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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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können. Es war da und doch nicht da.
    Als Doodles die letzten Feinheiten seiner Skizze herausarbeitete, machte er plötzlich eine Pause und blickte hoch. »Übrigens, als was gehst du eigentlich?«
    Sam runzelte die Stirne. »Bitte?«
    Doodles umschrieb ihn mit einer Handbewegung von Kopf bis Fuß. »Du weißt schon, dein Kostüm.«
    »Ich habe beschlossen, als ich selbst zu gehen.«
    »Raffiniert.« Sein Gegenüber zog viel sagend die Brauen hoch. »Und was ist mit Gillian?«
    Sam machte eine vage Handbewegung. »Ursprünglich wollte sie als Kleiner Schäfer kommen, aber soviel ich weiß, hat Max ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.«
    »Was hat Max damit zu tun?«
    »Sie hatte ihm die Rolle des Schafs zugedacht.«
    Doodles’ Gesichtsausdruck sprach Bände. »Ja, ja, ich weiß«, gab Sam zu. »Max hat wohl klipp und klar zum Ausdruck gebracht, dass er ein Belgischer Schäferhund ist. Er spielt nicht Schaf; er hütet Schafe. Und so hat Gillian die ganze Idee am Ende fallen lassen; nun gehen beide auch als sie selbst.« Er betrachtete den blutbefleckten weißen Verband, der um das Ohr seines Freundes gewickelt war. »Und was stellst du dar?«
    »Van Gogh natürlich.« Seine Antwort wurde von einem angedeuteten verächtlichen Schnauben begleitet.
    Sams Mund zuckte amüsiert. »Natürlich.«
    »Es war Mary Kays Idee. Sie fand, das sei ein guter Werbegag für meine Arbeiten.«
    »Das heißt, ihr arbeitet geschäftlich zusammen.«
    Davison nickte. »Ich zeichne nach Herzenslust, und sie kümmert sich um den Verkauf und die Werbung. Sie hat sogar schon einige meiner Skizzen gerahmt und in ihrer Pension aufgehängt. Soweit man das bis jetzt beurteilen kann, funktioniert das Arrangement recht gut.«
    Sam kniff die Augen zusammen. »Vermischt ihr da nicht Geschäft und Vergnügen?«
    »Ich sehe das als eine Möglichkeit, für uns das Beste aus beiden Welten herauszuziehen.« Das Porträt war fertig. »Wo ist Gillian überhaupt?«
    Sam blickte in die Richtung von Minervas Stand. Dann streckte er sich und suchte aufmerksam die Umgebung mit den Augen ab. Verdammt.
    »Das letzte Mal, als ich sie sah, ließ sie sich gerade von Minerva aus der Hand lesen.«
    »Ihr Kostüm gefällt mir.«
    Sams Aufmerksamkeit galt anderem. »Wessen Kostüm?«, fragte er abwesend.
    »Minervas. Sie ist als Wahrsagerin verkleidet. Mit Perlenketten und Armreifen, und sie hat sogar eine Kristallkugel. Heute Abend ist von allem etwas dabei, der Große Kürbis, Cher ohne Sonny, Garfield, dieser Crocodile Dundee aus dem Fernsehen und natürlich der unvermeidliche kopflose Reiter. Die Geschichte hat mich als Kind immer zu Tode geängstigt.«
    »Welche Geschichte?« Sam trat einen Schritt vom Stand zurück und suchte weiter die Menge ab. Seine Körperhaltung veränderte sich. Er war plötzlich beunruhigt.
    » Die Legende von Sleepy Hollow: Washington Irving.« Doodles zögerte kurz und fragte dann: »Was ist denn heute Abend los mit dir? Und nach was, um alles in der Welt, hältst du Ausschau?«
    »Nicht nach was, nach wem. Nach Gillian.«
    »Und du weißt also nicht, ob du in die Frau verliebt bist oder nicht, ja?« Davison gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Amüsiertheit und Mitleid angesiedelt war. »Du solltest mal dein Gesicht sehen.«
    Sam schob seine Bemerkung beiseite. »Mir wäre sehr viel wohler, wenn ich wüsste, wo sie ist. Das ist alles.«
    »Du fühlst dich für sie verantwortlich und meinst, du musst ein Auge auf sie haben.«
    »So was in der Richtung.«
    »Hat das vielleicht irgendetwas mit der hinteren Stoßstange ihres Pick-ups zu tun?«
    Sam fuhr zu ihm herum. »Woher weißt du das mit der Stoßstange?«
    »Ich komm herum.« Hastig fuhr Doodles fort: »Okay, ich war gerade im Bodyshop, als sie ihren Wagen zur Reparatur brachte. Ich war übrigens nicht der Einzige, der sich darüber wunderte, wie ihre hintere Stoßstange so zerbeult sein konnte, wenn sie einem Wild ausgewichen ist. Es sei denn, das arme Vieh hat es geschafft, mit ihr von hinten zusammenzustoßen.«
    Sam wich aus. »Ich kann dir das jetzt nicht erklären, Davison. Aber würdest du mir einen Gefallen tun?«
    »Immer, Sam.«
    »Halte heute Abend die Augen auf.«
    »Inwiefern?«
    »Hab ein Auge auf alles, was dir nicht koscher vorkommt. Jemand, der sich seltsam benimmt, oder sonst irgendetwas Verdächtiges, Gesichter, Bewegungen, Körpersprache. Ich verlasse mich auf dein Künstlerauge.«
    »Mach ich gerne.«
    »Danke.« Er war schon ein paar Schritte weg,

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