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Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Ethan der Stadt den Rücken gekehrt hatte. Dare und Nash waren allein zurückgeblieben und bei Pflegeeltern aufgewachsen. Vergangenes Jahr war Ethan dann plötzlich wieder aufgetaucht – wohlhabender, als es ihm je irgendjemand zugetraut hätte, und wild entschlossen, sich mit seinen Brüdern zu versöhnen.
    »Außerdem hat er ja jetzt Faith«, erinnerte Cara ihren Kollegen. »Ich an deiner Stelle würde mir um Tess wirklich keine Sorgen machen. Sie ist in guten Händen.«
    Dare grinste. »Ja, das ist sie. Und bislang hat sie ja auch keinen Ärger gemacht.«
    »Kaffee?« Cara deutete auf das Cuppa Café, das einzige Lokal der Stadt, in dem man einen ordentlichen Kaffee bekam.
    »Gute Idee.«
    Also lenkte Cara den Wagen auf einen leeren Parkplatz vor dem Coffee Shop. Sie begaben sich gemeinsam an den Tresen, bestellten einen schwarzen Kaffee für Dare und einen Latte macchiato mit fettarmer Milch für Cara, bezahlten und wandten sich zum Gehen. Als Dare die Tür öffnete, kam ihnen die neue Bürgermeisterin von Serendipity entgegen, die mit ihren blauen Augen, den pechschwarzen Haaren und dem maßgeschneiderten Kostüm wie immer eine äußerst attraktive Erscheinung abgab. »Vielen Dank, Officer Barron.«
    Dare nickte ihr freundlich zu. »Ma’am.«
    Felicia Flynn war nicht nur das jüngste Stadtoberhaupt, das es je in Serendipity gegeben hatte, sondern auch die erste Frau, die diesen Posten bekleidete, und schon deshalb bewunderte Cara sie. Flynn hatte ein Programm zur Korruptionsbekämpfung initiiert und gelobt, dem Old Boys Network, also der grauen Eminenz und der Vetternwirtschaft, die diese quasi seit Menschengedenken praktizierte, den Garaus zu machen. Auch das fand durchaus Caras Zustimmung.
    »Officer Hartley! Sie wollten sich doch bei mir melden.«
    Cara rang sich ein Lächeln ab, das eher zu einem Zähnefletschen geriet. Die Bürgermeisterin hatte viele positive Eigenschaften, aber sie war auch eine Kämpfernatur, die es einem mit ihrer unerbittlichen Strenge und Hartnäckigkeit zuweilen schwermachte, sie sympathisch zu finden.
    »Sie schulden mir noch Auskünfte über eine Ermittlung.« Flynn musterte Cara tadelnd. »Gehen Sie mir etwa aus dem Weg?«
    Cara spürte Dares neugierigen Blick auf sich ruhen und schüttelte den Kopf. »Es gab unvorhergesehene Komplikationen«, erwiderte sie. »Mein Partner liegt nach einem Autounfall mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus, und zu allem Überfluss musste man ihm auch noch den Blinddarm entfernen, deshalb die Verzögerung.« Sie hoffte, die Bürgermeisterin würde sich mit dieser Erklärung zufriedengeben und nicht weiter nachbohren.
    Fakt war, dass Cara ihr tatsächlich aus dem Weg zu gehen versucht hatte. Bürgermeisterin Flynn hatte beschlossen, dass alle ungelösten Kriminalfälle neu aufgerollt und geklärt oder endgültig ad acta gelegt werden sollten, und im Zuge dessen hatte sie Cara und Sam den Auftrag erteilt, Nachforschungen zu einem Fall anzustellen, der über dreißig Jahre zurücklag. Es ging dabei um zehntausend Dollar in markierten Scheinen, die in der Asservatenkammer lagen und irgendwie mit dem Winkler-Motel im Outback zwischen Serendipity und Tomlin’s Cove in Zusammenhang standen. Alle Jugendlichen aus der Gegend, die bereits aufgeklärt waren, hatten gewusst, dass dort die Zimmer stundenweise vermietet wurden, und unter den Älteren kursierten Gerüchte, denen zufolge die Betreiber auch die Mädchen dazu vermittelt hatten. Beweise gab es keine, aber es hieß, gewisse Leute auf einflussreichen Posten hätten Bescheid gewusst, aber sämtliche Augen zugedrückt. Was auch immer damals geschehen war, es war längst Geschichte, wie Cara und Sam inzwischen bestätigen konnten. Das Motel war verlassen.
    »Wann ist denn der Unfall passiert?«, erkundigte sich die Bürgermeisterin.
    »Gestern Abend«, antwortete Cara.
    Felicia Flynn nickte, und in ihrem sonst so kühlen Blick lagen Mitgefühl und Verständnis. »Dann bestellen Sie Ihrem Partner doch Grüße von mir und gute Besserung.«
    »Ich werde es ihm ausrichten, danke.«
    »Und Sie machen sich wieder an die Arbeit.« Diese Worte waren begleitet von einem strengen Blick. »Ich erwarte bald einen Bericht von Ihnen. Schönen Tag noch.« Damit wandte sich die Bürgermeisterin ab und ging zum Tresen.
    »Hexe«, murmelte Cara verhalten und eilte nach draußen, wo es winterlich kalt war, was ihr jedoch ganz gelegen kam. Felicia Flynn gehörte zu den wenigen Menschen, denen es gelang, Cara zum

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