Kuess mich - kuess mich ueberall
Hingabe, als ob es für den Rest ihres Lebens reichen sollte. Und in gewisser Weise sah sie das auch so. Denn die Erinnerung an diese letzte Nacht musste sie von nun an trösten, wenn sie einsam und sehnsuchtsvoll an Tyler zurückdachte. Mit jeder Berührung, mit jeder Liebkosung versuchte sie, ihm ihre Liebe zu zeigen.
Als der Morgen dämmerte, machte sie sich jedoch klar, dass sie ihm irgendwann heute sagen musste, dass sie jetzt abreisen würde. Sie verbrachte den Tag damit, ein Flugticket zu besorgen, kümmerte sich um die letzten Punkte der Werbekampagne und besuchte Sam. In der Zeit, in der sie versuchte, sich mit der Trennung von Tyler abzufinden, hatte sie erkannt, dass sie den kleinen Jungen lieb gewonnen hatte. Deshalb rief sie die zuständige Behörde an und besprach die Möglichkeit, Sam zu adoptieren.
Am Ende eines langen Arbeitstages war Jill dann völlig erschöpft, aber entschlossen. Tyler arbeitete heute in der Nachtschicht und hatte ihr gesagt, dass er bei ihr vorbeikommen würde, bevor er seine Runden begann.
Er schlenderte wie immer mit lässiger Eleganz herein, ein verführerisches Lächeln auf den Lippen, und nahm Jill sofort in die Arme. „Ich muss langsam alt werden. Du hast mich völlig geschafft gestern Nacht.”
Sie hatte das Gefühl, als würde ihr etwas das Herz zusammenpressen, und sie konnte nur ganz flach atmen.
Tyler hielt sie ein wenig von sich ab. „Ich beschwer mich doch gar nicht”, neckte er sie, doch als er Jills bedrückte Miene sah, wurde er ernst. „Was ist los?”
Jill konnte ihm nicht in die Augen sehen. Sie wusste nicht, wie sie es ihm sagen sollte, sie wusste nur, dass sie es endlich tun musste.
„Ich reise morgen ab.”
Einen Moment herrschte Stille.
„Das kannst du nicht tun.”
Jill hörte den Schmerz in seiner Stimme und hätte fast nachge geben. Mit zitternden Beinen flüchtete sie sich hinter ihren Schreibtisch, weit entfernt von Tyler, und hoffte, dass der Abstand zwischen ihnen ihr die Kraft geben würde, nicht zusammenzubrechen.
„Doch, Tyler, ich muss.” Sie biss sich nervös auf die Unterlippe. „Wir wissen beide, dass es nicht anders geht. Clarence hat mich aufgefordert zu gehen.”
„Dann kann Clarence die Aufforderung gefälligst wieder zurücknehmen”, schrie Tyler aufgebracht.
Erstaunt sah sie ihn an. Sie bemerkte die Verzweiflung in seinen Augen und hoffte inständig, dass sie das Richtige tat. „Tyler, du wusstest doch, dass ich irgendwann wieder zurückfahre. Es ist doch nicht nur, dass ich in Washington lebe und du hier. Keiner von uns wollte eine feste Beziehung. Wenn wir die Trennung also hinauszögern, wird es für dich und mich nur umso schwieriger werden, unser Leben weiterzuleben.”
„Fällt es dir so leicht, einfach Schluss zu machen und zu ge hen?” verlangte er wütend zu wissen.
„Nein, bestimmt nicht. Aber ich bin nicht die richtige Frau für dich. Eines Tages wirst du dich entschließen, eine Familie zu gründen.” Sie hob die Hand, als er ihr widersprechen wollte. „Hör mir bitte zu. Eines Tages wirst du Kinder haben wollen, Tyler. Und das solltest du auch”, fügte sie hinzu. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Das solltest du, weil du ein sehr guter Vater sein wirst. Deine Kinder werden Glück haben, dich zum Vater zu haben. Und ich kann dir keine Kinder schenken.” Die Worte brachen ihr fast das Herz. „Ich kann keine Kinder mehr bekommen. Aber irgendwann wirst du welche haben wollen, und ich liebe dich zu sehr, um dir etwas so Wundervolles vorzuenthalten.”
Tyler sah sie verstört an. „Du kannst keine Kinder mehr bekommen?”
Jill schüttelte den Kopf. „Nein.”
Sekundenlang kämpfte Tyler mit den widersprüchlichsten Gefühlen. Verwirrung, Schmerz und Enttäuschung gewannen abwechselnd die Oberhand. Doch dann trat er entschlossen zu Jills Schreibtisch. „Wir müssen jetzt nicht an Kinder denken, Jill. Jetzt geht es nur um dich und mich.”
„Wir können nicht nur an jetzt denken, Tyler. Wir müssen an unsere Vergangenheit und unsere Zukunft denken. Ich liebe dich, und ich möchte nicht, dass du es eines Tages bedauerst, keine eigenen Kinder zu haben. Außerdem”, fügte sie leise hinzu, „wolltest du nie eine feste Bindung mit mir.”
Sein Pieper meldete sich. Tyler fluchte unterdrückt und warf Jill dann einen drohenden Blick zu. „Ich muss jetzt meine Runde beginnen, aber wenn du mich wirklich liebst, wirst du nicht fortgehen.”
Gleich darauf war er fort, und während ihr
Weitere Kostenlose Bücher