Kuess Mich, Highlander
verschränkte ihre andere Hand in seinem Haar und zog seinen Kopf von ihrer Brust fort. Die fremdartigen Schlitzaugen wirkten in ihrem alterslosen Gesicht uralt. »Denkst du, ich wüsste nichts von der Frau?«, fragte sie. »Du hast es wieder getan. Was glaubst du, wie weit du unsere Grenzen ausdehnen kannst?«
»Ich habe sie nicht durch die Zeit gebracht. Das war nicht mein Werk. Circenn hat etwas verwünscht und als Ergebnis dessen wurde die Frau in sein Jahrhundert zurückgeführt.«
»Ich verstehe.« Sie streckte ihren langen, schlanken Körper lässig aus und presste die Wölbung ihrer Brüste an ihn. »Bitte erinnere mich, denn ich scheine es zu vergessen - wer hat Circenn Brodie zuerst gelehrt, Dinge zu verwünschen?«
Adam erkannte seine Schuld schweigend an.
»Versichere mir, mein Narr, dass du nichts damit zu tun hattest, wann und wo genau dieser verwünschte Gegenstand gefunden wurde. Du hast ihn nicht zufällig ein wenig in eine Richtung verschoben?«
»Ich habe ebenso wenig den Gegenstand verschoben, wie ich die Schlacht geplant hatte, in der er verloren ging.«
Sie lachte leise. »Ah, noch ein Adamismus - derjenige, der nichts gesteht, während er anmaßend nichts verbirgt. Ich habe sie gesehen. Ich bin nach Brodie gegangen und habe sie mir angesehen. Ich finde sie recht... interessant.«
»Lasst sie in Ruhe«, fauchte Adam.
»Also hast du ein Interesse hieran, obwohl du bequemerweise den schottischen Laird dafür verantwortlich machst.« Sie neigte den Kopf und betrachtete ihn kühl. »Du wirst dich nicht wieder einmischen. Ich weiß, dass du sie in einer anderen Verkleidung besucht hast. Eirren wird ihr nicht mehr den Hof machen. Nein.« Sie hob eine Hand, als er Einspruch erheben wollte. »Amadan Dubh, ich zwinge dich zu Folgendem: Du wirst weder von meiner Seite noch von der Insel Morar weichen, bis ich dir die Erlaubnis dazu erteile.«
Adam zischte: »Wie könnt Ihr es wagen?«
»Ich wage alles. Ich bin deine Königin, obwohl du es hin und wieder zu vergessen scheinst. Du spielst meiner Überlegenheit mit deinen Lippen klug mit, aber du widersetzt dich mir immer wieder. Du bist zu weit gegangen. Du hast einen unserer wichtigsten Verträge mit Circenn Brodie gebrochen und nun wagst du es, dich daran schadlos zu halten. Das werde ich nicht dulden.«
»Ihr seid eifersüchtig«, sagte Adam grausam. »Ihr ärgert Euch über meine Neigung ...«
»Es ist unnatürlich!«, zischte Aoibheal. »Du solltest keine solche Neigung haben! Das ist nicht unsere Art!«
»Es wurde schon vor langer Zeit festgelegt und kann nicht rückgängig gemacht werden. Glaubt nicht, mich zwingen zu können. Ich würde nur eine andere Ausweichmöglichkeit finden.«
Aoibheal hob eine vergoldete Augenbraue. »Ich glaube nicht, Amadan, denn du wirst an meiner Seite sein, bis ich dich freigebe. Mein Befehl war eindeutig. Denk darüber nach. Es gibt keine Schwachstelle, die du entdecken könntest.«
Adam durchforstete ihre Worte im Geiste. Ihr Befehl war einfach, direkt und einwandfrei. Seine Augen weiteten sich, als er begriff, wie vollkommen sie ihn mit so wenigen Worten umstrickt hatte. Die meisten, die ihm Befehle zu erteilen versuchten, verfass- ten langatmige, schrifdiche Regeln, wie dieser ungehobelte Sidheach Douglas in Dalkeith-Upon-the-Sea, der wahrhaft ein ganzes Buch verfasst hatte. Aber manchmal war weniger wahrhaftig mehr und sie hatte ihre Worte geschickt gewählt. Er konnte weder sie noch die Insel verlassen, bis sie es ihm gestattete. »Aber sie werden meine Schöpfung beflecken.«
»Das kümmert mich nicht. Von diesem Moment an hast du keine Macht mehr in ihren Leben. Amadan Dubh: Ich nehme dir die Gabe, die Zeit zu durchdringen.«
»Halt!«
»Gehorche mir und hör mit deinen ermüdenden Protesten auf.«
»Ihr Hexe.«
»Dafür nehme ich dir auch noch deine Fähigkeit, die Welten zu verweben.«
Adam schwieg mit aschfarbenem Gesicht. Die Königin konnte ihm alles nehmen, wenn sie es wollte.
»Bist du jetzt fertig?«, fragte sie mit seidenweicher Stimme.
Adam nickte, da er sich nicht traute zu sprechen.
»Gut. Wenn es vorbei ist, werde ich dich freigeben. Wenn sie ihre Wahlmöglichkeiten erschöpft haben. Und nun komm, hübscher Narr: Zeig mir, dass du noch immer weißt, wie man eine Königin erfreut, und bemühe dich redlich, denn du hast mich zutiefst verletzt und ich werde viel brauchen in der Art des ... mmm.«
* * *
Robert The Bruce kochte vor Wut. Der von der Reise beschmutzte, erschöpfte
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