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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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keine Ablenkungen gebrauchen. Er versammelte die Dienstmädchen und wies sie an, ein Gewand zu beschaffen, während er die ganze Zeit darüber brütete, was mit ihr zu tun sei.
    Als er Lisa letzte Nacht befragte, hatte er fast zu glauben begonnen, dass sie unschuldig sei. Sie hatte eine entwaffnende Art, eine ehrliche Haltung. Er hatte sich ein wenig entspannt, sogar eine merkwürdige Art Humor in ihrer Unterhaltung entdeckt. Dann hatte sie zugegeben, dass sie aus der Zukunft kam, und er hatte erkannt, dass seine Verwünschung sie versehentlich durch die Zeit getragen hatte.
    Obwohl es ihn verblüfft hatte, ergab es auch Sinn: Ihr seltsames Englisch, die eigenartige Kleidung, ihre Erwähnung von Ländern, von denen er noch nie gehört hatte, alles das wurde dadurch erklärt, dass sie aus der Zukunft kam. Er konnte gewiss verstehen, dass ihre Leute aus England geflohen waren, dachte er widerwillig - wer würde das nicht wollen? Es überraschte ihn nicht, dass England in der Zukunft noch immer jedermann zu kontrollieren versuchte.
    Er lachte leise und dachte, dass sie nicht wusste, welches Glück sie hatte, zu ihm und nicht zu irgendeinem anderen mittelalterlichen Lord gebracht worden zu sein. Circenn akzeptierte die Vorstellung einer Zeitreise, aber er war eine extreme Ausnahme. Jeder andere Laird hätte sie als Hexe verbrennen lassen. Aber andererseits, dachte er trocken, hätte kein anderer Laird die Macht gehabt, die verdammte Phiole zunächst zu verwünschen.
    Es war Adam Black zu verdanken, dass er mit der Kunst der Durchdringung der Zeit vertraut war. Adam tat das häufig, hatte oft von anderen Jahrhunderten gesprochen und Circenn bei einigen seiner Versuche, die Loyalität und den Gehorsam des Laird zu erkaufen, seltsame »Geschenke« mitgebracht. Circenn hatte diese Geschenke verweigert, und als Adam sie nicht zurücknehmen wollte, hatte er sie sicher in einen abgeschiedenen Raum seiner Gemächer eingeschlossen, da er ihrer Macht nicht traute.
    Er wusste, dass Adam ihn zu verlocken versuchte, und hoffte, ihn sich anzugleichen - etwas, was Circenn mit aller Macht verhindern würde.
    Das Mädchen hatte eines dieser seltsamen »Geschenke« um ihr Handgelenk getragen, bevor Circenn es ihr bei ihrem Kampf letzte Nacht vom Arm gestreift hatte. Er hatte es sich später angesehen. Es war das, was Adam eine »Armbanduhr« genannt hatte. Adam hatte es unendlich belustigend gefunden und gesagt, dass Sterbliche so ihre »jämmerliche Lebensspanne« maßen. Die Armbanduhr schien Lisas Geschichte zu bestätigen.
    Wenn er ihre Version der Ereignisse glaubte, war seine Kiste den Fluss hinabgespült worden und in irgendeinem entlegenen Gebiet wieder an die Oberfläche gekommen. Sie war nicht gefunden worden und die Natur hatte sie im Laufe der Zeit begraben. Hunderte von Jahren waren vergangen, bevor sie ausgegraben wurde, und als Lisa die Phiole berührt hatte, hatte sie sie zu ihm zurückgebracht.
    War es möglich, dass die Menschen in der Zukunft die geweihten Gegenstände und das Geheimnis der Phiole noch immer so habgierig suchten wie in seinem Jahrhundert? War es möglich, dass sie hierher gekommen war, um die Schätze der Tuatha de Danaan und die Templer zu entdecken? Er hätte den Verdacht hegen können, dass Adam hiermit zu tun hätte, wären da nicht zwei Dinge gewesen: Es hätte keinen Sinn, wenn Adam ihm eine Frau brächte, die er zu töten geschworen hatte, und Adam manipulierte keine Ereignisse, wenn er mit seinen unredlichen Machenschaften nicht etwas ganz Spezielles erreichen wollte. Aber Circenn konnte nicht eine einzige mögliche Sache erkennen, hinter der Adam in diesem Wirrwarr her sein könnte. Die Phiole und die geweihten Gegenstände gehörten bereits Adams Rasse. Circenn war lediglich deren Hüter. Adam hatte Circenn bereits nach seinen Vorstellungen geformt - es gab nichts mehr, was er möglicherweise am Laird of Bro- die zu »verändern« erhoffen könnte. Nein, sann Circenn, Adam hatte hiermit nichts zu tun. Aber das Mädchen könnte mit den »Arbeitgebern« im Bunde sein, die sie erwähnt hatte. Sie könnte sehr wohl aus einer verräterischen Zukunft stammen und hinter seinen Geheimnissen her sein.
    Er würde sie genau beobachten müssen, sie erforschen müssen, sie in seiner Nähe halten müssen. Es würde Zeit erfordern und Zeit war ein Luxus, den er sich im Brennpunkt eines fortschreitenden Krieges nicht leisten konnte. Außerdem, brütete er düster, war jegliche in der Gegenwart des Mädchens

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