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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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begann zu essen.

    »Danke.« Lexie nahm die Gabel, brachte aber keinen Bissen hinunter. Ihr war flau im Magen. Sie erlebte es nicht zum ersten Mal, dass am »Morgen danach« eine eigenartige Stimmung herrschte, und irgendwann konnte sie die Stille nicht länger ertragen. »Entschuldige, dass ich dich gestern Nacht geweckt habe.« Sie hielt den Blick auf das Omelett gesenkt, das er ihr großzügigerweise trotz ihres dummen Verhaltens gemacht hatte.
    »Und dass du mit einem Kissen nach mir geworfen hast, tut dir das auch leid?«
    Sie hob verlegen den Kopf und sah, dass er sie angrinste.
    Sogleich war ihr etwas leichter ums Herz. »Du bist mir also nicht böse?«, fragte sie.
    »Es muss ganz schön viel passieren, bis ich wirklich wütend werde«, warf er zwischen zwei Bissen ein. »Aber wenn du mein Essen nicht anrührst, könnte das das Fass zum Überlaufen bringen.« Er bedeutete ihr mit der Gabel, dass sie endlich anfangen sollte zu essen.
    Sie zuckte mit den Achseln und machte sich über das Omelett her. Es war überraschend locker und schmeckte vorzüglich. »Meine Güte, bist du gut.«
    »Soweit ich mich erinnere, hast du das gestern Nacht auch schon gesagt. « Er zwinkerte ihr zu und fuhr dann fort: »Das hat mir meine Mutter beigebracht. Sie war der Meinung, es würde mir nicht schaden, wenn ich mich selbst versorgen kann.« Seine Stimme war voller Wärme und Wehmut zugleich.

    »Du vermisst sie sehr, nicht?«
    Coop nickte. »In meiner Familie gab es schon immer zwei Lager. Mein Vater hat meinen Bruder viel besser verstanden als mich, während meine Mutter mir näher war. «
    »Was ist passiert, wenn ich fragen darf?«
    »Sie ist vor fünf Jahren überraschend an einem Gehirnaneurysma gestorben. Im Schlaf, ganz ohne Vorwarnung. «
    Lexie schauderte. Sie konnte seinen Schmerz gut nachempfinden, selbst wenn in ihrem Fall die wichtigste Bezugsperson nicht ihre Mutter, sondern ihre Großmutter war. »Das tut mir leid.«
    »Danke.«
    »Gerne.« Sie räusperte sich. »Und, was hast du heute vor?«
    »Ich muss in die Redaktion, aber ich dachte, ich könnte dich danach bei deiner Großmutter abholen, und dann gehen wir zusammen zu Ricky. «
    Mittlerweile hatte Lexie fertig gegessen, und Coop erhob sich, um abzuräumen. Lexie stand ebenfalls auf und schob ihn beiseite. »Lass nur, ich erledige das. Du kannst dich ja inzwischen für die Arbeit fertig machen. Ich bringe die Küche in Ordnung, und dann mache ich mich auf den Weg zu meinem Termin bei Hot Zone. Es ist einfacher, wenn ich gleich von hier aus hinfahre, sofern das für dich okay ist.«
    Coop nickte. »Klar.« Und ob , dachte er. Vor dem Frühstück war er nicht sicher gewesen, wie sie heute zu ihm stehen würde.

    Vorhin im Bett hatte er an ihrem Atem gemerkt, dass sie bereits wach war, sich aber schlafend stellte. Also war er aufgestanden, damit sie etwas Zeit für sich hatte. Obwohl ihre Miene nach wie vor skeptisch war, redete sie jetzt wieder ganz zivilisiert mit ihm und hatte es offenbar auch nicht eilig, seine Wohnung zu verlassen.
    Er half ihr, den Tisch abzuräumen, überließ es jedoch ihr, das Geschirr in die Spülmaschine einzuräumen, da sie ganz offensichtlich ihren Teil zur Hausarbeit beitragen wollte. Vielleicht räumte sie aber auch bloß auf, um ihm aus dem Weg zu gehen. Denn auch wenn sie im Moment nicht darüber sprachen, war sie augenscheinlich noch sauer auf ihn. Er würde – musste – weiter recherchieren und über die Vorfälle schreiben, und er machte sich keinerlei Hoffnungen, dass sie das jemals verstehen würde; aber zumindest stellte diese Tatsache im Augenblick keinen Anlass für akute Streitigkeiten dar.
    »Darf ich ein Exemplar deines Buches mitnehmen? Ich möchte es gern lesen. Das wird mir bei der Entwicklung deiner Webseite helfen«, sagte Lexie, während sie sich die Hände mit einem Handtuch trocknete.
    Er nickte. »Nimm die Ausgabe, die im Bücherregal steht. Ich habe noch genügend Exemplare da. «
    Er versuchte, locker zu bleiben bei der Vorstellung, dass sie seinen Krimi lesen wollte; schließlich bedeutete eine Publikation, dass man sein Werk der breiten Öffentlichkeit zugänglich machte. Aber Lexies Meinung
über ihn und sein Buch bedeutete ihm mehr als ihm lieb war …
    »Ich habe nachgedacht«, sagte sie und unterbrach damit seine Gedanken. »Jetzt, wo wir sicher wissen, dass der Ring gestohlen ist, müssen wir davon ausgehen, dass für die Halskette meiner Großmutter dasselbe gilt. Das bedeutet, dass sie im

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