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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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- Sinjun oder sich selbst. Aber nein, Alex war zu arrogant, um sich selbst je als gezähmt zu betrachten.
    Sie bemerkte ein paar Pfeile, die an einen Strommast getackert worden waren. »Da vorn kommt ‘ne Abzweigung.«
    Nach den Routenpfeilen des Zirkus Ausschau zu halten war für Alex ebenso selbstverständlich wie das Atmen, also vermutete sie, dass er sie bereits gesehen hatte, doch er nickte. Der Regen war jetzt stärker, und er stellte die Scheibenwischer auf höchste Stufe.
    »Ich nehm nicht an, dass wir das Glück haben, heute Abend auf einem netten, flachen Asphaltplatz die Zelte aufschlagen zu können«, sagte sie.
    »Fürchte nein. Wir sind auf ‘ner Wiese.«
    »Dann werd ich wohl aus erster Hand erfahren, warum man Wanderzirkusse wie Quest Brothers Schlammshows nennt. Ich hoffe, der Regen macht den Tieren nichts aus.«
    »Die sind okay. Die Arbeiter sind es, die am meisten leiden.«
    »Und du. Du musst auch da raus. Wie immer.«
    »Ist nun mal mein Job.«
    »Ein komischer Job für einen künftigen Zaren.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. Falls er geglaubt hatte, sie würde dieses spezielle Thema vergessen, hatte er sich geschnitten.
    »Sind wir jetzt wieder bei diesem Thema?«
    »Sag mir einfach die Wahrheit, und ich werd‘s nie wieder erwähnen.«
    »Ist das ein Versprechen?«
    »Ich schwör‘s.«
    »Also gut.« Er holte tief Luft. »Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es stimmt.«
    »Was!« Ihr Kopf fuhr so schnell herum, dass er ihr beinahe vom Hals flog.
    »Ich hab zweifellos Romanovs in der Familie, und von dem, was Max rausgekriegt hat, würde ich sagen, es besteht durchaus die Möglichkeit, dass ich der Urenkel von Nikolaus II. bin.«
    Sie sank gegen die Sitzlehne. »Das glaub ich nicht.«
    »Um so besser. Dann müssen wir ja nicht weiter drüber reden.«
    »Bist du wirklich?«
    »Max verfügt über ein paar ziemlich überzeugende Beweise. Aber da ich nicht vorhab, etwas zu unternehmen, hat‘s auch keinen Sinn, weiter drüber zu diskutieren.«
    »Du bist also der Erbe des russischen Throns?«
    »Russland hat keinen Thron. Falls du‘s schon vergessen hast, es ist keine Monarchie.«
    »Aber wenn‘s eine wäre -«
    »Dann würden überall Romanovs aus den Löchern gekrochen kommen und behaupten, sie wären der rechtmäßige Thronerbe.«
    »Und nach dem, was mein Vater sagt, hast du eine bessere Chance als alle anderen, deinen Anspruch zu behaupten, stimmt‘s?«
    »Wahrscheinlich. Aber wozu? Die Russen hassen die Romanovs noch mehr als die Kommunisten, also werden sie wohl kaum die Monarchie wieder einführen.«
    »Und wenn sie‘s täten?«
    »Dann würde ich meinen Namen ändern und auf irgendeiner Südseeinsel untertauchen.«
    »Das würde meinen Vater sicher wahnsinnig ärgern.«
    »Dein Vater übertreibt das Ganze.«
    »Du weißt, dass er diese Heirat nur deshalb arrangiert hat, nicht wahr? Ich dachte erst, er will mich bestrafen, indem er den unmöglichsten Mann aussucht, den er sich für mich vorstellen kann, aber das war‘s gar nicht. Er wollte die Petroffs und die Romanovs miteinander vereinen und hat mich dazu benutzt.« Sie schauderte. »Das ist wie eins von diesen byzantinischen Ränkespielen. Mich schaudert‘s, wenn ich nur dran denke. Weißt du, worüber er gestern mit mir reden wollte?«
    »Wahrscheinlich über dasselbe wie mit mir. All die Gründe, warum wir verheiratet bleiben sollen.«
    »Er hat gesagt, wenn ich dich halten will, muss ich meinen ausufernden Charakter ein wenig zügeln. Außerdem soll ich dich mit deinen Hausschlappen an der Tür empfangen.«
    Alex lächelte. »Mir hat er empfohlen, deinen ausufernden Charakter zu ignorieren und mich statt dessen auf deinen süßen kleinen Körper zu konzentrieren.«
    »Das hat er gesagt?«
    »Nicht mit diesen Worten, aber das war der Gedanke, der dahinterstand.«
    »Ich versteh das nicht. Warum macht er sich all diese Mühe für eine Ehe, die nur sechs Monate dauert?«
    »Ist das nicht offensichtlich? Er hofft, dass wir nachlässig werden und ich dich schwängere.«
    Sie starrte ihn verblüfft an.
    »Er will die Zukunft der Monarchie sichern. Und er will, dass das Kind von den Romanovs und von Petroffs abstammt, damit er seinen Platz in der Geschichte einnehmen kann. Dein Vater hat das alles bis ins Kleinste geplant. Du bringst dieses mystische Baby auf die Welt, und dann ist es ihm sogar egal, ob wir verheiratet bleiben oder nicht. Ja, ich glaub sogar, dass es ihm lieber wäre, ich würde verschwinden, damit er dich

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