Kuess Mich, Highlander
»Was ist das?«
»Es ... es ... Oh!« Sie konnte keinen zusammenhängenden Satz hervorbringen. Sein Finger ruhte auf ihrer hellen Haut und sie war von dem Kontrast der Farben und Strukturen fasziniert. Er hatte große Hände, vom Schwertkampf schwielig und kraftvoll, mit geschickten Fingern, von denen einer nun auf der weichen Wölbung ihrer Brust lag. Sie schloss die Augen. »Ein BH«, sagte sie. Um Förmlichkeit bemüht, gab sie vor, nun umgekehrt eine Geschichtsstunde zu erteilen, ihn zu lehren, was die Zukunft beinhaltete: »Es ist ein Kleidungsstück, d-das die, Ihr wisst schon, eine Frau schützen soll und verhindern soll, nun, Ihr wisst schon ...«
»Nein, ich glaube nicht, dass ich irgendetwas darüber weiß«, sagte er leise, seine Lippen nur wenige Atemzüge von ihren entfernt. »Warum klärt Ihr mich nicht auf, Mädchen?«
Der Atem stockte ihr mit leichtem Keuchen in der Kehle - ein vollkommen weiblicher Laut und sie verfluchte sich im Stillen dafür. Keuche einfach, warum nicht?, schalt sie sich. Es trennten sie nur wenige gefährliche Zoll von vollem Körperkontakt, sein Finger sanft am Saum ihres BHs ziehend. Sie wurde sich jäh ihrer fast völligen Nacktheit bewusst, ihrer Brustwarzen unter dem dünnen Stoff in gefährlicher Nähe seiner Hände, sowie der Tatsache, dass er nicht mehr als ein Tuch aus leicht abzuwerfendem Stoff trug. Sie spürte, wie Elektrizität durch ihren Körper schoss, wo immer sein Blick sie streifte. Würde er sein Plaid fortreißen und ihren Körper mit seinem bedecken - hätte sie dann die Kraft, Einspruch zu erheben? Würde sie das überhaupt wollen? Wie konnte ihr Körper sie an einen Mann verraten, der ihr Feind war? »Das Kleid war zu klein«, gelang es ihr hervorzubringen.
»Ich verstehe. Und so habt Ihr scharfsinnig beschlossen, dass dies mehr von Euch bedecken würde.«
»Ich wollte gerade meine J-Jeans wieder anziehen«, gab sie an seiner Brust von sich.
»Das denke ich nicht. Nicht, bevor Ihr mir erklärt, was dies« ... er zog leicht an dem Träger... »bei Euren >Ihr wisst schon< verhindert.«
Zog er sie auf! Sie zwang sich, seinen Blick zu erwidern, und wünschte sich augenblicklich, sie hätte es nicht getan. Seine dunklen Augen wirkten äußerst gespannt und seine Lippen teilten sich zu einem schwachen Lächeln.
»Dass sie erschlaffen, wenn man älter wird.« Sie stieß die Worte hastig und atemlos hervor.
Er warf den Kopf zurück und lachte. Als er den Kopf wieder senkte, sah sie zermürbende Intensität in seinen Augen und erkannte, dass er erregt war. Von ihr. Die Erkenntnis verblüffte sie. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass sein Kuss von letzter Nacht und seine heutigen Anzüglichkeiten einfach Teil einer Strategie waren, aber als sie ihn jetzt ansah, begriff sie, dass er körperlich heftig auf sie reagierte, möglicherweise ebenso schmerzlich wie sie auf ihn. Es war ein gleichzeitig berauschendes und erschreckendes Gefühl. Sie hatte die jähe Vorahnung, dass er sich mit der starken Macht eines Schirokko in der Sahara, ebenso heiß und verheerend, auf sie stürzen würde, wenn sie ihm auch nur das leiseste Interesse bekundete. Begierig danach, mit schmerzlicher Unerfahrenheit und Neugier, hätte sie wahnsinnig gern entdeckt, was ein Mann wie Circenn Brodie mit einer Frau anstellen könnte.
Aber sie wagte dieses Begehren nicht zu erforschen. Das hieße wie ein Lamm zur Schlachtbank gehen. Sie hatte noch nie romantische Gefühle gehegt, aber der Laird of Brodie könnte sogar eine Heilige verführen, dachte sie. Obwohl sie wollte, dass er sich ihrer als Frau bewusst wurde, weil sie dachte, das würde sie vor ihm schützen, hatte sie das schreckliche Gefühl, dass sie sich vollkommen verlieren würde, wenn er sie erneut küsste. Er war einfach zu überwältigend. Sie musste die sexuelle Anziehung zwischen ihnen entschärfen und die beste Möglichkeit, das zu tun, bestand darin, ihre Kleidung wieder anzuziehen.
Sie sank auf die Knie und ergriff hastig das um ihre Füße gesunkene Kleid, aber er bewegte sich in vollkommenem Einklang mit ihr, so dass sie letztendlich Nase an Nase mit ihm kniete und er ihr Kleid hielt.
Sie sahen einander an, während sie ihre Herzschläge zählte. Sie kam bis zwanzig, bevor er sie mit einem zögernden Lächeln beglückte. Spannung knisterte in der Luft zwischen ihnen.
»Ihr seid eine Schönheit, Mädchen.« Er legte eine Hand an ihre Wange und streifte ihre Lippen mit einem leichten Kuss, bevor sie Einspruch
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