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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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würde in die Zukunft zurückkehren - jetzt.
    Zu beobachten, wie er ihr Hochzeitskleid aussuchte, war der Tropfen gewesen, der das Fass zum Uberlaufen gebracht hatte: Circenn hatte es akzeptiert, dass sie für immer hier wäre - schlimmer noch, sie hatte auch selbst begonnen, es zu akzeptieren. Sie hatte das Messer in den Falten ihres Gewandes verborgen, war in den zweiten Stock hinaufgeschlichen, hatte sich im Schatten eines Eingangs schräg gegenüber von Circenns Gemächern versteckt und darauf gewartet, dass er heraufkäme, um sich zum Essen umzuziehen, wie er es jeden Abend tat. Sie gestand sich ein, dass sie diese Erfahrung vielleicht sehr wohl genossen hätte, wenn ihre Mutter nicht krank gewesen wäre. In ihrem Jahrhundert gab es keine Männer, die sich auch nur annähernd mit der männlichen Pracht Circenn Brodies hätten messen können. Aber Catherine brauchte sie und würde stets an erster Stelle stehen.
    Die Treppe knarrte leise und sie spannte sich an. Als sie um die Ecke des Eingangs spähte, sah sie Circenn den Gang hinabkommen. Er bewegte sich für einen solch großen Mann sehr leise. Kurz darauf wandte er ihr den Rücken zu. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und sie erkannte, dass ihre Zeit gekommen war. Sie würde die Phiole bekommen, gleichgültig mit wem sie sich dafür anlegen müsste. Keine passive, verwirrte, für Verführung empfängliche Lisa mehr.
    Sie eilte aus ihrem Versteck, presste die Spitze der Klinge auf der Höhe seines Herzens gegen seinen Rücken und befahl: »Geht. Durch die Tür .Jetzt.« Sie legte ihre andere Hand auf sein Kreuz und drängte ihn vorwärts.
    Sein Rückgrat erstarrte unter ihrer Handfläche.
    »Jetzt, sagte ich. Betretet den Raum.«
    Circenn stieß die Tür mit dem Fuß auf und trat ein.
    »Halt«, befahl sie. »Dreht Euch nicht um.«
    »Ich habe bemerkt, wie Ihr uns in der Großen Halle ausspioniert habt, Mädchen«, sagte er unbekümmert. »Wenn Euch die goldene Seide nicht gefällt, braucht Ihr Euch nicht so darüber aufzuregen. Ihr könnt Euer Gewand selbst wählen. Ich wollte Euch mit meiner Wahl nicht kränken.«
    »Seid nicht so begriffsstutzig. Ihr wisst genau, dass ich mich nicht darüber aufrege«, zischte sie. »Die Phiole, Brodie. Jetzt. Holt sie.« Sie drückte die Spitze der Klinge fester gegen seinen Rücken, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, und biss sich auf die Lippen, als ein Blutstropfen unter seinem Schulterblatt sichtbar wurde und sich auf dem weißen Leinen seines Hemdes ausbreitete. Sie wünschte sich verzweifelt, sie könnte sein Gesicht sehen. War es finster vor Zorn? Belustigte ihn ihre Hartnäckigkeit oder unterschätzte er ihre Entschlossenheit törichterweise?
    Er seufzte tief. »Zu welchem Zweck wollt Ihr meine Phiole? Seid Ihr in Wahrheit die von uns befürchtete Verräterin?«
    »Nein! Ich möchte nach Hause zurückkehren. Ich will Eure Phiole nicht, sondern brauche sie nur, um zurückzugelangen.«
    »Ihr glaubt noch immer, dass die Phiole Euch zurückbringen kann?«
    »Sie hat mich hierher gebracht...«
    »Ich habe Euch erklärt...«
    »Ihr habt mir nur gesagt, dass dies nicht in der Macht der Phiole liegt, aber Ihr wolltet mir nicht erklären, was sie tatsächlich tun kann. Erwartet Ihr von mir, dass ich Eurem Wort vertraue? Warum sollte ich?«
    »Ich würde Euch nicht belügen, Mädchen. Aber ich sehe, dass Ihr mir tatsächlich nicht glauben werdet. Hätte ich gewusst, dass Ihr noch immer diese törichte Hoffnung hegt, hätte ich Euch den Gefallen schon eher getan.« Er wandte sich so jäh um, dass sie sich ungeschickt anstellte, das Messer aber wieder richtig in die Hand bekam und dessen Spitze in seine Brust stach. Weiteres Blut floss, als die tödlich geschliffene Klinge durch sein Hemd glitt, als wäre es Butter.
    »Vorsichtig mit diesem Ding, Mädchen. Es sei denn, Ihr ruiniert mein Hemd gerne.«
    »Rührt Euch nicht, dann werde ich Euch nicht verletzen müssen«, fauchte sie.
    Er ließ die Hände sinken. »Ich muss die Phiole holen.«
    »Ich werde Euch folgen.«
    »Nay, das werdet Ihr nicht. Ich werde Euch nicht mit in mein Versteck nehmen.«
    »Ich bin diejenige, die das Messer hat«, erinnerte sie ihn. »Und gegenwärtig ruht es über Eurem Herzen.«
    Wenn er sich bewegte, dann sah sie es nicht. Sie wusste nur, dass sie in einem Moment das Messer gegen seine Brust hielt und es im nächsten Moment fort war.
    Sie blinzelte und versuchte, ihre Sicht zu klären.
    Die Klinge lag an ihrer Kehle an.
    Ihre Augen

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