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Kuess mich doch - Roman

Kuess mich doch - Roman

Titel: Kuess mich doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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diversen Kosmetiktischen stehen.
    »Wo waren Sie denn schon überall?«
    »Vorigen Monat war ich in Indonesien und habe mir die Gegend angesehen, die 2004 vom Tsunami zerstört wurde. Von dort aus bin ich dann mit ein paar Leuten, die ich unterwegs kennengelernt habe, nach Darfur weitergereist.«
    Sara ließ vor Überraschung den Kajalstift fallen, den sie gerade in der Hand gehalten hatte. »Wie es aussieht, habe ich Sie auch falsch eingeschätzt. Sie müssen ja ganz schön mutig sein, wenn Sie so mutterseelenallein durch die Weltgeschichte gondeln und einfach ein paar wildfremde Menschen nach Darfur begleiten.«
    Lexie zuckte die Achseln. Sie war sich noch nie sonderlich
mutig vorgekommen, nur weil sie viele Reisen unternahm. »Die Leute, die ich kennengelernt hatte, waren von einer Hilfsorganisation und somit ziemlich vertrauenswürdig.«
    Sara nickte. »Was hat denn eigentlich den Anstoß für Ihre vielen Reisen gegeben?«
    Es war seltsam, aber von allen Leuten, die sie je über ihren Lebenswandel ausgefragt hatten, schien Sara die Einzige zu sein, die sich aufrichtig dafür interessierte. Deshalb fiel es Lexie leicht, sich ihr gegenüber zu öffnen.
    »Als ich klein war, hat meine Großmutter oft Ausflüge in die nähere Umgebung mit mir gemacht, meistens dann, wenn mir zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen ist«, erklärte Lexie. Erinnerungen wurden in ihr wach. »Anfangs haben wir sämtliche Parks abgeklappert, später waren es diverse Sehenswürdigkeiten wie die Freiheitsstatue und schließlich das Empire State Building. «
    »Das klingt, als wäre Ihre Großmutter ein ganz besonderer Mensch«, merkte Sara an.
    Lexie lächelte. »Das ist sie.« Und außerdem ist sie aller Wahrscheinlichkeit nach eine verschlagene Diebin, dachte sie ernüchtert bei sich. »Wie auch immer, als ich älter war, hat mich meine Großmutter ermutigt, auf Reisen zu gehen und die Welt zu sehen, solange ich noch ungebunden war. Ich bin zum Beispiel nach Frankreich und Spanien gereist. Es war unglaublich. Mit der Zeit fiel mir dann auf, wie viel freier ich atmen konnte, wenn ich nicht ständig dem Druck von zu
Hause ausgesetzt war. Und so wurde das Reisen für mich über kurz oder lang zu einer Lebensart. Etwas, nachdem ich mich sehne und das ich wirklich genieße. «
    »Klingt, als hätten Sie eine schwierige Kindheit gehabt. «
    »Nicht schwieriger als die meisten Menschen«, winkte Lexie leichthin ab. Plötzlich war es ihr peinlich, dass sie Sara mehr erzählt hatte als nur von ihren Reisen. »Nun, es hat mich sehr gefreut, Sie wiederzusehen, aber jetzt möchte ich Sie nicht länger aufhalten. Ich muss ohnehin meine Einkäufe erledigen.«
    Sie wollte sich schnell aus dem Staub machen, doch Sara legte die Hand auf ihren Arm, um sie zurückzuhalten. »Es tut mir leid, wenn ich Ihnen zu nahegetreten bin. Das ist die Polizistin in mir. «
    Lexie schüttelte den Kopf. »Kein Problem. Sie haben eben so eine Art, die es einem einfach macht, sich mit Ihnen zu unterhalten. «
    Sara grinste. »Haben Sie jemals den Ausdruck good cop , bad cop gehört?«
    Lexie nickte.
    »Mein Ex-Partner und ich haben diese Rollen unter uns aufgeteilt und perfekt verinnerlicht. Ich kann zwar, wenn es sein muss, auch ganz schön tough auftreten, aber zugleich bin ich eine gute Zuhörerin, sprich, ich bin wie geschaffen für die Rolle der sympathischen Polizistin«, sagte Sara. »Also, was suchen Sie? Ich selbst wollte mich nur ein wenig umsehen. «
    Lexie verspürte nicht das geringste Bedürfnis, Sara in
ihre Mission einzuweihen. »Ach, bloß Unterwäsche«, meinte sie vage, aber kaum hatte sie es ausgesprochen, wurde sie auch schon feuerrot. »Ich möchte Coop überraschen«, schob sie hastig hinterher, ehe Sara auffiel, wie verlegen Lexie war.
    Sara grinste breit. »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie begleite?«
    Sie wackelte mit den Augenbrauen. Lexie musste lachen. »Warum nicht? Einkaufen ist wirklich nicht mein Metier«, gab sie zu.
    Lexie fand es einigermaßen erstaunlich, dass sie sich in Saras Gegenwart nun so wohlfühlte, zumal sie sich am Anfang von ihr ziemlich unter Druck gesetzt gefühlt hatte. Offenbar verhielt sich Sara reserviert, bis sie sich eine Meinung über einen Menschen gebildet hatte; hatte man jedoch erst einmal ihr Vertrauen gewonnen, dann war sie sehr offen. Blieb bloß zu hoffen, dass Sara die Entscheidung, ihr zu helfen, nicht bereuen würde, wenn die Beziehung zwischen Lexie und Coop

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