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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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hatte liegenlassen. Sie hatte ihn mit ihrer Liebeserklärung zu Tode erschreckt, aber so etwas hätte sie nun doch nicht erwartet. Doch er war derart nervös, was dieses Thema betraf, dass sie mit einer Überreaktion hätte rechnen müssen.
    »Hör auf, Zeit zu schinden.« Er zog sich das T-Shirt aus. Seine Jeans hingen tief an seinen Hüften, was ihn grimmig und gefährlich aussehen ließ, wie er so vor ihr stand, mit nacktem Oberkörper und dieser geraden schwarzen Haarlinie, die seinen Waschbrettbauch überzog und mit all der Subtilität einer blinkenden Neonanzeige auf den Ort der Gefahr hinwies.
    »Wenn du harte Sachen sagst...«
    »Meine ich damit, dass es Zeit für ein wenig Abwechslung ist.«
    »Um ehrlich zu sein, ich glaub nicht, dass ich die Grundübungen schon gemeistert hab.«
    »Ich dachte, du liebst mich, Daisy. Wie wäre es mit einem Beweis?«
    Er wollte sie ganz zweifellos provozieren, und sie zählte in Gedanken bis zehn.
    »Ich bin nicht der romantische Typ, der einer Frau Blumen und Herzchen schenkt. Das weißt du. Ich mag Sex. Ich mag‘s oft, und ich mag‘s wild.«
    Ach du liebe Güte! Sie hatte ihm tatsächlich einen Heidenschrecken eingejagt. Sie knabberte an ihrer Unterlippe. Trotz ihrer vorherigen Worte war Alex keineswegs so durchschaubar, also war Vorsicht durchaus angebracht. Andererseits hatte sie eins von Tater und seinen Genossen gelernt: Wer‘s mit großen Tieren zu tun hat, darf keine Angst zeigen, oder er kriegt eins mit dem Rüssel.
    »Also gut«, sagte sie. »Was soll ich tun?«
    »Hab ich schon gesagt. Zieh dich aus.«
    »Ich hab gesagt, ich will dich lieben, nicht andersherum.«
    »Vielleicht will ich ja nicht Liebe machen. Vielleicht will ich bloß ficken.«
    Diese Ratte! Er provozierte sie absichtlich, und sie musste sich auf die Zunge beißen, um nicht in seine Klauen zu fallen. Wenn sie jetzt die Beherrschung verlor, hatte er gewonnen, und genau das wollte er ja. Irgendwie musste sie es schaffen, sich ihm entgegenzustellen, und sie musste es auf ihre eigene, ganz persönliche Art tun. Sie liebte ihn zu sehr, um sich jetzt so von ihm in die Enge treiben zu lassen.
    Sie überlegte kurz, dann stand sie vom Bett auf und begann sich auszuziehen. Er sagte nichts, sah ihr einfach bloß zu. Sie kickte ihre Schuhe von den Füßen und schlüpfte aus ihrem Kostüm, aber als sie dann nur noch in BH und Unterhöschen vor ihm stand, merkte sie, dass sie nicht mehr weiterkonnte. Er war ungeheuer erregt, eine Tatsache, die seine enganliegenden Jeans nicht verbergen konnten, und er war überdies in einer so gefährlichen Stimmung, dass sie nicht wusste, was von ihm zu erwarten war. Ablenkung war vielleicht keine so schlechte Idee. Vielleicht konnte sie auf diese Weise ja ein wenig Zeit gewinnen.
    So viel war seit dem letzten Gespräch mit ihrem Vater passiert, dass sie noch gar keine Gelegenheit gehabt hatte, mit Alex über die erstaunlichen Behauptungen ihres Vaters zu sprechen. Wenn sie das Thema jetzt zur Sprache brachte, konnte sie ihn vielleicht aus dem Konzept bringen. Eine Unterhaltung über seine Familiengeschichte konnte außerdem seine unberechenbare Stimmung ein wenig entschärfen.
    »Dad hat mir erzählt, dass du ein Romanov bist.«
    »Zieh mir die Jeans aus.«
    »Und nicht bloß ein Romanov. Er meinte, dein Vater wäre der Enkel von Zar Nikolaus II. gewesen.«
    »Ich möchte mich nicht wiederholen.«
    Er musterte sie mit einer solchen Arroganz, dass es ihr nicht schwerfiel, sich ihn auf dem Thron von Katharina der Großen vorzustellen, wo er den Befehl erteilte, das aufmüpfige Petroff-Weib in die Wolga zu werfen.
    »Er sagte, du wärst der Thronerbe.«
    »Halt den Mund und tu, was ich dir sage.«
    Sie unterdrückte ein Seufzen. Himmel noch mal, war der vielleicht schwierig. Offenbar gab es nichts Schlimmeres für diesen russischen Kosaken als eine Liebeserklärung. Es fiel ihr schwer, seinem Blick mit zumindest ein wenig Würde zu begegnen, solange sie in Höschen und BH vor ihm stand und er so erschreckend potent aussah, aber sie tat, was sie konnte. Dies war ganz offensichtlich nicht der Zeitpunkt dafür, die Antworten aus ihm herauszulocken, die sie suchte.
    Er grinste sie höhnisch an. »Knie nieder, wenn du mir die Jeans ausziehst.«
    Dieser unerträgliche Scheißkerl!
    Er presste die Lippen zusammen. »Aber sofort.«
    Sie holte dreimal tief Luft. Sie hätte sich nie gedacht, dass er derart ausflippen könnte. Es war schon erstaunlich, was Angst aus einem Mann machte. Er

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