Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)
bereit, sich in seine Hände zu geben.
Das ist eben nicht irgendein Mann. Das ist Sam. Sam, der Starke. Sam, der Unerschütterliche. Sam, der Vertrauenswürdige. Sam, der Aufregende und der Erregende. Lass dich einmal in deinem Leben gehen, Gillian. Hab keine Angst, die Kontrolle zu verlieren. Das ist in Ordnung so. Du musst sie nicht behalten.
Es war mehr als in Ordnung. Bis zu diesem Augenblick war der heißeste Sex, den sie je erlebt hatte, die Episode an jenem Abend im Park gewesen, als Sam sie geküsst hatte; als Sam sie berührt hatte, als Sam an ihren Brüsten gesaugt hatte und …
Aus der Tiefe ihrer Kehle löste sich ein Stöhnen. Er musste es gehört haben. Er schlang die Arme um sie und hob sie hoch. Unter ihren Pobacken spürte sie plötzlich etwas Weiches.
Wo war sie?
Dann merkte sie, dass sie auf der Kante des Billardtischs in seinem Esszimmer unter dem antiken Kristallkronleuchter thronte, genau gegenüber dem Erkerfenster, das zur Straße hinausging.
Das war Wahnsinn.
Seine Hände waren auf ihr, seine Finger erkundeten sie. Sie rang darum, sich halbwegs verständlich zu machen. »Man kann uns sehen.«
»Wer?«, presste er heiser und ein bisschen genervt heraus.
Wer? Sie nannte den ersten Namen, der ihr in den Sinn kam. »Mrs. Goldman.«
»Es ist stockdunkel, und ihr Fernglas ist kein Nachtsichtgerät«, erklärte Sam, um eine logische Antwort bemüht, was gar nicht so einfach war.
Wie sollte er vernünftig und logisch antworten können, wenn er gerade dabei war, den Verstand zu verlieren, nicht mehr geradeaus denken konnte und Zeit und Raum vergessen hatte?
Er ließ einen Finger in sie gleiten, dann zwei, raubte ihr den Atem, den Verstand, ihre Zurechnungsfähigkeit. »Ähhhh … ein … Spanner?«
Er lachte rau auf. Es war ein Lachen, das beinahe schmerzvoll klang. »Nie davon gehört, dass sich einer in der Nachbarschaft rumtreibt.«
»Max?«
»Ist ein kluger Hund, hat sich seinen Knochen geschnappt und sich damit ins Arbeitszimmer verzogen.« Sam drängte sich noch näher an sie. Sie konnte die sinnliche Hitze, die sein Körper ausstrahlte, intensiv fühlen. Er senkte die Stimme. »Es gibt nur dich und mich.«
Das Ganze war zwar verrückt, aber es kümmerte sie jetzt nicht mehr.
Sie gab es auf, zu denken, seufzte ihre Bedenken einfach weg. Sie merkte, dass sie am ganzen Körper zitterte. Sie legte sich zurück, breitete die Arme aus und versuchte die Bande des Billardtischs zu umklammern. Er trat zwischen ihre Schenkel, sie öffnete sich ihm und spürte, wie sich die Spitze seines erigierten Glieds gegen sie drückte.
»Sam«, hauchte sie.
»Gillian.« Sein Atem strich über ihr feuchtes Schamhaar, und dann presste sich seine Zunge auf genau die Stelle, wo er eigentlich in sie hätte eindringen sollen.
Über ihre Lippen drängte sich ein hilflos fragendes »Sam?«.
Er hob kurz den Kopf. »Entspann dich, Liebling, leg dich einfach zurück und entspann dich.«
Er machte wohl Scherze!
Sie spannte sich an, griff nach ihm, krallte sich in sein seidiges schwarzes Haar, stöhnte, verwandelt in ein Wesen mit Bedürfnissen und Begierden ohne Namen. Die Intimität schlug über ihr wie eine Welle zusammen, die sie nach unten zog, wieder an die Oberfläche zwang und sie gleich wieder in die Tiefe riss. Sie wurde von Empfindungen überschwemmt, die ihr kaum Zeit ließen, Luft zu holen, weil sie sie sogleich wieder in ihren Strudel zurückrissen.
Die Zeit hatte keine Bedeutung mehr. Es gab keine Vergangenheit mehr und keine Zukunft. Es gab nur das Hier und Jetzt, es gab nur Sam. Jenseits der Empfindungen und Gefühle, die Sam in ihr auslöste, gab es keine Wirklichkeit. Sie schrie auf, sie löste sich auf.
Wie seltsam, ging es ihm durch den Sinn, dass er mit seinem Mund für die größte Intimität sorgte, die sie anscheinend je erfahren hatte. Er schmeckte sie auf seinen Lippen. Er leckte sie. Er trank sie in kleinen, sinnlichen Schlucken, kostete ihre Erregung, ihren Geruch, ihre Beschaffenheit. Er drückte seine Zunge tief in sie hinein, wieder und wieder. Sie hatte keine Geheimnisse vor ihm. Er würde alles kennen lernen. Er würde sie intimer kennen als jeder andere Mensch.
Ihr ganzer Körper war mit einem Film von Schweiß und Sex überzogen. Das Herz pulste ihr in den Ohren, im Kopf, in den sensiblen Adern entlang der Spur, die sein Mund gezogen hatte, überall … Es war ein Gefühl der Spannung, wie wenn man die Saiten eines Instruments zu fest angezogen hatte. Etwas musste
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