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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zitterte, als sie den Namen des Mannes und seine Nummer notierte. Als sie schließlich auflegte, war ihr ganz schwindlig. Alex war ein Doktor! Sie wusste, dass er eine gute Schulbildung genossen hatte und noch ein Leben außerhalb des Zirkus führte, aber so etwas hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt.
    Die Geheimnisse um ihren Mann vertieften sich, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie die Wahrheit herausfinden sollte. Bis jetzt hatte er sich nämlich geweigert, auch nur eine ihrer Fragen zu beantworten, und benahm sich weiter so, als gäbe es jenseits des Zirkus nichts in seinem Leben.
    Sie fuhr sich mit der Zunge hinter die trockenen Lippen und blickte zu Jack hinüber. »Das war ein Mann, der mit Alex sprechen wollte. Er nannte ihn Doktor Markov.«
    Jack steckte, ohne aufzublicken, ein paar Akten in die offene Aktenschublade zurück. »Leg die Nachricht einfach auf dem Schreibtisch. Er sieht sie dann schon, wenn er reinkommt.«
    Er zeigte keinerlei Reaktion, also wusste er offenbar mehr über das Leben ihres Mannes als sie. Das tat weh. »Ich weiß, er hat‘s bloß vergessen, aber Alex hat mir nie gesagt, für welchen Bereich der Medizin er seinen Doktortitel hat.«
    Jack nahm eine andere Akte zur Hand. »Dann will er‘s wohl so haben.«
    Die Frustration nagte an ihr. »Erzähl mir, was du über ihn weißt, Jack.«
    »Wir Zirkusleute haben gelernt, anderen nicht allzu viele Fragen über ihr Privatleben zu stellen. Wenn jemand über seine Vergangenheit reden will, dann tut er‘s auch. Ansonsten geht‘s niemand etwas an.«
    Sie merkte, dass sie nicht mehr erreicht hatte, als sich zu blamieren. Sie tat, als würde sie ihre Papiere durchsehen, und floh dann, so rasch sie konnte.
    Sie fand Alex bei Mischa. Er war in die Hocke gegangen und untersuchte soeben die Fußfessel des Tiers. Sie starrte ihn eine Weile an. »Du bist Tierarzt.«
    »Wovon redest du?«
    »Du bist ein Veterinär.«
    »Seit wann?«
    »Etwa nicht?«
    »Ich weiß nicht, woher du immer deine Ideen nimmst.«
    »Da war gerade ein Anruf für dich. Jemand wollte mit Doktor Markov sprechen.«
    »Na und?«
    »Wenn du kein Tierarzt bist, was für eine Art Doktor bist du dann?«
    Er richtete sich auf und klopfte Mischa auf den Hals. »Ist dir je der Gedanke gekommen, dass es ein Spitzname sein könnte?«
    »Ein Spitzname?«
    »Aus meinen Knasttagen. Du weist doch, wie sich Knackis immer gegenseitig Spitznamen geben.«
    »Du warst nie im Gefängnis!«
    »Das hast du doch behauptet. Für den Mord an dieser Kellnerin.«
    Sie stampfte wütend mit dem Fuß auf. »Alex Markov, du sagst mir jetzt sofort, was du tust, wenn du nicht beim Zirkus bist!«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Ich bin deine Frau! Ich habe ein Recht auf die Wahrheit.«
    »Alles, was du wissen musst, ist, was du vor dir hast - ein mies gelaunter Zirkusmanager mit einem lausigen Sinn für Humor. Alles andere würde dich bloß verwirren.«
    »Also das ist das Herablassendste, Arroganteste -«
    »Ich wollte wirklich nicht arrogant sein, Schätzchen. Ich will bloß nicht, dass du dein hübsches Köpfchen mit falschen Vorstellungen vollstopfst. Das hier ist alles, was es für uns gibt. Quest Brothers. Eine Saison. Der Trailer und jede Menge harter Arbeit.« Sein Gesichtsausdruck wurde sanfter. »Ich tu verdammt alles, um dir nicht weh zu tun. Hilf mir ein bisschen, okay? Stell nicht so viele Fragen.«
    Wenn er feindselig reagiert hätte, hätte sie sich nicht abwimmeln lassen, doch gegen den verletzlichen Unterton in seiner Stimme war sie machtlos. Sie blickte ihm tief in die Augen. Sie waren so golden wie Sinjuns Augen und ebenso rätselhaft.
    »Das gefällt mir nicht, Alex«, sagte sie ruhig. »Das gefällt mir ganz und gar nicht.« Sie drehte sich um und ging zurück zur Menagerie.
    Etwas später kam Heather ins Zelt, gerade als Daisy mit dem Abspritzen von Glennas Käfig fertig war. »Kann ich kurz mit dir reden?«
    »Okay.« Sie drehte den Schlauch ab und sah die blasslila Ringe unter Heathers Augen. Sie konnte ihre Anspannung förmlich fühlen.
    »Warum hast du nicht mit Sheba geredet, wegen dem Geld?«
    Sie rollte den Schlauch auf und legte ihn beiseite. »Ich hab beschlossen, es nicht zu tun.«
    »Du sagst ihr nichts?«
    Daisy schüttelte den Kopf.
    Heathers Augen füllten sich mit Tränen. »Ich kann nicht fassen, dass du ihr nichts gesagt hast, nach allem, was ich getan hab.«
    »Du kannst es wiedergutmachen, indem du mir versprichst, ab sofort mit dem Rauchen

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