Küss mich Engel
Sehnsucht durch ihre Adern. Sie öffnete den Mund für seine Zunge, und er schwang sie in seine Arme und trug sie zum Bett, wo er sie nicht allzu sanft auf die Matratze plumpsen ließ.
»Ich bin verschwitzt und dreckig.«
»Ich auch, also ist das kein Problem.« Mit einer kraftvollen Armbewegung zog er sich sein dreckverschmiertes T-Shirt über den Kopf. »Und außerdem hast du zuviel an.«
Sie kickte ihre schmutzigen Turnschuhe von den Füßen und zerrte an ihrer Jeans, doch es ging ihm immer noch nicht schnell genug.
»Du brauchst zu lange.« Innerhalb weniger Augenblicke hatte er sie ausgezogen, so dass sie nun ebenso nackt war wie er.
Ihre Augen verschlangen seinen nackten, drahtig-muskulösen Körper und seine Arbeiterbräune. Krause Haarbüschel umgaben das Medaillon auf seiner Brust. Sie musste ihn wirklich danach fragen. Sie musste ihn so vieles fragen.
Als er sich neben sie legte, roch sie den erdigen Duft von Schweiß und harter Arbeit, der von ihrer beider Körper ausströmte, und fragte sich, warum sie sich nicht abgestoßen fühlte. Auf diese Weise zusammenzukommen besaß etwas Primitives, das sie auf eine Weise erregte, wie sie es sich nie hätte vorstellen können. Ihre Schamlosigkeit war ihr peinlich. »Ich muss mich duschen.«
»Nicht, bevor wir fertig sind.« Er zog ein Kondom aus einer kleinen Nachttischschublade, riss es auf und streifte es über.
»Aber ich bin so dreckig.«
Er stieß ihre Knie auseinander. »So will ich dich ja, Daisy.«
Sie stöhnte und biss ihn in die Schulter, als er mit einem heftigen Stoß in sie eindrang. Sie schmeckte Salz und Schweiß und wusste, dass er dasselbe auf ihren Brüsten schmeckte, Ihre Stimme klang erstickt, als sie sagte: »Ich muss mich wirklich duschen.«
»Später.«
»O Gott, was machst du da?«
»Wonach sieht‘s aus?«
»Sieht aus, als ob du -«
»Genau. Willst du mehr?«
»Ja. O ja ...«
Wie er roch, wie er schmeckte ... Wie er sich anfühlte. Wie er sie anfasste. Der Schweiß und der Dreck. Die Stöße. Das Hämmern.
Ihr Haar klebte ihr an den Wangen, und ein Strohhalm piekste sie in den Nacken. Er stieß die Finger in ihre Pospalte und drehte sie mit sich herum, wobei er ihr die Schmiere von seinem Arm an die Seite schmierte. Er drückte und knetete die Rückseiten ihrer Oberschenkel.
»Los, reite.«
Sie tat, wie ihr geheißen. Sie bäumte sich auf und ließ sich auf ihn niederfallen, bewegte sich ganz aus Instinkt, und dann zuckte sie zusammen, weil sie sich auf ihm weh tat.
»Ganz langsam, Schätzchen. Ich geh nirgendwohin.«
»Ich kann nicht.« Sie blickte ihn durch den Nebel ihrer Schmerzen und ihrer Leidenschaft an und sah sein schweißnasses Gesicht, sah, wie er die Lippen aufeinanderpresste, wie blass sie waren. Schmiere klebte an seinen gemeißelten, russischen Wangenknochen, und Strohhalme hingen in seinem glänzenden schwarzen Haar. Der Schweiß tröpfelte ihr über die Brüste. Sie ließ sich erneut niederfallen und keuchte auf vor Schmerzen.
»Nicht, Süßes. Sch ... lass dir Zeit.«
Er ließ die Hände über ihren Rücken hochgleiten und zog sie zu sich herab, so dass sie ausgestreckt auf ihm lag, die Brüste an seinen muskulösen Oberkörper gepresst, wo er ihr half, einen neuen Rhythmus zu finden.
Die Innenseiten ihrer Schenkel umklammerten die Außenseiten von seinen, die Medaille rieb sich an ihrer Haut, während sie sich auf ihm bewegte, langsam zunächst, dann sich windend wie eine Schlange, denn sie liebte das Gefühl, diesmal die Kontrolle zu haben, den Rhythmus und die Tiefe der Stöße bestimmen zu können. Jetzt gab es keine Schmerzen mehr, nur noch wundervolle, herrliche Gefühle.
Er packte ihr Hinterteil und ließ sie gewähren. An der unglaublichen Anspannung seiner harten Muskeln fühlte sie, was es ihn kostete, die Kontrolle aufzugeben. Er grub seine Zähne in das zarte Fleisch unter ihrem Hals, eine Geste, mit der er ihr nicht weh tun, sondern bloß noch mehr von seinem Körper mit ihr füllen wollte.
Sie überließ sich dem Gefühl und Geruch von nackter Haut, Schweiß und Moschus. Er stieß unzusammenhängende Laute aus, und sie antwortete ihm in derselben Sprache. Beide vergaßen alles Zivilisierte, befanden sich wieder im Dschungel, in der ursprünglichen, animalischen Wildnis, und einen unglaublichen Moment lang verschmolzen sie mit der Quelle der Schöpfung.
Sie verließ ihn, sobald sie konnte, und schloss sich im Badezimmer ein. Erschüttert über diesen neuen, animalischen Teil, den
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