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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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Wasser gründen tief, hm?«
    Minerva seufzte. »Genau.« Sie stand immer noch mitten auf dem Gartenweg und machte keine Anstalten zu gehen. »Denken Sie immer daran, meine Liebe, manche Männer sind gefährlich.«
    »Dann werde ich mal vorsichtig sein«, sagte Gillian. Sie schlang die Arme um sich und ging zurück ins Haus. Minerva hatte Recht. Gut, halb Recht. Männer waren gefährlich.
    Alle Männer.

Kapitel 28
     
    »Ein Mann kann tun und lassen, was er will, er zieht bei Frauen immer den Kürzeren. Zumindest bei einigen Frauen.« Doodles’ Stift flog über das Blatt Papier, das er an seine Staffelei geklemmt hatte. »Und es trifft hundertprozentig auf die Frau zu, mit der ich verheiratet war.«
    Sam sann kurz darüber nach. »Apropos, wie läuft es denn überhaupt mit Mary Kay?«
    »Besser.« Davison Weaver zeichnete mit sicherer Hand ein Gesicht, das langsam Konturen annahm. »Wir gehen hin und wieder zusammen aus.«
    Sie schwiegen eine kurze Weile.
    »Es muss komisch sein, sich mit einer Frau zu verabreden, mit der man so lange verheiratet war, wie lange noch mal?«
    »Fünfundzwanzig Jahre«, antwortete er. »Aber nicht so komisch, wie die ganze Zeit ohne sie zu leben.« Doodles schüttelte den Kopf. Sein Pferdeschwanz tanzte hin und her. »Ich nehme mal an, ich war sehr dumm, Sam.«
    O ja, er wusste genau, was Davison meinte. Er selbst hatte sich bisher auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn es um Frauen ging. Das heißt, als es um eine ganz bestimmte Frau ging. »Ich weiß, wie du dich fühlst.«
    »Wie läuft’s mit Gillian?«
    »Großartig. Gut. Okay.« Sam zuckte die Schultern und musste schließlich gestehen: »Mist, ich weiß es nicht.«
    Davison blickte von seiner Staffelei auf. Er redete nicht lange um den heißen Brei. »Bist du in sie verliebt?«
    Es war genau die Frage, die Sam sich selbst auch schon gestellt hatte. Es war natürlich nicht die einzige Frage, die ihn beschäftigte. Es gab noch eine Menge anderer. Er stieß hörbar die Luft aus und sagte: »Das ist kompliziert.«
    Sweethearts großer Künstler gab eine weitere Kostprobe seiner männlichen Weisheit zum Besten: »Mit Frauen ist es immer kompliziert.«
    In seinem Fall wurde die ganze Sache durch ihre Anwalt-Klient-Beziehung aber noch weiter verkompliziert. Er war von Gillian in den letzten Wochen so viele Male geheuert und gefeuert worden, dass er den Überblick verloren hatte. Gewöhnlich lief es nach dem Schema ab, »abends gefeuert und morgens wieder geheuert«. Er glaubte nicht, dass das auf Dauer funktionieren würde. Er hatte ein äußerst schlechtes Gewissen dabei.
    »Ist sie in dich verliebt?«, fragte Doodles schließlich.
    Und das war die zweite Frage, die er sich auch gestellt hatte. »Wer weiß das schon.«
    Davison nahm die fertige Skizze von seiner Staffelei und legte sie in die Mappe neben sich. Der Anzahl der Skizzen nach zu urteilen, hatte er an seinem Stand offensichtlich regen Zulauf. Er nahm ein neues Zeichenblatt, klemmte es ein, hauchte sich seine Handflächen warm und begann mit einer neuen Zeichnung. »Du kennst die alte Volksweisheit?«
    Sams Halsmuskeln spannten sich an. »Welche?«
    »›Der Narr fragt sich, der kluge Mann fragt.‹« Davison bewegte den Stift mit sicherem, gleichmäßigem Strich über das Blatt. »Ich nehme mal an, du hast sie nicht gefragt.«
    Verdammt noch mal, nein, er hatte sie nicht gefragt. Wofür hielt er ihn denn? Für einen Masochisten?
    Davison interpretierte sein Schweigen anscheinend als Zustimmung. »Bei Frauen muss man den Stier manchmal bei den Hörnern packen«, sagte er. »So gefährlich sie auch sein mögen.«
    »Die Frauen oder die Stiere?«
    Sein Gegenüber kicherte. »Die Frauen natürlich.«
    Sam atmete tief ein und ließ die Luft dann langsam wieder ausströmen. »Es sind nicht die Frauen, die gefährlich sind, es ist eine Frau.«
    »Amen, mein Sohn.«
    Sam sah zu, wie der Zeichenstift mit rasanter Schnelligkeit über das Blatt huschte. Ein vertrautes Gesicht nahm langsam Gestalt an. Es war Gillian. Davison hatte sie perfekt getroffen: vom Schwung ihres langen, feinen Haars bis hin zu ihrer aristokratisch kleinen Nase, von diesen unglaublichen Augen bis hin zu diesem Mund, der ihn völlig verrückt machte.
    Seltsam, aber das Porträt erinnerte ihn auch an irgendjemand anderen. Sam konnte nicht sagen, an wen. Er hatte den Namen auf der Zunge. Es war, als habe er in seinem peripheren Gesichtsfeld ganz kurz das Bild von jemandem erhascht, ohne es festhalten zu

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