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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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aufzuhören.«
    »Alles, was du willst! Ich tu alles. Das werd ich dir nie vergessen, Daisy. Nie.« Heather schnappte sich den Schlauch, den Daisy soeben aufgerollt hatte. »Warte, ich helf dir. Egal was, ich tu‘s. Ich tu alles.«
    »Danke für dein Angebot, aber ich bin schon fertig.« Sie rollte den Schlauch noch mal auf, doch diesmal nahm sie ihn mit hinaus und lehnte ihn gegen das Zelt.
    Heather kam ihr nach. »Würdest du - ich weiß, ich bin nur ein Kind und so, aber da du wegen mir keine Freunde hast, könnten wir ja vielleicht mal was zusammen machen.« Es war offensichtlich, dass sie sich das Hirn zermarterte nach einem gemeinsamen Interesse, mit dem sie sowohl ihre belastete Vorgeschichte als auch ihren Altersunterschied überbrücken konnten. »Vielleicht könnten wir ja mal auf ‘ne Pizza gehen. Oder uns gegenseitig frisieren.«
    Daisy konnte nicht anders, sie musste lachen, als sie den vorsichtig-hoffnungsvollen Ton in ihrer Stimme hörte. »Das wär‘ nett.«
    »Ich mach‘s wieder gut, ich verspreche.«
    Es gab Dinge, die sich nicht wiedergutmachen ließen, aber das sagte sie Heather nicht. Ihre Entscheidung war gefallen, und sie würde jetzt nicht das Schuldbeil über Heathers Kopf halten.
    Sie wurden von Brady Pepper unterbrochen, der wie ein Gewitter in ihre Mitte stob. »Was hast du hier zu suchen, Heather? Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich von hier fernhalten.«
    Heather wurde knallrot. »Daisy war echt nett zu mir, und ich wollte ihr bloß ein bisschen helfen.«
    »Geh und such Sheba. Sie will dir mit dem Kopfstand helfen.«
    Heather wurde immer niedergeschlagener. »Daisy ist echt supernett, Dad. Sie ist nich so, wie du denkst. Sie kann gut mit Tieren umgehen, und sie behandelt mich -«
    »Auf der Stelle, junge Dame.«
    »Geh ruhig, Heather.« Daisy nickte ihr tröstend zu. »Danke, dass du mir helfen wolltest.«
    Heather verschwand zögernd.
    Brady vibrierte förmlich vor Feindseligkeit - Sylvester Stallone auf einer Doppeldosis Testosterone. »Halt dich ja von ihr fern, hörst du? Alex mag ja vielleicht zeitweise blind geworden sein, was dich betrifft, aber wir andern vergessen nicht so leicht.«
    »Ich muss mich für nichts schämen, das ich getan hab, Brady.«
    »War das Verbrechen etwa nicht schwer genug? Wenn‘s zweitausend statt zweihundert Dollar gewesen wären, würdest du dich dann schämen? Sorry, Babe, aber in meinen Augen bleibt ein Dieb ein Dieb.«
    »Hast du in deinem Leben nie was getan, das dir hinterher leid tat?«
    »Ich hab nie gestohlen, soviel ist mal klar.«
    »Du stiehlst deiner Tochter das Gefühl von Sicherheit. Zählt das nicht?«
    Er presste die Lippen aufeinander »Wage es ja nicht, mir gute Ratschläge zu geben, wie ich meine Tochter zu erziehen hab. Du und Sheba. Keine von euch hat ein Kind, also haltet gefälligst eure vorlauten Mäuler.«
    Er stampfte davon, die Muskeln schweißglänzend, die Schwanzfedern aufgeplustert.
    Daisy seufzte. Es war noch nicht mal eins. Sie hatte sich mit Alex gestritten und sowohl Jack als auch Brady aufgebracht. Was konnte an diesem Tag noch schieflaufen?
    Ein helles Stimmengewirr zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, und sie sah eine Gruppe von Kindern, die von der gegenüberliegenden Grundschule herübergekommen waren. Den ganzen Vormittag schon besuchte eine Klasse nach der anderen das Zirkusgelände, und wo so viele Kinder herumliefen, hatte sie Tater extra fest angebunden, was ihm natürlich überhaupt nicht gefiel. Diese Kinder waren bis jetzt die kleinsten. Sie mussten aus dem angegliederten Kindergarten stammen.
    Sie betrachtete sehnsüchtig die Frau mittleren Alters, die die Kinder herumführte. Erzieherin zu werden war sicher nicht jedermanns Wunschtraum, doch es war der ihre.
    Sie sah, wie geschickt die Erzieherin die Kinder davon abhielt, wild herumzulaufen, und einen Moment lang stellte sie sich vor, sie wäre an ihrer Stelle. Sie hielt sich jedoch nicht lange mit ihrer Wunschvorstellung auf. Um Erzieherin werden zu können, brauchte man einen Collegeabschluss, und dafür war sie schon viel zu alt.
    Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich ihnen anzuschließen, als sie sich vor Sinjuns Käfig versammelten, der mit einem Seil abgesperrt worden war, damit keiner der kleinen Besucher dem Raubtier zu nahe kam. Nachdem sie der Erzieherin zugelächelt hatte, wandte sie sich an ein süßes, pummeliges kleines Engelchen in einem grellrosa Overall, das den Tiger mit offenem Mündchen anstarrte.
    »Er heißt Sinjun

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