Kuess mich - kuess mich ueberall
wäre.”
Jill schüttelte den Kopf. „Du kommst doch sonst mit allen Menschen gut aus, Tyler. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass du jemandem böse bist, nur weil das in eurer Familie von jeher so üblich war.”
„Ich gebe es nicht gern zu, aber ich komme nicht dagegen an. Es gibt aber auch andere Menschen und Dinge, die mich auf die Palme bringen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der Kerl, der Martina geschwängert hat. Wenn Brock und ich jemals heraus finden sollten, wer sich hier vor seiner Verantwortung drückt, wird der Betreffende sich wünschen, die Texas Rangers wären hinter ihm her und nicht die Logans.”
„Das ist wohl auch der Grund, weswegen Martina euch den Namen des Vaters nicht verrät.”
Tyler runzelte die Stirn. „Es macht mich wahnsinnig, dass jemand sie ausgenutzt hat. Sie ist zwar eine aufregende Frau, aber sie ist auch meine kleine Schwester, und ich will sie beschützen.”
„Selbst wenn sie der Ansicht ist, dass sie deinen Schutz nicht braucht?”
„Auch dann”, antwortete Tyler entschlossen.
Jill lächelte. „Der fürsorgliche, aber auch ein wenig machohafte große Bruder. Diese Seite an dir kenn ich noch gar nicht.”
Tyler warf ihr einen viel sagenden Seitenblick zu. „Bleib hier, und du wirst noch staunen”, sagte er mit verführerischer Stimme.
Jill erschauerte bei seinem sinnlichen Ton, aber seine Worte erinnerten sie gleichzeitig daran, dass sie bald wegfahren würde und damit wohl auch nicht die vielen anderen Seiten kennen lernen würde, die Tyler Logan ausmachten.
11. KAPITEL
Die Trauung fand am folgenden Nachmittag im Freien statt. Das Wetter tat ihnen den Gefallen, mit herrlichem Sonnenschein aufzuwarten, und überall blühten Glockenblumen.
Brock sah ein wenig nervös aus, als er zusammen mit dem Pfarrer und Tyler vor den Gästen stand. Tyler ertappte sich dabei, dass er immer wie der zu Jill hinübersah. Sein Interesse war so unverhohlen, dass die Leute, die neben Jill saßen, anfingen, Bemerkungen zu ma chen.
„Wie lange kennen Sie Tyler schon?” fragte eine pummelige Dame.
„Erst seit zwei Monaten”, antwortete Jill und hoffte, dass sie nicht rot wurde.
„Sieht ganz so aus, als ob er an Ihnen interessiert wäre, meine Liebe. Werden wir bei den Logans bald noch mehr Glocken läuten hören?”
„Nein”, sagte Jill hastig, „auf jeden Fall keine Hochzeitsglocken.” Sie sah Tyler finster an und formte mit den Lippen den Befehl, er solle aufhören.
Als er immer noch zu ihr herüberstarrte, konzentrierte sie sich, so gut sie konnte, auf die Trauungszeremonie. Alles war wunderschö n hergerichtet worden. Stühle standen in mehreren Reihen hintereinander, und der Gang dazwischen war mit bunten Blumen geschmückt. Vorne, kurz vor dem Altar, hatte man einen Torbogen aus Blumen und Zweigen errichtet. Auf der rechten Seite spielte ein Gitarrist klassische Musik.
Bree und Jacob kamen in diesem Moment in ihrer Sonntags kleidung den Gang herunter, gefolgt von Martina, die Jill zuzwinkerte.
Felicity sah in ihrem schlichten, aber bezaubernden, knöchellangen weißen Brautkleid umwerfend aus. Als sie nun den Gang herunterkam und auf ihren Bräutigam zuging, sah Jill so viel Liebe in Brocks Augen, dass ihr Herz sich vor Schmerz zusammenzog.
Der Pfarrer begann mit der feierlichen Zeremonie. Als er fragte, ob irgendjemand einen Grund wüsste, weswege n diese beiden Menschen sich nicht im Bund der Ehe vereinen sollten, zupfte Jacob ihm am Ärmel und meinte sachlich: „Nein, gar keinen. Wir haben Felicity gefunden, jetzt wollen wir sie auch behalten.”
Die Gäste lachten amüsiert, und Jill spürte zu ihrem Entsetzen, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten. Eigentlich kannte sie diese Leute doch kaum, warum ließ sie sich also so von allem rühren? Unwillkürlich ging ihr Blick zu Tyler. Vielleicht lag es an ihrer Liebe zu ihm, dass sie auch die Menschen liebte, die ihm wichtig waren. Ja, sie gestand es sich inzwischen ein, dass sie ihn liebte, aber sie war entschlossen, ihn nicht damit zu belasten, da er ja keine dauerhafte Bindung wollte.
Aber auch ohne Tyler fühlte Jill sich zu den Logans hingezo gen. Sie wüsste, dass es nicht immer einfach für diese Familie gewesen war und dass sie trotz allem zusammengehalten und hart gearbeitet hatten, um aus den schlechten Zeiten gute zu ma chen. Die Liebe zwischen ihnen war deutlich zu spüren, und Jill bedrückte es ein wenig, dass sie nie zu ihnen gehören würde.
Mit kräftiger Stimme gaben
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