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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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akzeptieren? Einige Tage würden genügen«, konterte sie, die Möglichkeit des Todes mit allen Mitteln hinauszögernd.
    »Werdet Ihr vorgeben, die Cousine des Bruce zu sein, wie ich meinen Männern erklärt habe?«, fragte er ernst.
    »Werdet Ihr mir versprechen, dass Ihr mich gehen lasst, wenn sich eine Möglichkeit zur Rückkehr bietet? Lebend«, fügte sie betont hinzu.
    »Sagt zuerst >ja<, Mädchen«, forderte er.
    Lisa hielt einen Moment den Atem an, während sie ihn betrachtete. Sie hatte wohl kaum eine andere Wahl, als sich ihm in diesem bizarren Waffenstillstand zu verpflichten. Wenn sie jetzt einen Rückzieher zu machen versuchte, würde sie vermutlich innerhalb von Momenten erneut kämpfen müssen. »Ja«, ahmte sie seinen Tonfall nach.
    Er blickte sie forschend an, als ermesse er den Grad ihrer Ehrlichkeit und die Verbindlichkeit ihrer Worte. »Dann ja, Mädchen. Wenn sich für Euch eine Möglichkeit der Rückkehr bietet, werde ich Euch dabei helfen.« Seine Mundwinkel zuckten bei einem seltsam verbitterten Lächeln. »Es wird mein Leben und meine gefährdete Rechtschaffenheit wieder geraderücken«, fügte er leise und mehr an sich selbst als an sie gewandt hinzu.
    »Waffenstillstand«, bestätigte sie. Rechtschaffenheit, notierte sie rasch in ihrer geistigen Akte der bedeutsamen Fakten über Circenn Brodie. Rechtschaffenheit war ihm wichtig. Sie spürte Hoffnung aufflackern: Genau die ritterlichen Eigenschaften, die ihn vielleicht dazu treiben mochten, seinen Schwur einzuhalten - und Rechtschaffenheit, Ehre, Schutz für Schwächere als er, Respekt und Ritterlichkeit gehörten dazu -, könnten auch dazu benutzt werden, ihn daran zu hindern, es zu tun. Eine hilflose Frau zu töten wäre bestimmt nicht leicht für ihn. Sie wusste, dass es für einen Ritter nicht unbedeutend war, eine Vereinbarung zu treffen, so dass sie die Hand zur Bekräftigung ausstreckte, ohne zu erkennen, welch eine zutiefst neuzeitliche Geste das war.
    Er betrachtete ihre Hand einen Moment, nahm sie dann, presste sie an seine Lippen und küsste sie.
    Lisa riss ihre Hand stirnrunzelnd zurück. Hitze brannte dort, wo seine Lippen ihre Haut berührt hatten.
    »Ihr habt sie mir dargeboten«, fauchte er.
    »Das war es nicht, was ich ... Oh, vergesst es.« Lisa geriet ins Stocken und erklärte dann: »In meiner Zeit gibt es keine Handküsse ...«
    »Aber wir befinden uns nicht in Eurer Zeit. Ihr seid jetzt in meiner Zeit, Mädchen. Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es für Euch ist, Euch dessen zu erinnern - jederzeit.« Er sprach leise, seine Worte abgehackt, als wäre er über ihre Reaktion verärgert. »Und damit es keine weiteren Missverständnisse zwischen uns gibt, will ich Euch erklären: Solltet Ihr mir einen Teil Eures Körpers darbieten, Mädchen, werde ich ihn küssen. Das tun Männer in meinem Jahrhundert.« Er lächelte spöttisch und milderte damit seine nicht allzu versteckte Herausforderung.
    Lisa faltete die Hände hinter dem Rücken. »Ich verstehe«, sagte sie und senkte den Blick täuschend unterwürfig zu Boden.
    Er wartete einen Moment, als traue er ihrer Nachgiebigkeit nicht ganz, aber als sie den Blick nicht wieder hob, wandte er sich zur Tür. »Gut. Und jetzt müssen wir Euch anständige Kleidung besorgen und Euch lehren, wie sich ein Mädchen im vierzehnten Jahrhundert angemessen benimmt. Je besser Ihr Euch einfügt, desto weniger Gefahren steht Ihr gegenüber und desto weniger gefährlich wird Eure Gegenwart auch für mich sein.«
    »Ich werde keine Nachtgeschirre entleeren«, sagte sie fest.
    Er sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
    * * *
    Circenn brachte Lisa zu seinen Räumen zurück, ließ ihr heißes Wasser hinaufschicken, damit sie sich waschen konnte, und begab sich dann auf die Suche nach Kleidung für sie. Nachtgeschirre, also wirklich. Hielt sie sie für solche Barbaren, dass sie keine gesonderten Räume dafür hätten? Nachtgeschirre wurden nur für nächtliche Notfälle benutzt, hauptsächlich von Kindern und Gebrechlichen, und seiner Meinung nach gab es keinen Grund, warum jemand es nicht den Gang hinab schaffen sollte, es sei denn, er litte unter extremer Trägheit und einem Mangel an Disziplin.
    Er schnaubte und richtete seine Gedanken wieder auf die vor ihm liegende Aufgabe. Er konnte sie erst im Bergfried umherwandern lassen, wenn es ihm gelang, einige ihrer Kurven und die langen Beine unter dem hässlichsten Gewand zu verstecken, das er finden könnte. Seine Männer konnten

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