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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Bote, der vor ihm stand, trat kläglich von einem Fuß auf den anderen und erwartete den todbringenden Schlag. Er beäugte das Schwert des Bruce, wohl wissend, dass er in dem Moment, in dem der König es aus der Scheide zöge, wahrscheinlich seinen Mut und seine Würde verlieren und flehen oder, noch schlimmer, davonlaufen würde.
    »Was hat mein Bruder sich dabei gedacht!«
    »Ich weiß nicht, ob er sich etwas dabei gedacht hat«, erwiderte der Bote niedergeschlagen. »Sie waren ziemlich berauscht vom Whisky.«
    »Hatte er wieder mit den Engländern getrunken?« Robert verzog höhnisch die Lippen.
    Der Bote nickte, hatte Angst zu sprechen.
    »Wie kann er es wagen, Zeit und Ort für meine Schlachten zu bestimmen?«, donnerte Robert. Er konnte nicht glauben, was der Bote ihm mitgeteilt hatte: Sein Bruder Edward, der die Belagerung des Stirling Castle befehligte, das von den Engländern gehalten wurde, hatte mit dem befehlshabenden Engländer eine »Wette« abgeschlossen. Eine Wette! Eine im Rausch entstandene Herausforderung um eine weitaus wertvollere Beute, als Stirling selbst es war.
    Ein Eingeständnis der Niederlage war der Preis, vollkommener Rückzug aus der Schlacht für die Krone. Robert konnte sein Königreich seinem leichten Griff fast entgleiten spüren. Seine Männer waren für diese Schlacht noch nicht bereit. Er brauchte mehr Zeit.
    »Vielleicht unterschätzt Ihr Eure Männer«, sagte Niall Mclllioch. »Ich weiß, es schien oft, als wäre jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt, aber vielleicht ist er es doch.«
    Robert warf ihm einen wütenden Blick zu. »Welche Worte wurden genau gewechselt?«, forderte er von dem Boten mit dem aschfarbenen Gesicht zu wissen.
    Der Bote zuckte zusammen und sah sich Hilfe suchend im düsteren Inneren von The Bruces Zelt um. Aber niemand kam ihm zu Hilfe. Zwei blauäugige Berserker beobachteten aus dem Schatten jede seiner Bewegungen - als würde das nicht genügen, einen Mann vor Angst zusammenbrechen zu lassen! Er seufzte und überließ sich der Unausweichlichkeit, seinen König weiterhin zu erzürnen.
    »Sir Philip de Mowbray, der gegenwärtige Befehlshaber der englischen Streitmächte in Stirling, hat folgende Wette mit Eurem Bruder abgeschlossen: Wenn sich Stirling Castie bis zum Johannistag kein englisches Ablöseheer bis auf drei Meilen nähert, wird er Euch oder Eurem Bruder die Burg übergeben, Schottland verlassen und niemals zurückkehren. Wenn das Ablöseheer Stirling erfolgreich erreicht, werdet Ihr Euren Kampf um Schottlands Unabhängigkeit aufgeben.«
    »Und mein dämlicher Bruder Edward hat diese Bedingungen angenommen?«, brüllte Robert.
    »Aye.«
    Robert schüttelte den Kopf. »Erkennt er nicht, was das bedeutet? Erkennt er nicht, dass König Edward alle verfügbaren Truppen - Engländer, Waliser, Iren, Franzosen, unterstützt von jedem verfügbaren Söldner - zusammenschließen und innerhalb einer Zeit von weniger als zwei Wochen in mein Land treiben wird?«
    Niemand im Zelt atmete.
    »Erkennt mein idiotischer Bruder nicht, dass England drei Mal so viel berittene Männer und vier Mal so viel Lanzenträger und Bogenschützen hat wie wir?«
    »Aber es sind unsere Hügel und Täler«, erinnerte Niall ihn vorsichtig. »Wir kennen dieses Land. Wir wissen, welche Vorteile wir nutzen können, und vergesst nicht, wir haben Brodie und seine Templer. Wir haben die milden Nebel und die Moore. Wir können es schaffen, Robert. Wir kämpfen schon seit Jahren um unsere Freiheit und haben doch noch keinen entscheidenen Sieg errungen. Es ist jetzt an der Zeit. Unterschätzt die Männer nicht, die Euch folgen. Wie haben zwei Wochen Zeit, die Streitkräfte zu sammeln. Glaubt an uns, wie wir an Euch geglaubt haben.«
    Robert atmete tief ein und dachte über Nialls Worte nach. War er zu vorsichtig gewesen? Hatte er nur kleine Schlachten schlagen wollen, weil ein Fehlschlag dann kein so großer Verlust bedeutete? Hatte er seine Männer unklugerweise von einem größeren Krieg zurückgehalten, weil er die Möglichkeit der Niederlage fürchtete? Circenn hatte ungeduldig darauf gewartet, in den Krieg ziehen zu können. Seine Berserker hatten ungeduldig darauf gewartet, in den Krieg ziehen zu können, aye - und sein eigener ungeduldiger Bruder hatte um ihre Zukunft gewettet. Vielleicht waren sie alle so ungeduldig, weil es an der Zeit war.
    »Lasst uns Brodie rufen. Hierauf habt Ihr gewartet«, sagte Niall fest.
    »Aye, Mylord«, sagte Lulach, Nialls Bruder. »Wenn wir Edwards

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