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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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östlichen Front des Bergfrieds gerichtet.
    »Sie ist die wandelnde Katastrophe. Das Mädchen hat überhaupt keinen Verstand, ich schwöre es«, sagte Circenn. Er stieß eine Reihe von Flüchen aus, die sogar Duncan veranlassten, missbilligend eine Augenbraue zu heben.
    Aller Augen wandten sich gen Osten, wo sich eine schlanke Frau fünfzig Fuß über dem Boden an die Steinmauer klammerte. Verknotete Leintücher flatterten im Wind, baumelten ein Dutzend Fuß unter ihr. Es war offensichtlich, was sie tun wollte. Sie versuchte, sich zu dem ein Dutzend Fuß unter ihr liegenden Fenster herabzulassen, um dort einzusteigen.
    »Warum benutzt sie nicht einfach die Tür, My- lord?«, fragte einer der Templer.
    »Ich habe sie verschlossen«, murrte Circenn.
    Duncan senkte sein Schwert und fluchte. »Ich hätte wissen müssen, dass ich dich nicht fair geschlagen habe.«
    »Wer ist sie?«, fragte ein anderer Ritter. »Und welche Art Kleidung trägt sie? Es wirkt, als hätte sie keinen Fetzen am Leibe. Man sieht beide Wölbungen ihres ... äh ...«
    »Ja, wer ist sie, Mylord?«, echoten ein halbes Dutzend Ritter.
    Circenn ließ die schlanke Gestalt, die sich recht geschickt die Mauer herabließ, nicht aus den Augen. Mit jener seltsamen Hose bekleidet, konnte man tatsächlich jeden Zoll ihrer wohlgeformten Rückseite erkennen, während sich ihre langen Beine nach einem Halt ausstreckten. Er hatte den Atem angehalten, seit das Flattern der Leintücher seinen Blick angezogen hatte. Nun atmete er ungestüm seufzend aus. »Ich sollte sie eigentlich nicht sehen lassen«, log er schnell, während er Duncan einen warnenden Blick zuwarf. Er war einen Moment erschrocken darüber, wie leicht ihm die Lüge über die Lippen kam. Siehst du, schalt er sich, brich eine Regel, und es gehen alle zum Teufel. »Sie ist die Cousine des Bruce und mir wurde ihre Obhut anvertraut. Ihr werdet sie so beschützen, als kämpftet ihr für Robert selbst. Offenbar kümmert sie ihre Sicherheit weniger. Wir müssen ihr vermutlich den ganzen Bergfried zur Verfügung stellen.« Mit diesen Worten versenkte er sein Schwert in der Scheide und stolzierte zur Ruine davon.
    Am Eingang warf Circenn Duncan einen weiteren warnenden Blick zu, der ernsthafte Auswirkungen androhte, falls Duncan seine Geschichte nicht unterstützte und das Mädchen beschützte. Der Ausdruck auf Duncans Gesicht ließ ihn sich nur zwei Zoll groß fühlen. Sein Freund und zuverlässiger Berater sah ihn erstaunt an, als hätte ein Fremder den Körper des Laird of Brodie übernommen. Duncan schüttelte den Kopf und seine Miene drückte eindeutig aus: Was, zum Teufel, tust du? Hast du den Verstand verloren ?
    Während Circenn den Turm betrat und die Treppe zwei Stufen auf einmal nehmend hinaufstürzte, entschied er, dass dies wahrscheinlich der Fall war.
    * * *
    Lisa stieß sich von der Mauer ab und schwang sich vorsichtig ins Fenster, wobei sie erleichtert ausatmete. Ermutigt von ihrem Vater hatte sie während der Junior High und der Highschool Extrakurse in Bodenakrobatik und Klettern belegt. Obwohl diese Kletterpartie nicht allzu schwierig ausgesehen hatte, war es jedoch zermürbend gewesen, über dem Hof zu baumeln und zu beten, dass die Knoten halten würden. Sie hatte gehofft, es würde länger dauern, bis sich der Nebel hob, und als die Sonne die dichten Wolken zu verdampfen begann, hatte sie sich beeilt. Sie war sich dabei der Tatsache bewusst, dass die unten Kämpfenden sie jeden Moment deutlich sehen könnten - wenn sie aufschauten.
    Aber Lisa baute auf die Tatsache, dass Menschen selten aufschauten. Die große Mehrheit hielt den Blick fest auf den Boden oder auf irgendeinen nicht existierenden Punkt im Meer der Menschen fixiert, welche die Bürgersteige der Stadt hinabeilten. Nur Lisa und einige Obdachlose betrachteten jemals den Himmel und beobachteten, wie die Wolken aufbrachen und abzogen. Träumerin, hatte ihr Vater sie geneckt. Nur Träumer beobachten den Himmel. Du bist eine Romantikerin, Lisa. Wartest du darauf, dass ein geflügeltes
    Pferd mit deinem Prinzen auf dem Rücken durch die Wolken bricht ?
    Nachdem Eirren gegangen war, hatte sie in ihrem Raum gewartet, dass Circenn Brodie käme, und als er nicht auftauchte, war sie zunehmend unruhig geworden. Sie musste die Phiole finden, und da ihre Tür von außen verriegelt war, hatte sie nicht viele Möglichkeiten. Sie hatte aus dem Fenster geschaut und ein Dutzend Fuß darunter ein weiteres entdeckt. Sie hatte rasch beschlossen,

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