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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Der >Leichnam< atmet noch«, sagte Circenn verärgert.
    »Warum?« Duncan runzelte die Stirn.
    »Weil ich sie noch nicht getötet habe.«
    Galan betrachtete ihn einen Moment forschend. »Sie ist wunderschön, oder?«
    Circenn entging der Vorwurf nicht. »Habe ich der Schönheit jemals erlaubt, meine Ehre zu bestechen?«
    »Nein, und ich bin sicher, dass du es auch jetzt nicht zulassen wirst. Du hast noch niemals einen Schwur gebrochen.« Galans Herausforderung war unmissverständlich.
    Circenn sank auf einen Stuhl.
    Galan war mit seinen dreißig Jahren der Zweitälteste der fünf Douglas-Brüder. Groß und dunkel, war er ein disziplinierter Krieger, der wie Circenn an das strikte Befolgen von Regeln glaubte. Seine Vorstellung von einer richtigen Schlacht beinhaltete Monate sorgfältiger Vorbereitung, intensive Beobachtung des Feindes und eine detaillierte Strategie, von der nicht abgewichen würde, wenn der Angriff erst begonnen hätte.
    Duncan, der Jüngste in der Familie, nahm eine unbekümmertere Haltung ein. Er sah mit seiner Größe von sechs Fuß auf raue Art gut aus, hatte stets einen so dunklen Ein-Tages-Bart, dass sein Kinn blau wirkte, und sein Plaid war üblicherweise zerknittert, hastig geknotet und sah aus, als würde es ihm gleich entgleiten. Er zog Mädchen an wie Honig die Fliegen und gab sich auch rückhaltlos der Anziehungskraft hin, die das schönere Geschlecht auf ihn ausübte. Dun- cans Vorstellung von einer richtigen Schlacht war die, bis zur letzten Minute abzuwarten und dann aus dem Bett zu stürzen und mit einem Plaid, einem Schwert und einem Sprung ins Gewühl loszueilen, und das alles lachend. Duncan war ein wenig ungewöhnlich, aber alle Douglas waren Streiter, mit denen man auf die eine oder andere Art rechnen musste. Der älteste Bruder, James, war der Oberleutnant des Bruce und ein brillanter Stratege.
    Galan und Duncan waren schon seit Jahren Circenns zuverlässige Berater. Sie hatten zusammen gekämpft, unter der Standarte von Robert The Bruce Angriffe und Gegenangriffe geführt und energisch für die letzte Schlacht geprobt, von der sie sich in ihren Gebeten erhofften, dass sie Schottland bald von den Engländern befreien sollte.
    »Ich kann nicht erkennen, welchen Schaden diese Frau unserer Sache zufügen könnte«, sagte Circenn ausweichend und schätzte ihre Reaktion auf seine Worte sorgfältig ab. Insgeheim schätzte er auch seine eigene Reaktion ab. Seine Regeln beruhigten ihn normalerweise, vermittelten ihm ein Gefühl für Sinn und Richtung, aber jede Faser seines Bewusstseins rebellierte bei dem Gedanken daran, diese Frau zu töten. Er begann die möglichen Auswirkungen, vom Verlust seiner Ehre einmal abgesehen, für den Fall auszuloten, dass er ihr das Leben ließe.
    Galan verschränkte die Finger und betrachtete seine Schwielen, während er sagte: »Ich glaube kaum, dass das wichtig ist. Du hast gegenüber Adam Black den Schwur geleistet, dass du den Überbringer der Phiole beseitigen würdest. Obwohl ich verstehen kann, dass eine Frau vielleicht Mitgefühl erweckt, weißt du nicht, wer sie wirklich ist. Sie war seltsam gekleidet. Könnte sie von Druiden abstammen?«
    »Ich glaube nicht. Ich habe in ihr keine Magie gespürt.«
    »Ist sie Engländerin? Ich war überrascht, sie diese Sprache sprechen zu hören. Wir sprechen seit Ankunft der Templer Englisch, aber warum tut sie es?«
    »Englisch zu sprechen ist kein Verbrechen«, sagte Circenn trocken. Es stimmte, dass sie sich häufiger in Englisch als in irgendeiner anderen Sprache unterhielten, seit die Templer angekommen waren. Die Mehrheit von Circenns Männern sprach kein Französisch und die meisten der Templer sprachen kein Gä- lisch, aber fast alle hatten ein wenig Englisch gelernt, den weit reichenden Grenzen Englands gemäß. Circenn war enttäuscht, dass er sein Gälisch kaum noch benutzen konnte - eine Sprache, die seinem Gefühl nach unvergleichlich schön war-, aber er akzeptierte, dass sich die Zeiten änderten und Englisch die allgemein bekannteste Sprache war, wenn Menschen aus verschiedenen Ländern zusammentrafen. Es ärgerte ihn, die Sprache seines Feindes zu sprechen. »Die meisten der Templer sprechen auch kein Gälisch. Das macht sie aber noch lange nicht zu Spionen.«
    »Sie spricht überhaupt kein Gälisch?«, fragte Galan eindringlich.
    Circenn seufzte. »Nein«, sagte er, »sie hat unsere Sprache nicht verstanden, aber das allein genügt nicht, sie zu verdammen. Vielleicht ist sie in England

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