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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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half nur eine komplette Umgestaltung, die jemand mit viel Zeit und zumindest ein wenig gestalterischem Talent in die Hände nehmen musste. Ganz zu schweigen davon, dass der Betreffende über ein Mindestmaß an gutem Geschmack und viel Geld verfügen musste. Jemand wie sie also.
    Sie fragte sich, was sie im nächsten halben Jahr mit sich anzufangen gedachte. Wenn sie sich nicht irgendwie sinnvoll beschäftigte, würde sie über kurz oder lang durchdrehen.
    In New York hatte sich ihr dieses Problem nicht gestellt. Sie hatte ehrenamtlich zweimal die Woche als Musiklehrerin gearbeitet und stand als treibende Kraft hinter der Edwardand-Elise-Charles-Gedächtnisstiftung, die sich zur Aufgabe gemacht hatte, Kindern aus unterprivilegierten Familien Musikunterricht zu geben und denen, die sich die Anschaffung neuer Musikinstrumente nicht leisten konnten, »wenig gebrauchte« Instrumente zur Verfügung zu stellen.
    Und dann waren da noch all die anderen Projekte, an denen sie hing und die meist auch mit Musik oder mit Kindern oder mit Tieren zu tun hatten. Alles in allem hatte sie als Ersatz für sich ein halbes Dutzend Leute mobilisieren müssen, die bereit waren, ihre Fähigkeiten und ihre Kraft voll einzubringen.
    Sie konnte nicht die ganze Zeit in Sweetheart nur mit Lesen, Klavierspielen oder Telefongesprächen mit ihren Freunden verbringen oder sich mit den schier endlos erscheinenden und langweiligen Formalitäten ihres Treuhandfonds befassen. Sams Haus auf Vordermann zu bringen und in seinem Garten ein paar Blumen zu pflanzen erschien ihr das Mindeste, was sie tun konnte, sozusagen als Ausgleich dafür, dass er ihr nicht erlaubte, Miete zu zahlen.
    »Dieses Haus braucht mich genauso, wie ich es brauche«, sagte Gillian laut und warf noch einmal einen Blick auf das ausgeblichene Rosa der Wände und den grau gemusterten Linoleumboden. »Wenn ich es genau betrachte, vielleicht sogar mehr.«
    Max leckte die letzten Kibbles’n’ Bits aus dem Napf, setzte sich dann auf die Hinterpfoten und blickte zu ihr hoch.
    »Übrigens, hab ich eigentlich schon erwähnt, wer heute zum Abendessen kommt?«, wandte sie sich an ihn.
    Mit gespitzten Ohren gab Max sich den Anschein eines starken, schweigsamen Wesens.
    Gillian, die an diesem Morgen ein schwarzes Seiden-T-Shirt zu einer Celine-Jeans und dazu Riemchensandalen trug, die sie im letzten Herbst in Mailand erstanden hatte, zuckte die Schultern und formulierte die Frage um. »Hab ich dir erzählt, wer heute Abend mit einer Pizza aus Papa Tony’s Pizzeria in der einen Hand und einem Stapel Dokumente, die ich unterschreiben soll, in der anderen Hand an unserer Haustür erscheinen wird?«
    Max starrte sie weiterhin nur unverwandt an.
    Und so beantwortete Gillian die Frage selbst: »Niemand anderes als dein Herr und Gebieter.«
    Max war offensichtlich wenig beeindruckt. Er suchte sich das einzige sonnige Plätzchen in der Küche und ließ sich dort nieder.
    Gillian spülte ihre Kaffeetasse aus und stellte sie umgedreht in das Trockengitter. »Ich habe Sam übrigens versprochen, einen Salat zur Pizza zu machen. Nur zu deiner Information: Sobald mein Fahrdienst auftaucht, bin ich weg, um dafür einzukaufen.«
     
    Es war die unverwechselbare Stimme von Aretha Franklin, der Königin des Soul, die einige Minuten später die Ankunft von Doodles Weaver ankündigte. Gillian erreichte die Tür just in dem Moment, als ein kaugummirosafarbenes Kabrio vor ihrem Haus hielt.
    Ein Mann mittleren Alters mit sportlichem Pferdeschwanz – sein graues Kraushaar spross auf dem Hinterkopf weitaus üppiger als vorne – stieg aus dem Wagen.
    Er trug ausgefranste ausgestellte Hosen, die aussahen, als trüge er sie bereits seit den Siebzigerjahren, ein zu kleines Batik-T-Shirt, Jesus-Latschen und eine dunkel getönte Sonnenbrille.
    Er kam auf sie zu und nahm die Sonnenbrille ab. »Sam schickt mich, Miss Charles. Ich bin Davison Weaver.«
    Gillian öffnete die Fliegentür und trat auf die Veranda vor dem Haus. Sie hielt eine Hand gegen die Sonne und begrüßte ihn. »Ich habe Sie erwartet. Guten Morgen, Mr. Weaver.«
    Er lächelte sie mit entwaffnender Freundlichkeit an und schlug vor: »Nennen Sie mich doch einfach Doodles. Jeder in der Stadt tut das.«
    Sie schüttelte ihm die Hand. »Ich bin Gillian.«
    Er schwenkte ihren Arm ein paar Mal auf und ab, bevor er sie wieder losließ. »Wenn ich das richtig verstanden habe, brauchen Sie also jemanden, der Sie fährt, Gillian.«
    »Das ist richtig.«
    »Ich kann

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