Kuess mich - kuess mich ueberall
mitgenommen hatte, ging sie zum Aufzug, stieg ein und drückte das Stockwerk zur Säuglingsstation. Sie holte tief Luft, als der Aufzug hielt und die Tür aufglitt.
„Du schaffst es”, flüsterte sie nervös und ging zügig den Flur hinunter. „Du schaffst es.”
Sie biss sich auf die Unterlippe, und ihre Handflächen wurden feucht, sobald der Saal mit den Säuglingen in Sicht kam. Ihre Schritte wurden langsamer, und sie versuchte, ganz ruhig und tief zu atmen.
Sie stellte sich vor das große Fenster und schloss die Augen, um sich zu wappnen. Dann öffnete sie sie vorsichtig und starrte auf die vielen kleinen Betten, in denen winzige Babys in blaue oder rosa Decken gewickelt waren. Die meisten schliefen. Einige weinten, und ihre Gesichtchen waren vor Anstrengung gerötet.
Jill presste eine Hand auf den Bauch. Sie wünschte, sie hätte ihr kleines Baby auch in seinem Bettchen schreien sehen. Sie wünschte, sie hätte ihren kleinen Grashüpfer wenigstens ein einziges Mal in den Armen gehalten. Dieser entsetzliche Schmerz schnitt ihr wieder ins Herz, und heiße Tränen strömten ihr über die Wangen.
Hastig fuhr sie sich mit dem Handrücken übers Geseiht. „Verdammt”, fluchte sie leise.
Ammoniak half einem nicht viel, wenn die Nase lief.
Plötzlich drückte ihr jemand ein Taschentuch in die Hand, und sie hob erschrocken den Kopf.
Tyler stand neben ihr und sah sehr viel ernster aus als sonst. Verflixt, er hatte sie beim Weinen ertappt! Vielleicht wäre eine Ohnmacht jetzt gar nicht so schlecht.
Auf einmal spürte sie seine starken Arme um sich und war zu überrascht, um etwas zu sagen. Sie ließ es zu, dass Tyler sie hielt, und genoss die Wärme und den Trost, die vo n ihm ausgingen.
„Ich kenne jetzt eins deiner Geheimnisse”, flüsterte er.
Bedrückt schloss sie die Augen. Sie wollte nicht, dass er ihre Geheimnisse kannte.
„Babys bringen dich zum Weinen.”
Er sagte das so schlicht, als ob es für sie wie für all die anderen Frauen war, die beim Anblick von Babys vor Rührung feuchte Augen bekamen. Dankbar lächelte sie Tyler an. Er hatte ihr einen Ausweg gelassen. Dafür könnte sie ihn fast gern haben. Mit seinem Flirten würde er sie niemals gewinnen, aber mit Sensibilität hatte er große Chancen bei ihr. Er war ein gefährlicher Mann, aber das hatte sie ja von Anfang an gespürt.
„Sie …” Sie seufzte, als er viel sagend die Augenbrauen hochzog, und gab nach. „Du hast Recht. Babys bringen mich zum Weinen.” Aber sie war entschlossen, ihn niemals herausfinden zu lassen, warum das so war.
4. KAPITEL
Jill hatte das starke Gefühl, dass der Ausflug mit Tyler ganz und gar keine gute Idee war. Und als Tyler sie dann am Freitagnachmittag abholen wollte, unternahm sie einen letzten Versuch, die Sache abzusagen.
„Ich habe nicht besonders viel für Ranches übrig.”
Tyler stützte seinen Motorradhelm auf die Hüfte und nahm die Sonnenbrille ab. „Das macht nichts. Mir liegt auch nicht viel am Modelspielen. Ich hol deine Tasche.” Und schon ging er an ihr vorbei und die Treppe hinauf.
„Das ist nicht nötig!” rief sie und eilte ihm nach, als er vor ihr die Treppe hinaufging. Sie konnte nicht anders als seine langen Beine bewundern und seinen wirklich tollen … Hastig lenkte sie sich ab. „Ich muss noch ein paar Sachen in meinen Koffer packen. “
Er trat in ihr Schlafzimmer. „Ich kann keinen Koffer auf das Motorrad schnallen. Wenn du keine Reisetasche hast, ist genug Platz in meiner.”
„Aber …” Hilflos sah sie mit an, wie er ihre Unterwäsche, Jeans und Blusen einfach wieder aus dem Koffer holte.
„Also, hast du eine Reisetasche?”
Dass er ihre Slips und BHs in Händen hielt, nahm ihr sekundenlang den Atem. Dann gab sie sich einen Ruck und holte eine geräumige Handtasche aus dem Schrank. „Das sollte eigentlich reichen”, sagte sie und stopfte achtlos ihre Sachen hinein.
Sie schaute auf und stellte entsetzt fest, dass Tyler interessiert einen purpurroten Seidenslip betrachtete, den er noch in der Hand hatte. Er ließ seinen Blick zu ihren Brüsten wandern und dann zu ihren Hüften. Sie empfand das so intensiv, als würde er sie berühren. Ihre Blicke trafen sich, und der leidenschaftliche Ausdruck in seinen Augen brachte sie zum Erzittern.
Jill konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal in der Stimmung gewesen war, mit einem Mann zu schlafen. Doch es musste mindestens drei Jahre her sein.
Beunruhigt kämpfte sie gegen ihr plötzliches Verlangen an,
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