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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sie gerade an sich entdeckt hatte, stand sie unter dem Duschstrahl. War das heilig oder profan? Wie hatte sie sich nur so mit einem Mann vergessen können, den sie nicht liebte? Die Frage quälte sie förmlich.
    Als sie wieder herauskam, in ein Handtuch gewickelt, die Haut sauberer geschrubbt als ihre gequälte Seele, stand er an der Spüle. Er hatte nur seine dreckigen Jeans an und hielt eine Bierflasche in der Hand.
    Als er ihr Gesicht sah, runzelte er die Stirn. »Ich seh schon, du machst das Ganze komplizierter, als es ist, stimmt‘s?«
    Sie zog ein paar saubere Sachen aus der Schublade und drehte ihm den Rücken zu, um sich anzuziehen. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Ich kann‘s an deinem Gesicht sehen. Dir gehen alle möglichen Zweifel durch den Kopf.«
    »Dir etwa nicht?«
    »Warum denn? Sex ist im Grunde eine ganz einfache Sache, Daisy. Er macht Spaß und ist ein herrliches Gefühl. Er muss nicht kompliziert sein.«
    Sie wies mit einem Kopfnicken auf das Bett. »Kam dir das eben etwa simpel vor?«
    »Es war gut. Mehr zählt nicht.«
    Sie zog den Reißverschluss ihrer Shorts hoch und stieg mit den Füßen in ihre Sandalen. »Du warst schon mit ziemlich vielen Frauen zusammen, stimmt‘s?«
    »Ich hab nicht wahllos rumgeschlafen, falls du das meinst.«
    »Ist es immer so?«
    Er zögerte. »Nein.«
    Ihre innere Anspannung löste sich ein wenig. »Da bin ich froh. Ich möchte, dass es etwas bedeutet.«
    »Alles, was es bedeutet, ist, dass wir vom Verstand her Schwierigkeiten miteinander haben, unsere Körper aber gar nicht.«
    »Ich glaub nicht, dass es so einfach ist.«
    »Sicher ist es das.«
    »Die Erde hat sich bewegt«, sagte sie leise. »Das muss mehr sein als zwei Körper, die sich verstehen.«
    »Manchmal funktioniert‘s zwischen zwei Leuten, manchmal eben nicht. Und es funktioniert zwischen uns, das ist alles.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Daisy, hör mir mal zu. Du wirst dir nur weh tun, wenn du anfängst, dir Dinge einzubilden, die nicht geschehen werden.«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Er blickte ihr tief in die Augen, und sie hatte das Gefühl, als würde er ihr direkt in die Seele schauen. »Ich werde mich nicht in dich verlieben, Schätzchen. Das wird nicht geschehen. Ich mag dich, und es liegt mir was an dir, aber ich liebe dich nicht.«
    Seine Worte taten weh. Wollte sie Liebe von ihm? Es gelüstete sie nach ihm. Sie respektierte ihn. Aber wie konnte sie sich in jemanden verlieben, der so wenig Achtung vor ihr hatte? Tief in ihrem Innern wusste sie ganz genau, dass sie nicht stark genug war, um einen Mann wie Alex Markov zu lieben. Er brauchte jemanden, der genauso dickköpfig und arrogant war wie er selbst, jemanden, der ebenso stur und nicht einzuschüchtern war, eine Frau, die ihren Mann stehen konnte, die sich von seinen finsteren Launen nicht einschüchtern ließ, die ebensogut herausgeben wie einstecken konnte. Eine Frau, die sich im Zirkus zu Hause fühlte, die vor Tieren keine Angst hatte oder vor harter Knochenarbeit. Er brauchte - Sheba Quest.
    Eifersucht übermannte sie. Während sie mit dem Verstand einsah, wie gut Sheba und Alex zueinander passen würden, wies ihr Herz den bloßen Gedanken weit von sich.
    Das Zusammensein mit ihm hatte sie etwas über Stolz gelehrt, und sie reckte den Kopf. »Ob du‘s glaubst oder nicht, ich hab nicht meine ganze Zeit damit verbracht, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, wie ich dich in mich verliebt machen könnte.« Sie hob den überquellenden Wäschekorb auf. »Wenn du‘s genau wissen willst, ich will deine Liebe gar nicht. Was ich will, sind die verdammten Autoschlüssel!«
    Sie schnappte sie von der Anrichte und stürmte zur Tür. Er trat ihr rasch in den Weg. Ihr den Korb aus der Hand nehmend, sagte er: »Ich will dir nicht weh tun, Daisy. Ich mag dich. Das wollte ich nicht, aber ich kann scheint‘s nichts dagegen machen. Du bist süß, und du bist lustig, und es ist eine Freude, dich anzuschaun.«
    »Wirklich?«
    »Mhm.«
    Sie hob die Hand und rieb mit dem Daumen einen Schmierfleck von seiner Wange. »Nun, du bist launisch und humorlos, aber es ist auch eine Freude, dich anzuschaun.«
    »Da bin ich froh.«
    Sie lächelte und wollte ihm den Wäschekorb abnehmen, doch er hielt ihn fest. »Bevor du gehst ... Sheba und ich haben beschlossen, dass du eine neue Aufgabe bekommst.«
    Sie beäugte ihn misstrauisch. »Ich helfe ja schon bei den Elefanten mit und hab auch noch die Menagerie übernommen. Ich glaub nicht, dass ich

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