihre Großmutter überhaupt, wie man eine SMS schrieb?
    Bring doch deinen Knaben zum Essen mit! :-) Und
Emoticons verwendete sie sogar auch! Lexie antwortete: Er ist nicht mein Knabe. Doch Charlotte ließ sich nicht so schnell abwimmeln. Ganz NY glaubt, ihr seid verlobt. Also, die Familie (d. h. ich) will ihn kennenlernen! ;-)
    Und so ging das den ganzen Nachmittag weiter. Lexie versuchte, die Nachrichten einfach zu ignorieren, doch ihr Handy piepste hartnäckig immer wieder.
    Immerhin hatte sich Lexie jetzt einen Eindruck davon verschaffen können, wie Coop lebte, und sie fand seine Behausung sehr gemütlich. Es war eine typische Männerwohnung mit einem riesengroßen Fernseher in der Mitte des Wohnzimmers. Das Bücherregal nahm ebenfalls einen wichtigen Platz ein, und in der Ecke stand ein PC. Sie sah Coop förmlich vor sich, wie er nach Feierabend die Sportschau guckte oder etwas las. Die Wohnung wirkte genauso sympathisch wie der Mann, der hier lebte.
    Oder zumindest wie der Mann, dem sie am Vormittag von ihrer Kindheit erzählt hatte. Seit sie vom Essen zurückgekommen waren, hatte sich sein Verhalten ihr gegenüber nämlich deutlich verändert. Und das, obwohl es den Anschein erweckt hatte, als könnte er die Differenzen zwischen ihr und ihren Eltern nur zu gut verstehen. Daraus schloss sie, dass ihm

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