Kuess mich - kuess mich ueberall
Sicherheit kein Frauenheld.
„Wer hat die geschickt?” fragte Tyler erneut und berührte die Rosen nachdenklich.
Sie wünschte, er würde mehr Abstand zu ihr halten, denn seine Nähe machte sie schrecklich nervös. Wenn er doch ein wenig weiter weggehen würde … zum Beispiel nach Oklahoma. Dann wür de ihr Herz vielleicht nicht so heftig klopfen.
„Mein Boss”, antwortete sie und stellte die Vase mit den Blumen auf die andere Seite des Schreibtisches, außerhalb von Tylers Reichweite.
„Ich wünschte, mein Chef würde mir auch Blumen schicken”, sagte Trina und warf Tyler einen wehmütigen Blick zu. „Ich wünschte, irgendjemand würde mir Blumen schicken.”
„Er schickt uns allen Blumen, wenn wir einen Auftrag in einem anderen Staat annehmen”, erklärte Jill.
„Was steht auf der Karte?” fragte Tyler.
Jill sah ihn fassungslos an. „Warum wollen Sie das wissen?” Es erschien ihr sicherer, ihn wieder zu siezen. Er sollte endlich begreifen, dass sie in Ruhe gelassen werden wollte.
„Ich bin nur neugierig.” Das spöttische Blitzen seiner Augen zeigte ihr, dass er ihre Absicht genau merkte, sich von der aber nicht beeindrucken ließ.
„Sie müssen noch das Päckchen öffnen”, sagte Trina. „Ich hol schnell meinen Zettel mit den Fragen an Dr. Logan.”
Als Trina in Windeseile zurückkehrte, war Jill immer noch damit beschäftigt, umständlich das Papier von ihrem Geschenk zu reißen.
„Welches ist Ihr Lieblingsessen, Dr. Logan?”
„Ich habe zwei. Steak und Eis. Jill, wie hat Ihnen das Eis gefallen, das ich Ihnen gestern Abend gebracht habe?” fragte er mit unschuldiger Miene.
Jill spürte Trinas neugierigen Blick fast körperlich und räus perte sich verlegen. „Es war köstlich. Vielen Dank.”
„Haben Sie ein wenig für mich übrig gelassen?”
Sie schüttelte den Kopf. Nachdem Tyler gestern gegangen war, hatte sie sich so einsam gefühlt, dass sie die gesamte Packung gegessen hatte.
„Sie haben alles allein aufgegessen?” fragte er ungläubig.
Jill lächelte. „Wenn es um Eis geht, ist sich jeder selbst der Nächste.”
„Und was tun Sie außerberuflich am liebsten?” warf Trina ein.
„Die Ranch meiner Familie besuchen. Aber mir bleibt nicht sehr viel Zeit dafür oder für sonst irgendetwas. Und ich tanze gern mit der richtigen Partnerin Twostepp.”
„Ich tanze auch gern Twostepp”, sagte Trina.
Jill zuckte die Achseln. „Das ist einer der Tänze, die ich nicht so beherrsche.”
„Welches ist Ihre Lieblingsfarbe, Dr. Logan?”
Verlegen bemerkte Jill, dass Tyler sie von Kopf bis Fuß musterte.
„Marineblau”, antwortete er lächelnd, ohne den Blick von ihr zu nehme n.
Sie trug ein marineblaues Kostüm. Ihr verräterisches Herz machte einen Satz, und sie wandte ihre Aufmerksamkeit lieber wieder dem Päckchen zu.
„Ihre Lieblingsmusik?”
„Natürlich Country.”
Jill betrachtete betreten das gerahmte Foto ihres Chefs, das sie in den Händen hielt. Vergiss mich nicht! stand auf einem kleinen Notizzettel. Als Trina und Tyler die Hälse reckten, um einen Blick zu erhaschen, faltete sie hastig das Papier zusammen.
Tyler hob eine Augenbraue. „Wer ist das?”
„Mein Boss”, erwiderte Jill und wünschte, sie könnte tatsächlich zaubern und Tyler und ihre Assistentin verschwinden lassen.
„Wirklich?” Trina besah sich neugierig das Foto. „Er sieht ziemlich ernst aus.”
„Finden Sie?” sagte Tyler mit einem zufriedenen Grinsen. „Ach was, er ist bestimmt ein witziger Typ.”
Gordons Gesicht war so ernst, als befände er sich auf einer Beerdigung. Jill stellte das Bild auf den Schreibtisch. „Gordon ist ein Gentleman. Man kann sich auf ihn verlassen; er ist kein Frauenheld.”
„Klingt ganz wie der alte Wallach, den mein Bruder auf der Ranch hat”, meinte Tyler trocken.
Trina kicherte.
Jill warf den beiden einen vernichtenden Blick zu. In diesem Moment klingelte Trinas Telefon, und sie lief in ihr Büro hinüber. So wurde Jill wenigstens eine ihrer Plagen los.
„Sie hatten eine Frage wegen der Werbekampagne?” fragte sie Tyler sachlich.
„Ja, aber ich würde auch gern mehr über Gordon erfahren.” Sein Grinsen vertiefte sich.
Ungeduldig klopfte Jill mit dem Fuß auf den Teppich. „Ich habe schon alles über ihn gesagt, was es zu sagen gibt, und Sie haben sein Foto und seinen Geschmack bei Blumen gesehen.”
„Und seinen Geschmack bei Frauen.” Tyler machte eine kleine Kunstpause. „Wenn ich mir die Frage erlauben darf -
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