Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
Vom Netzwerk:
Blassrosa und einem leuchtenden Fuchsrot. Dazu ein Sortiment von Gartengeräten, ein Sonnenhut mit Krempe und ein Paar strapazierfähige Arbeitshandschuhe. Gillian konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal mit so viel Spaß eingekauft hatte.
    Jack-of-All-Trades war in einer Doppelgarage hinter Gregs Haus untergebracht. Gillian begab sich mit dem Toaster unter dem Arm zum Eingang und las das Schild über der Türklingel:
    WIR KÖNNEN ALLES REPARIEREN
(BITTE LAUT KLOPFEN:
DIE KLINGEL FUNKTIONIERT NICHT!)
Gillian klopfte laut, hörte eine schnarrende Stimme »Herein« rufen, öffnete die Tür und trat ein.
    Fünf Minuten später begegnete ihr beim Verlassen der Werkstatt in der Tür eine der älteren Damen, die am Abend zuvor im McGinty’s an ihrem Tisch stehen geblieben waren.
    Die Frau lächelte, zögerte und sagte dann: »Ich bin Minerva Bagley. Ich hätte mich Ihnen gestern Abend gern vorgestellt, aber wir wollten Sie nicht beim Essen stören.«
    »Ich bin Gillian Charles.«
    »Ja, ich weiß.«
    Gillian vermutete, dass es inzwischen fast die ganze Stadt wusste, wenn Sam Recht hatte, dass sich Neuigkeiten wie ein Lauffeuer in Sweetheart verbreiteten. »Bagley? Sind Sie mit Bert Bagley verwandt?«
    »Er war mein Onkel.« Die Frau redete weiter: »Er war auch ein alter Freund Ihres Großvaters.« Minerva Bagley gehörte zu der Sorte angenehmer Frauen mit angenehmem Äußeren, angenehmer Sprache, angenehmen Manieren – war eben durch und durch angenehm. »Ich bin auf dem Weg nach Hause, muss nur noch schnell diese Uhr bei Greg abgeben« – ihre braunen Augen blinzelten einige Male in schneller Folge hintereinander -, »möchten Sie nicht eine Tasse Tee mit mir trinken?«
    »Tja, also, Doodles wartet auf mich …«
    Minerva winkte dem Mann im rosa Cadillac zu. »Doodles wartet ständig. Manchmal denke ich, Warten ist das, was er am besten kann. Er sitzt in seinem Wagen und wartet und zeichnet.«
    »Er ist ziemlich gut.«
    »Ja, das ist er. Aber gute Künstler gibt es wie Sand am Meer, nicht wahr? Es ist das Genie mit seinen Visionen, das unsere Herzen und Sinne anspricht.«
    Offenbar hatte Minerva Bagley mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte, dachte Gillian.
    Die Frau warf einen Köder aus. »Ich habe etwas von Ihrem Großvater, das ich Ihnen gerne schenken möchte.«
    »Nun …« Gillian blickte unschlüssig zwischen der Frau und Doodles hin und her.
    »Doodles macht das nichts aus. Es dauert nur ein paar Minuten. Ich wohne nur eben die Straße hinunter in dem grauen, weiß abgesetzten Haus.«
    Gillian biss an. »Na ja, wenn das so ist, würde ich sehr gerne eine Tasse Tee mit Ihnen trinken.«

Kapitel 12
     
    »Hexenbälle« lautete die Antwort, noch bevor Gillian fragen konnte, was es mit der Reihe Glaskugeln auf sich hatte, die an haarfeinen Drähten am Fenster von Minervas Haus baumelten.
    Das Sonnenlicht fing sich in den blauen, roten, gelben und amethystfarbenen Glaskugeln und warf einen Regenbogen von Farben an die Wände und die Decke der eingezäunten Veranda.
    Gillian blieb staunend stehen. »Wie wunderschön und wie ungewöhnlich«, sagte sie zu der Frau neben ihr.
    »Im achtzehnten Jahrhundert waren Hexenbälle noch mehr als ungewöhnlich. Man schrieb ihnen tatsächlich magische Kräfte zu.«
    Sie war irritiert. »Magische Kräfte inwiefern?«
    »Man glaubte, das Glasgespinst im Inneren der Kugeln würde böse Flüche einfangen und festhalten.«
    »Sie haben so viele interessante Dinge«, bemerkte Gillian, als sie in das weiträumige viktorianische Haus gingen.
    Beim Betreten des Wohnzimmers fiel der Blick auf zwei zueinander passende antike Vitrinen. Die eine war mit Porzellanfigürchen, die andere mit venezianischen Gläsern voll gestellt. Eine weitere Vitrine zeigte Dutzende von Art-nouveau-Silberarbeiten, in einem vierten Schränkchen befanden sich Unmengen von Versteinerungen jeder Größe und jeder Farbe.
    Gillian warf im Vorbeigehen einen kurzen Blick in die angrenzende Bibliothek. Das Zimmer war voll gestellt mit Bücherregalen, die vom Boden bis zur Decke reichten, gefüllt mit tausenden von Büchern – viele darunter ledergebunden – und Gegenständen jeglicher Art.
    Das offizielle Esszimmer gegenüber der Eingangshalle wartete mit Chippendale-Anrichten auf, die von Porzellan überquollen: Wedgwood aus England, chinesisches Porzellan im klassischen Blau-Weiß-Design und ein Essservice mit Goldrand aus der Vorkriegszeit, vermutlich aus Europa.
    »Wie Sie

Weitere Kostenlose Bücher