Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)
Stimme, die wie Samt über ihre Haut strich. Sie schauderte, als sie plötzlich seine Lippen auf der empfindlichen Stelle unterhalb des Ohrs spürte. »Ist dir kalt?«, fragte er.
»Ja«, sagte sie, überlegte es sich aber sofort wieder anders.
»Nein.« Sie schmiegte sich an seine Schulter. »Ich weiß nicht.«
»Vielleicht sollten wir reingehen«, meinte er und brannte ihr mit den Lippen eine glühend heiße Spur vom Ohr bis zum Mundwinkel ein.
Warum küsst du mich nicht einfach?
Sein Mund näherte sich dem ihren, raubte ihr den Atem und den Verstand innerhalb eines einzigen Herzschlags. Er zerrte an ihrer Jacke und riss sie auseinander. Sie konnte seine Hitze durch ihre Baumwollbluse spüren. Seine Hände umfassten ihre Brüste. Ihre Brustwarzen wurden hart und richteten sich auf, sensibel für die sanfteste Berührung, kribbelig – danach lechzend, gekniffen, geleckt, umzüngelt zu werden.
Sie bewegten sich in einem Tanz mit eigener Choreografie zu einer Musik, die nur sie beide hören konnten; tanzten weg von der neu erbauten Holzplattform, quer durch den Garten, stolperten die drei Stufen zu der winzigen Gartenveranda hinauf, berührten sich, liebkosten sich, nicht gewillt, auch nur eine Sekunde voneinander zu lassen.
Sam drückte sie gegen das Verandageländer und griff hinter sich nach dem Türknauf. Sie waren im Haus. Er tastete nach dem Lichtschalter in der Küche und knipste das Licht aus. Neben dem Tisch blieben sie kurz stehen; nervöse Finger zerrten an Knöpfen und Reißverschlüssen, an Haken und Schlaufen. Ihre Strickjacke verschwand, dann sein Hemd. Sie schleuderte ihre Schuhe weg. Mit einem deutlichen Knall landeten sie irgendwo auf dem Boden. Sie waren im Flur. Weitere Lampen gingen aus. Das Haus war still und dunkel, intim und verführerisch.
»Ich glaube nicht, dass wir es bis zum Bett schaffen«, murmelte er mit glühenden Augen, um sie vorzuwarnen.
»Völlig unnötig«, nuschelte sie.
»Was?«
»Betten.« Wer hatte das gerade gesagt, fragte sie sich.
»Der Boden ist zu hart.«
Sie warf den Kopf zurück und lachte ein bisschen wirr. »Der Boden ist nichts gegen dich.«
Sam presste seinen Körper fester an sie; seine Härte gegen ihre Weichheit. Sie spürte, wie etwas in ihr nachgab, dahinschmolz. Auf ihrer Oberlippe bildeten sich kleine Schweißperlen, rannen ihr den Hals hinunter und sammelten sich unter ihren Brüsten, um irgendwo zwischen ihren Oberschenkeln zu verschwinden.
Er drückte sie gegen die Wand, die sie am liebsten hochgegangen wäre, besonders als sie seine Zähne spürte, die kneifend, neckend, beißend das Blut in ihren Adern in einen süßen, wilden Taumel versetzten.
Ihre Bluse war als Nächstes dran, dann sein Gürtel. Sie spreizte die Beine, und er drängte sich zwischen sie. Sein Verhalten bedurfte keines Kommentars. Er ließ sie wortlos wissen, wie sehr sie ihn erregte, wie sehr sie ihn in Wallung brachte, wie sehr er sich wünschte, sich in ihr zu verlieren.
Er ließ sie frei gewähren. Sie hatte die Freiheit, ihn zu küssen, ihn zu berühren, ihn zu streicheln, sich von ihm küssen zu lassen, sich von ihm berühren zu lassen, sich von ihm streicheln zu lassen. Sie war leer und sehnte sich inbrünstig nach der Erfüllung, die er schenken konnte. Sie lechzte nach Antworten auf die Fragen, die in ihr brannten; Antworten, die er geben konnte.
Dann wurde es auf einmal still in ihr. Es einfach tun – ohne zu denken, ohne zu analysieren, ohne die Pros und Kontras abzuwägen, war manchmal das Klügste, was eine Frau tun konnte.
Atme einfach nur, Gillian.
Sie vergaß zu atmen.
Er zerrte am Reißverschluss ihrer Jeans; kühle Luft wehte über ihren nackten Bauch. Sie knöpfte den Verschluss an seinem Taillenbund auf; zog; die Jeans flogen zur Seite. Seidene Unterhöschen und Herrenslip folgten. Und dann berührte Haut sich mit Haut. Weiches, gekräuseltes, feuchtes Haar; heißes Fleisch presste sich an noch heißeres.
In irgendeiner Ecke ihres Bewusstseins merkte Gillian, dass sie sich in seiner drängenden Hitze, in der Hitze des Augenblicks und in dem Versprechen dessen, was kommen sollte, verlor.
Das ist ein Fehler, dachte sie. Doch es fühlte sich nicht wie ein Fehler an. Es fühlte sich richtig an. Sehr richtig.
Dies hier war nicht mehr sie. So verhielt sie sich nicht. Es entsprach ihr einfach nicht, den Verstand zu verlieren, jede Vorsicht fallen zu lassen, jeden gesunden Menschenverstand auszuschalten und einem Mann bedingungslos zu vertrauen,
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